Freitag, 31. Oktober 2014

Fritz Walter 

 

* 31. Oktober 1920 in Kaiserslautern

† 17. Juni 2002 in Enkenbach-Alsenborn

Deutscher Fußballspieler.

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Walter wurde als ältestes von fünf Kindern des Vereinswirts des 1. FC Kaiserslautern geboren. Er hatte zwei Schwestern und zwei Brüder. Seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz machte er als Siebenjähriger in der Schülermannschaft des FCK. Zunächst spielte er auf der Position des rechten Verteidigers, schon bald war das Ausnahmetalent ein stadtbekannter Fußballer. Nach der Schule machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann, bevor er sich 17-jährig 1938 als Mittelläufer des FCK ganz dem Fußball verschrieb. Schnell war Walter der Star der Mannschaft.

Walter wurde 1940 in die Wehrmacht einberufen und als Infanterist nach Frankreich versetzt. Am 15. März 1942 erzielte er im Gauliga-Spiel gegen den FK Pirmasens beim 26:0 dreizehn Tore. Im Achtelfinale der Deutschen Meisterschaft scheiterte er mit dem 1. FC Kaiserslautern am späteren Meister FC Schalke 04. Während seiner Zeit als Infanterist im lothringischen Diedenhofen spielte er 1943 zeitweise für die TSG Diedenhofen, für die Soldatenelf „Rote Jäger“ und im Juni 1943 kurzzeitig für die TSG Saargemünd. Später wurde er auf Sardinien, Korsika und Elba eingesetzt.

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Gegen Kriegsende geriet Walter in der Ukraine in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Angeblich bewahrte der sowjetische Lagerkommandant Walter und dessen jüngeren Bruder Ludwig vor dem sibirischen Gulag. Bereits am 28. Oktober 1945 kehrten die Brüder nach Kaiserslautern zurück. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft spielte Walter wieder für den FCK und wirkte bei der Reorganisation des Vereins mit. Zwischen 1945 und 1949 trainierte er auch den 1. FCK. Zwischen 1948 und 1954 wurde er sechsmal Meister der Oberliga Südwest. 1951 gewann Walter mit seiner Mannschaft erstmals die deutsche Meisterschaft (2:1-Sieg über Preußen Münster), 1953 wurde der VfB Stuttgart im Finale mit 4:1 deklassiert. 1948, 1954 und 1955 scheiterte Kaiserslautern im Endspiel.
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Walter galt als der beste Fußballer Deutschlands und erhielt Angebote von großen europäischen Spitzenvereinen. Mit dem FCK wurde er 1955 bis 57 drei weitere Male Oberligameister. Man sprach respektvoll von der Walter-Elf. In seiner Zeit beim 1. FC Kaiserslautern erzielte Walter in 384 Spielen 327 Tore, als Mittelfeldspieler auf der Halbposition. Walter beendete seine Fußball-Karriere im Alter von 38 Jahren.
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Reichstrainer Sepp Herberger berief ihn 1940 in die großdeutsche Nationalmannschaft. Am 14. Juli 1940 bestritt Walter sein erstes Länderspiel und erzielte beim 9:3-Erfolg über Rumänien drei Tore. Einige Wochen später folgte ein 13:0 gegen Finnland, wobei er sich mit zwei Toren beteiligte. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die internationale Karriere Walters; acht Jahre lang (von 1942 bis 1951) bestritt er kein Länderspiel für Deutschland.

Da der DFB nach 1945 fünf Jahre lang keine Länderspiele bestreiten durfte, spielte Walter für die Auswahl Pfalz, in der neben ihm noch sieben weitere Kaiserslauterer Spieler standen. Herberger bedachte Walter mit der Kapitänsbinde, als dieser erstmals wieder am 15. April 1951 beim 3:2-Sieg über die Schweiz mitspielte. Drei Jahre später führte Walter die Nationalmannschaft als Kapitän zur Weltmeisterschaft 1954 . Mit seinem Bruder Ottmar, Werner Kohlmeyer, Horst Eckel und Werner Liebrich stellte der FCK den Kern der Mannschaft. 

Nach dem WM-Titel bestritt Walter von 1956 bis 1958 nur vier Länderspiele, nahm aber noch an der WM 1958 in Schweden teil. Walter zählte wiederum zu den stärksten Spielern, auch wenn er nicht mehr Kapitän war, und führte die Mannschaft mit zum Gruppensieg und schließlich ins Halbfinale gegen Schweden. Dort unterlag Deutschland mit 1:3. Nach der WM erklärte Walter seinen Rücktritt vom internationalen Fußball.

Seit Oktober 1948 war Walter mit Italia Bortoluzzi verheiratet. Nach dem Ende seiner Karriere als Fußballspieler war Walter zunächst Werbeträger bei adidas und Berater beim SV Alsenborn, Inhaber des Fritz-Walter-Kinos und einer Wäscherei; er schrieb Sportbücher und engagierte sich für die Sepp-Herberger-Stiftung. Er kommentierte Fußball für Rundfunksender. Äußeres Zeichen seines Wohlstandes war sein Bungalow mit Schwimmbad auf einer 5.000-m²-Fläche in Alsenborn. Walter starb 2002 in Alsenborn, weniger als ein Jahr nach dem Tod seiner Ehefrau. 

 

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