Samstag, 1. November 2014

Alfred Wegener 

 

* 1. November 1880 in Berlin

† im November 1930 in Grönland

Deutscher Meteorologe, Polar- und Geowissenschaftler. Urheber der Theorie der Kontinentalverschiebung.

 

Wegener wurde als jüngstes von fünf Kindern einer märkischen Pastorenfamilie geboren. Sein Vater unterrichtete Religion und alte Sprachen am Gymnasium zum Grauen Kloster. Wegener besuchte das ehemalige Köllnische Gymnasium, das er als Klassenbester abschloss. Von 1900 bis 1904 studierte er Physik, Meteorologie und Astronomie an den Universitäten in Berlin, Heidelberg und Innsbruck. Er promovierte 1905 in Berlin. Im gleichen Jahr wurde Wegener Assistent am Aeronautischen Observatorium Lindenberg bei Beeskow. Er arbeitete dort mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Kurt zusammen, der ebenfalls Naturwissenschaftler war und mit dem er das Interesse für Meteorologie und Polarforschung teilte. Bei einem Ballonaufstieg, der meteorologischen Beobachtungen diente, stellten die Wegener-Brüder vom 5. bis 7. April 1906 mit 52,5 Stunden einen neuen Dauerrekord für Ballonfahrer auf.

Nach seiner Teilnahme an einer dänischen Grönland-Expedition von 1906 bis 1908, arbeitete er ab 1909 als Privatdozent für Physik, Meteorologie und Astronomie in Marburg. Unter dem Dänen Johan Peter Koch
nahm Wegener 1913 zum zweiten Mal an einer Grönlandexpedition teil.

Am 6. November 1912 stellte Wegener während einer Tagung der Geologischen Gesellschaft in Frankfurt seine Theorie der Kontinentalverschiebung vor, und drei Jahre später veröffentlichte er sein Hauptwerk "Die Entstehung der Kontinente und Ozeane". Wegener zufolge "schwamm" die gesamte Landmasse der Erde ursprünglich als eine einzige Scholle (Pangaea) auf der Asthenosphäre und zerbrach erst vor 200 Millionen Jahren, und zwar zunächst in einen nördlichen und in einen südlichen Kontinent: Laurasia und Gondwanaland. Das allgemeine Interesse an seiner Theorie war aber, auch wegen der herrschenden Kriegswirren, nur gering. Bis zum Ende des Krieges publizierte Wegener nahezu 20 weitere meteorologische und geophysikalische Arbeiten.

Im Ersten Weltkrieg wurde er nach einer Verwundung 1914 an der Westfront beim Heereswetterdienst eingesetzt. Nach dem Krieg zog Wegener mit seiner Ehefrau und den beiden Töchtern nach Hamburg. Dort war er an der Deutschen Seewetterwarte tätig und wurde außerordentlicher Professor an der neu gegründeten Universität. 1922 erschien die dritte, völlig neu bearbeitete Auflage seiner 'Entstehung der Kontinente und Ozeane'. In dieser Zeit setzte auch die verstärkte Diskussion um seine Verschiebungstheorie ein, zunächst nur im deutschsprachigen Raum, dann auch international. Die Kritik in der Fachwelt war meist vernichtend.

 

1924 berief die Universität Graz Wegener als ordentlichen Professor für Meteorologie und Geophysik. Bei seiner 1929 begonnenen und diesmal von ihm selbst geleiteten dritten Grönland-Expedition. Auf dem Rückweg von der Forschungsstation Eismitte (im Wesentlichen einer in das Eis gegrabenen Höhle), kam Wegener vermutlich um den 16. November 1930 ums Leben. Am 12. Mai 1931 fand man Wegeners sorgfältig angelegtes Grab im Eis. Als Todesursache vermutete man Herzversagen infolge von Überanstrengung. Sein grönländischer Begleiter, der ihn bestattet hatte, blieb verschollen und mit ihm Wegeners Tagebuch.

 

Wenig bekannt sind Wegeners Arbeiten auf dem Gebiet der Impaktforschung. Ein Meteorit, der am 3. April 1916 bei Schwalmstadt/Hessen auftraf, veranlasste Wegener, sich mit Einschlagkratern zu beschäftigen, und er schrieb Abhandlungen über die Entstehung der Mondkrater. Nach systematischen Experimenten mit Mörtelklumpen, die er auf Zementpulver fallen ließ, vertrat er die Meinung, die Mondkrater seien hauptsächlich von Meteoriten erzeugt worden. Mit dieser Ansicht war er ebenfalls seiner Zeit voraus. Schon 1921 prognostizierte er, dass man in Zukunft noch viele Meteoritenkrater auch auf der Erde nachweisen würde. Zu dieser Zeit war nur der Barringer-Krater bei Flagstaff (Arizona) bekannt, und selbst dieser wurde erst 1930 allgemein als Einschlagskrater anerkannt. Wegener selbst identifizierte und beschrieb 1927 den Kaali-Krater auf der Insel Ösel (heute Saaremaa, Estland). Dies war damals der vierte Meteoritenkrater, der weltweit bekannt war.

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