Dienstag, 14. Oktober 2014

Konrad Peutinger

* 14. Oktober 1465 in Augsburg
† 28. Dezember 1547 ebenda
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Deutscher Jurist, Humanist und Antiquar.

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Peutinger stammte aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie der Reichsstadt Augsburg. Er schlug nach dem Studium in Bologna und Padua, wo er zum Doktor beider Rechte promovierte, eine Laufbahn als Jurist ein. Dabei lernte er die Bewegung des Humanismus intensiver kennen, die ihn lebenslang begleiten sollte. 

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1493 wurde er zum Syndikus seiner Vaterstadt Augsburg gewählt. Von Kaiser Maximilian I. wurde er zum kaiserlichen Rat ernannt. Als Abgeordneter Augsburgs wohnte er mehreren Reichstagen bei wie z. B. dem Reichstag zu Worms (1521). Peutinger war von 1497 bis 1534 zudem Stadtschreiber in Augsburg. Auch wenn die Verbindungen zu Maximilians Nachfolger Karl V. lockerer waren, konnte Peutinger seine Position in Augsburg wie auf überregionaler Ebene zunächst noch behaupten. Erst 1534, als nach dem Scheitern seiner Politik, die auf einen Ausgleich zwischen den streitenden Religionsparteien zielte, die Reformation in Augsburg eingeführt wurde, trat er von seinem Amt als Stadtschreiber zurück. Er starb 28. Dezember 1547 in Augsburg. Zuvor wurde er von Kaiser Karl V. in den erblichen Adelsstand erhoben.

Neben der Pflege der Kontakte zu anderen humanistischen Gelehrten wie z. B. Erasmus von Rotterdam
hielt Peutinger die Verbindungen nach Italien, aufrecht, um sich weiterhin zahlreiche neue Bücher juristischen oder humanistischen, das heißt auch altsprachlich-philologischen Inhaltes, kommen zu lassen. Peutinger interessierte sich aber nicht nur für Bücher aus Italien, er hatte auch Kontakte zu Druckern in seiner Heimatstadt Augsburg, in Basel und in Straßburg. Über die Straßburger dürfte er auch mit dem Humanisten Jacob Sturm im Kontakt gestanden haben. Im Laufe der Jahre sammelte Peutinger dadurch eine beachtliche Bibliothek an. Zu seinen Freunden gehörte auch der Nürnberger Kaufherr und Humanist Willibald Pirckheimer , der wiederum mit dem bekannten Maler Albrecht Dürer befreundet war.  

Peutinger war auf dem Reichstag zu Worms im Jahr 1521 während der Verhandlung der „Causa Lutheri“ anwesend. Sein Bericht über diese Verhandlung für den Augsburger Rat ist erhalten geblieben und für den tatsächlichen Verlauf der Verhandlung, in der Martin Luther den Widerruf seiner Schriften ablehnte, eine wichtige Quelle.  

Als auf dem Reichstag zu Speyer des Jahres 1530 den Nürnberger Kaufleuten und den Fuggern
Zinswucher und Monopolmissbrauch vorgeworfen wurde, trat der Jurist Konrad Peutinger als Verteidiger der Kaufleute auf. Er sprach sich gegen Eingriffe des Staates in die Preisbildung aus und wies die Verantwortung der Großkaufleute für die Preisanstiege im Reich zurück. Dabei argumentierte er mit dem Recht auf freies Unternehmertum und betonte, dass die ökonomische Verfolgung des Eigennutz (propria utilitas) die Wirtschaft insgesamt stärkt und somit auch zu einem gesteigerten Allgemeinwohl (commoditas publica) führt. Damit nahm er eine Argumentationslinie ein, die später die Grundlage des Kapitalismus und der freien Marktwirtschaft werden sollte. Dennoch wurde vom Reichstag ein Monopolverbot beschlossen, das jedoch gegenüber den Fuggern und Welsern wegen ihrer Bedeutung für Kaiser Karl V. nie exekutiert wurde.

Besondere Bedeutung haben auch seine Schriften zur Erforschung der römischen Antike, darunter vor allem sein Werk „Inscriptiones romanae“ (Augsburg 1520) und die nach ihm benannte 'Tabula Peutingeriana', einer spätantiken Straßenkarte des Römischen Reiches, die sich später als eine der wichtigsten Quellen aus dieser Zeit herausgestellt hat. Peutinger hatte die Karte 1507 von Conrad Celtis
aus Wien erhalten und daraufhin eine Veröffentlichung vorbereitet, die jedoch erst nach seinem Tode zustande kam. Daneben stammt von ihm die erste Edition der „Historia Gothorum“ des Jordanes und der „Historia gentis Langobardorum“ des Paulus Diaconus.

 

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