Donnerstag, 4. November 2014

Thomas Carlyle 
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* 4. Dezember 1795 in Ecclefechan , Schottland 
† 5. Februar 1881 in London

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Schottischer Essayist, Historiker und Philosoph.

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Carlyle  wurde als zweiter Sohn eines wohlhabenden Pächters geboren, der ein sehr religiöser Mann und überzeugter Calvinist war. Des Vaters Charakter und Lebensweise hatten auf seinen Sohn einen bleibenden Einfluss. Er besuchte im Alter von 14 Jahren die Universität Edinburgh und widmete sich hier, da er in der Theologie keine Befriedigung fand, insbesondere dem Studium der Mathematik und der Sprachen, vorzüglich der deutschen Sprache und Literatur. Nach Beendigung seiner Studien sah er sich zur Annahme spärlich bezahlter Lehrerstellungen erst in Schottland, dann in London genötigt, bis ihn eine Heirat in den Stand setzte, zunächst auf einem kleinen Landgut in Schottland, seit 1833 aber in Chelsea bei London sich ganz der Literatur zu widmen. 

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Außer mehreren Übersetzungen mathematischer Werke hatte er schon seit 1823 an Sir David Brewsters 'Edinburgh Encyclopaedia' und an der 'Edinburgh Review' mitgearbeitet, insbesondere Essays über Montesquieu , Montaigne , Nelson , den älteren und jüngeren Pitt und über Goethes Faust veröffentlicht. Die neuere deutsche Literatur nahm ihn damals ganz gefangen, und niemand mehr als Carlyle hat dazu beigetragen, ihre Kenntnis den Engländern zu vermitteln. Im Zeitraum weniger Jahre publizierte er eine Übersetzung von Goethes Wilhelm Meister: 'William Meister's apprenticeship', eine Biografie Schillers : 'Life of Schiller, an examination of his works', und eine Auswahl von Übersetzungen von Goethe, Fouqué , Tieck , Musäus , Jean Paul , Hoffmann u. a. mit kritischen und biografischen Einleitungen unter dem Titel 'German romances', sowie eine große Anzahl kleinerer Aufsätze, z. B. über Novalis , den Briefwechsel Goethes mit Schiller, Heine , das Nibelungenlied usw.
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1826 heiratete er Jane Welsh, die er bereits seit 1821 kannte. Die Ehe war über vierzig Jahre geprägt von gegenseitiger Inspiration und Liebe, aber auch von ständigen intellektuellen Auseinandersetzungen.
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Durch seine Schriften war Carlyle zu Goethe in Beziehung getreten; ein Briefwechsel zwischen beiden wurde angeknüpft, Goethe selbst übernahm die Einleitung zur 1830 in Frankfurt erschienenen deutschen Übersetzung der Schiller-Biografie. Größere Wirkung hatte das erste umfangreiche historische Werk Carlyles, seine Geschichte der französischen Revolution (The French revolution, a history). In den Jahren 1837–1840 hielt Carlyle in London mehrere Vortragszyklen, von denen eine Serie, die Vorträge über Helden, Heldenverehrung und Heldentum in der Geschichte (On heroes, hero-worship and the heroic in history), gedruckt wurde. 1845 erschien das bedeutendste historische Werk Carlyles, seine Biografie Cromwells (Letters and speeches of Oliver Cromwell). Es folgte auf Grund von in Deutschland selbst gemachten Studien 'Die Geschichte Friedrichs II. (The history of Friedrich II., called Frederick the Great), 1858-1865 (6 Bände)
. Die letzten historischen Arbeiten waren Essays über die ältere Geschichte Norwegens und John Knox (1875). 1871 trat Carlyle in seinen 'Letters on the war between Germany and France' für das Recht Deutschlands gegen Frankreich ein.
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1865 wurde Carlyle zum Rektor der Universität Edinburgh gewählt. Zur Feier seines 80. Geburtstags wurde in England eine goldene Medaille geprägt. Carlyle vertrat einen sozialen Idealismus und bekämpfte den Materialismus. 

