Samstag, 8. November 2014

Attentat im Münchener Bürgerbräukeller 

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am 8. November 1939

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vorbereitet von
Georg Elser als Bombenattentat auf Adolf Hitler und weitere Mitglieder der NS-Führung. Die Bombe explodierte exakt zu der von Elser vorgesehenen Zeit um 21:20 Uhr. Das Attentat misslang jedoch, da Hitler wegen schlechten Wetters nicht mit dem Flugzeug, sondern mit der Reichsbahn zurück nach Berlin fahren musste. Er redete deshalb viel kürzer als sonst und verließ den Saal 13 Minuten vor der Explosion des Sprengsatzes. Dieser verwüstete den Saal, tötete acht und verletzte 63 Besucher, davon 16 schwer.

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Elser wurde als uneheliches Kind der Tochter eines Wagners und Landwirts, am 4. Januar 1903 in Hermaringen/Württemberg geboren. Ein Jahr später heiratete seine Mutter den Holzhändler und Landwirt Ludwig Elser aus Königsbronn . Durch diese Eheschließung wurde Elser als Sohn von Ludwig Elser legitimiert. Georg Elser hatte noch fünf jüngere Geschwister und begann 1917 eine Ausbildung zum Eisendreher, die er zwei Jahre später abbrach. Danach wurde er Bau- und Möbelschreiner. Seit 1925 arbeitete er in einer Konstanzer Uhrenfabrik, seit 1930 in einem ähnlichen Betrieb in Meersburg. 

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Elser lernte in Konstanz eine Kellnerin kennen und bekam 1930 von ihr einen unehelichen Sohn. Im gleichen Jahr wurde er zur Alimentenzahlung verurteilt. Der spätere Ehemann der Kellnerin adoptierte Elsers Sohn. 1932 kehrte Elser nach Königsbronn zurück und richtet sich eine kleine Schreinerwerkstatt ein. Seit 1935 fand er als Gelegenheitsarbeiter sein Auskommen und arbeitete ab Dezember 1936 in einer Armaturenfabrik in Heidenheim (Württemberg). 

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Elser wurde vorübergehend Mitglied des 'Roten Frontkämpferbundes' , wurde aber bald zum Einzelgänger. Nach dem Münchener Abkommen vom Herbst 1938 entschied sich Elser, gewaltsam Widerstand zu leisten. Nach dem Münchner Abkommen vom 30. September 1938 begann er, einen Bombenanschlag zu planen. Da Adolf Hitler zum Jahrestag des Marsches auf die Feldherrnhalle am 9. November 1923 vor "alten Kämpfern" der NSDAP sprach, beschloss Elser, in die Säule direkt hinter dem Rednerpult eine Zeitbombe einzubauen. Er nahm am 8. November 1938 an den Gedenkfeiern in München teil und spähte dabei den Tatort aus. Im selben Zeitraum erkundigte er sich über die Grenzkontrollen an der deutsch-schweizerischen Grenze. Danach heuerte als Arbeiter in einem Steinbruch an, um sich auf diese Weise Sprengstoff zu besorgen. Im Sommer 1939 zog er nach München und mietete dort eine kleine Werkstatt. Den Nachbarn gegenüber gab er sich als Erfinder aus und konnte so unauffällig einen Zeitzünder konstruieren.
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Ab Ende August 1939 suchte Elser den Bürgerbräukeller jeden Abend auf, nahm dort zunächst eine einfache Mahlzeit für 60 Pfennig zu sich und wartete eine günstige Gelegenheit ab, um sich unbemerkt in der Besenkammer zu verstecken. Dort harrte er noch mehrere Stunden, bis das Gasthaus abgeschlossen wurde. Insgesamt 30 Nächte lang höhlte er dann in mühevoller Kleinarbeit eine Säule aus, um die Bombe mit Zeitzünder darin zu deponieren. Den anfallenden Schutt versteckte er in einem Sack, den er anfangs in einem Karton, später in einem Koffer unter den Augen der Kellnerinnen tagsüber hinaustrug und in der Isar entleerte. 
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Durch einen Zufall verließ Hitler am Abend des 8. November 1939 vor der Explosion die Versammlungsstätte. Die Detonation zerstörte die Galerie des Saales fast völlig und hätte Hitler wahrscheinlich getötet. Bei dem Anschlag kamen eine Kellnerin und sechs Besucher ums Leben, ein weiterer starb wenige Tage später.
60 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.  

Elser, der München bereits verlassen hatte, wurde eine Stunde vor der Explosion am Konstanzer Grenzübergang zur Schweiz festgehalten und wegen seines verdächtigen Tascheninhalts der Gestapo übergeben. Er wurde Mitte November 1939 nach Berlin gebracht und danach zunächst als „Sonderhäftling des Führers“ im KL Sachsenhausen, später im KL Dachau gefangen gehalten. Angeblich auf Wesung Hitlers soll Elser am 9. April 1945 in Dachau erschossen worden sein. Nach dem Krieg verbreitete Martin Niemöller das Gerücht, Elser sei SS-Unterscharführer (Unteroffizier) gewesen, vor dem Attentat im KZ Dachau eingesessen und dort für die Tat angeworben worden. Niemöller behauptete damals übrigens auch, in Dachau wären über 200.000 Juden vergast worden.

 

Elsers Attentat war Auslöser für den Venlo-Zwischenfall , bei dem zwei britische Geheimdienstoffiziere, die in Holland stationiert waren, zur Klärung der Hintergründe des Attentats nach Deutschland verbracht wurden. 
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