Dienstag, 14. Oktober 2014

Schlacht von Hochkirch 
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am 14. Oktober 1758.

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In dieser Schlacht des Siebenjährigen Krieges überfiel die österreichische Armee unter dem Kommando der Feldmarschälle Leopold Joseph Graf Daun und Ernst Gideon von Laudon in einem Nachtgefecht das preußische Heerlager nahe Bautzen und zwang die Preußen zum Rückzug.

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Der preußische König Friedrich II., dessen Hang zum "Bataillieren" nicht nur bei seinem Bruder und schärfsten Kritiker Prinz Heinrich von Preußen auf Widerwillen stieß, verfolgte den Plan, im Anschluss an die Vertreibung der Russen aus der Mark (Schlacht von Zorndorf ) so schnell wie möglich eine Entscheidung gegen die Österreicher herbeizuführen. Der König wollte die Österreicher überrumpeln, rechnete aber nicht damit, dass sie - vor allem auf Betreiben des fähigen und engagierten Gideon von Laudon - seinem Angriff zuvorkommen könnten. Dass das preußische Feldlager zudem direkt zwischen den Österreichern und dem Magazindepot Görlitz lag, machte einen österreichischen Präventivschlag nur noch wahrscheinlicher.
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In der Nacht auf den 14. Oktober, gegen fünf Uhr morgens, begann der Überraschungsangriff österreichisch-ungarischer Panduren auf die preußischen Stellungen. Hunderte lagen noch im Schlaf, als Teile des Lagers von feindlichen Soldaten überrannt wurden. Die rasch improvisierte Verteidigungslinie der Preußen konnte nur vorübergehend Gegenwehr bieten - vor allem den Kavalleriegeneralen Hans-Joachim von Zieten und Friedrich Wilhelm von Seydlitz war die Bewerkstelligung eines halbwegs geordneten Rückzuges zu verdanken (sie drangen, entgegen dem königlichen Wunsch, darauf, die Pferde ihrer Einheiten auch nachts gesattelt zu lassen, wohl in Vorahnung der drohenden Gefahr; Seydlitz selbst soll vor der Schlacht gesagt haben, die Österreicher verdienten gehängt zu werden, griffen sie die Preußen in so einer günstigen Situation nicht an). 

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Indessen kämpften zahlreiche Einheiten um das nackte Überleben. In der Dunkelheit entfaltet sich eine heftige Kanonade, die Teile der preußischen Infanterie gegen den Friedhof von Hochkirch drängte. Hier leistete das II. Bataillon des Infanterieregimentes Nr. 19 Markgraf Karl unter seinem Kommandeur Major von Langen erbitterten Widerstand. Nach mehrstündiger verzweifelter Gegenwehr musste sich das zusammengeschmolzene Bataillon dem einbrechenden Feind ergeben, Marschall Daun sah angesichts nicht unerheblicher eigener Verluste von der Verfolgung der schockierten Gegner ab.
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Die Schlacht bei Hochkirch brachte Preußen zwar nicht in unmittelbare existenzielle Gefahr - die Österreicher unterließen vorerst eine Weiterverfolgung ihrer Offensive, wohl auch deshalb, weil die preußische Hauptmacht für einen Vernichtungsschlag noch zu kampfkräftig und umfangreich war -, sie markierte dennoch einen weiteren Wendepunkt im Kriegsverlauf: von nun an wurde Friedrich mit seinen Grenadieren endgültig vom Jäger zum Gejagten, die Gefahr einer beiderseitigen Umklammerung durch die russische Armee im Norden und die Österreicher im Süden war allgegenwärtig und jeder Erfolg konnte nur als Ausgangsposition für eine neue Defensivaktion genutzt werden.
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Hinzu kam, dass die Schlacht zwei bedeutende Heerführer das Leben gekostet hatte: Generalfeldmarschall James Keith
, schottischer Emigrant und enger Freund des Königs, war beim österreichischen Angriff tödlich verwundet worden. Sein Leichnam wurde von den Österreichern nach der Schlacht mit allen Ehren in der Kirche von Hochkirch aufgebahrt und anschließend dort beigesetzt. Generalfeldmarschall Fürst Moritz von Anhalt-Dessau geriet schwerverwundet in Gefangenschaft; zwar entließ man ihn im folgenden Jahr wieder in die Freiheit, eine durch die Verletzung an seiner Hand hervorgerufene Infektion fesselte ihn jedoch fortan ans Krankenbett, bis er 1760 nach langem Siechtum starb, ohne vorher in den Dienst zurückgekehrt zu sein.
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Die Preußen versuchten in der Folgezeit ihre verheerende militärische Niederlage in einen moralischen Sieg umzuwandeln, da sie trotz des völlig überraschenden nächtlichen Überfalls der Österreicher noch einen geordneten Rückzug angetreten und dem Feind schwere Schäden zugefügt hatten.
 
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