Donnerstag, 9. Oktober 2014

Karl Friedrich Schinkel

* 13. März 1781 in Neuruppin
† 9. Oktober 1841 in Berlin


Architekt, Stadtplaner, Maler, Grafiker und Bühnenbildner.

ABCD

Schinkel kam als Sohn eines Archidiakons und Superintendenten zur Welt. Er war das zweite von fünf Kindern. Im Alter von sechs Jahren verlor Schinkel seinen Vater, der sich bei Löscharbeiten bei einem verheerenden Brand in Neuruppin eine Lungenentzündung zugezogen hatte. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie in das Predigerwitwenhaus um. 1794 entschloss sie sich, ihren Wohnsitz nach Berlin zu verlegen. Dort war Schinkel Schüler am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster. Er war musikalisch und im Zeichnen begabt. Nach seiner Ausbildung bei Friedrich David Gilly und an der gerade eröffneten Bauakademie führte den jungen Schinkel eine Studienreise 1803 nach Italien und Frankreich. Die auf dieser und weiteren Reisen gesammelten Eindrücke waren richtungsweisend für seine spätere Bautätigkeit. Neben der italienischen Landschaft, die Schinkel zu Zeichnungen nach der Natur anregte, studierte er auch Werke der mittelalterlichen wie neuzeitlichen Baukunst. 

Nach seiner Rückkehr 1805 gab es jedoch aufgrund der politischen Lage in Preußen zunächst kaum Aufträge für ihn. Statt dessen nutzte er sein zeichnerisches Talent und war vorwiegend als Maler tätig. In dem von französischen Truppen besetzten Berlin zeigte Schinkel 1807 die ersten Panoramabilder, darunter Konstantinopel und Jerusalem. Das Panorama von Palermo war 1808 besonders erfolgreich. Auch Königin Luise wurde auf sein Talent aufmerksam und beauftragte ihn, einige ihrer Wohnräume auszustatten. Im August 1809 ging Schinkel die Ehe mit der Tochter eines Stettiner Kaufmanns ein. Das Ehepaar hatte vier Kinder. Durch die Förderung von Wilhelm von Humboldt trat Schinkel schließlich 1810 in den Dienst des staatlichen Bauwesens und wurde 1830 zum Oberlandesbaudirektor ernannt. Zu Weihnachten 1812 zeigte Schinkel das Panoramabild Der Brand Moskaus
, der erst im selben Herbst stattgefunden hatte. Schinkel wurde am 13. März 1813 aufgefordert, das Eiserne Kreuz nach einer Skizze des Königs Friedrich Wilhelms III. zu gestalten. Nachdem sein erster Auftrag für die Bühnenbilder zu der Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ im Jahr 1816 ein großer Erfolg wurde, erhielt er auch später immer wieder Aufträge für Theaterdekorationen.

Nach dem Bau der Neuen Wache 1816
, folgten 1818 das Schauspielhaus , 1822 das Alte Museum und 1824 die Friedrichwerdersche Kirche sowie zahlreiche weitere öffentliche und private Bauten Außerhalb der preußischen Hauptstadt machte sich Schinkel u.a. mit dem Elisenbrunnen in Aachen, der Hauptwache in Dresden und der Nikolaikirche in Potsdam einen Namen. Unter den zahlreichen Aufträgen für Mitglieder der preußischen Königsfamilie sind das Palais des Prinzen Karl, Schloss Glienicke, Schloss Charlottenhof, Schloss Babelsberg, Schloss Stolzenfels oder Schloss Kamenz hervorzuheben.

 

Seit den späten 1830er Jahren gesundheitlich geschwächt, minderte Schinkel sein Arbeitspensum kaum. Als er im Frühjahr 1840 mit der Eisenbahn nach Potsdam fuhr, befiel ihn eine Lähmung der rechten Hand. Im Juli war er in Bad Gastein zur Kur und stellte fest, dass sein Geruchssinn immer schlechter wurde und am Ende ganz erlosch. In Berlin erlitt Schinkel im September 1840 mehrere Schlaganfälle mit einer Halbseitenlähmung rechts sowie einer Seh- und Sprachstörung. Nach einjährigem Siechtum starb er in seiner Dienstwohnung in der Berliner Bauakademie. 

Schinkels Werk ist ausgesprochen vielseitig und reicht von einfachen Wohnhäusern bis zu Schlössern und Kirchen, von einzelnen Einrichtungsgegenständen bis zu kompletten Innenausstattungen. Daneben beschäftigte er sich auch mit denkmalpflegerischen und städtebaulichen Fragen. Es verwundert daher nicht, dass Schinkel bereits zu Lebzeiten eine führende Stellung unter den deutschen Architekten einnahm, zumal kaum ein anderer ein Gesamtwerk von ähnlichen Dimensionen und einer vergleichbaren Tragweite aufzuweisen hatte. 

ABWeitere Infos:   

Zitate 

Die Architektur ist die Fortsetzung der
Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.

Eine Skizze wirkt oft so viel mehr und höher als die Ausführung, weil in letztere vieles aufgenommen wird, was man füglich entbehren könnte, in der Skizze hingegen nur das Notwendige, die Phantasie Anregende.

ABCD

Register:   
Email:   Quelle: Internet
nach oben