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Zitate

Wo die ganze Welt am schnellsten urteilt, geht sie am leichtesten irre.

Die öffentliche Meinung ist die größte Lüge der Welt.

Die Öffentlichkeit ist ein altes Weib. Lass es faseln und mummeln.

Der schlimmste aller Fehler ist, sich keines solchen bewusst zu sein.

Erfahrung ist der beste Lehrmeister. Nur das Schulgeld ist teuer.

Sieh zu, dass du ein ehrlicher Mensch wirst, denn damit sorgst du dafür, dass es einen Schurken weniger auf der Welt gibt.

Nicht, was ich habe, sondern was ich schaffe, ist mein Reich.

Wo die Herzen der Menschen nach materiellen Gütern streben, kommt die Vergeltung in irgend einer Form. Wir sind nicht in die Welt gekommen mit Rechten, die wir verlangen dürfen, sondern mit Pflichten, die wir erfüllen müssen.

Macht und Recht unterscheiden sich sehr von einer Stunde zur anderen; aber wenn man ihnen Jahrhunderte gibt, um sich zu erproben, wird man sie identisch finden.

Die Heuchelei ist die materia prima des Teufels, von der aller Lug und Trug, alle Schwachheit und Abscheulichkeit herrührt, von der nichts Wahres kommen kann. Denn die Heuchelei ist selbst eigentlich eine doppelt destillierte Lüge, eine Lüge in der zweiten Potenz., 

Die Geschichte der Welt ist nichts als die Biographie großer Männer.

Die Größe eines großen Mannes zeigt sich darin, wie er die kleinen Leute behandelt.

Die folgenschwersten Fehler passieren, wenn der Mensch sich für unfehlbar hält.

Schweigen ist tief wie die Ewigkeit;
Rede so flach wie die Zeit.

Aus der Stille werden die wahrhaft großen Dinge geboren.

Der Mensch soll nicht über seine Zeit klagen,
dabei kommt nichts heraus. Die Zeit ist schlecht;
wohlan, er ist da, sie besser zu machen!

Eherne Unverschämtheit ist die hauptsächlichste Eigenschaft eines Menschen, der zur Schurkerei geboren ist.

Arbeit ist das beste Heilmittel für alle Krankheiten und alles Elend, das die Menschheit je befallen hat – ehrliche Arbeit.

Wenn Jesus Christus heute kommen würde, so würden ihn die Leute noch nicht einmal kreuzigen. Sie würden ihn zum Essen einladen und sich darüber lustig machen.

Schillers Charakter ist allerdings deutsch, wenn deutsch so viel bedeutet wie wahr, innig, gediegen, edelmenschlich sein.

Die ewigen Sterne kommen wieder zum Vorschein, sobald es finster genug ist.

Es ist etwas großes für ein Volk, eine vernehmbare Stimme zu erlangen. einen Mann hervorzubringen, der das ausspricht, was es im Herzen sagen will!  

Die Menge der Stimmen ist keine Autorität, tausend Stimmen mögen, wenn sie genau untersucht werden, nicht ein Votum ausmachen. Die Menschen teilen sich in dieser Welt in Herden und folgen ihren verschiedenen Leithammeln. Nun ist es bekannt, dass, wenn der Leithammel durch ein Loch in der Hecke läuft, die übrigen ihm nachstürzen, und wäre es auch in bodenlosen Morast.

Wenn aus Gesellschafts-Systemen das Ideal, die Wahrheit und der Adel entflohen sind und nichts anderes zurückbleibt als nackter Egoismus und raubvogelartige Begierde, so können diese Systeme nicht weiterleben.

Die Musik wird treffend als Sprache der Engel beschrieben.

When words leave off, music begins.

Every new opinion, at its starting, is precisely in a minority of one.

Do the duty which lieth nearest to thee! Thy second duty will already have become clearer.

Our main business is not to see what lies dimly at a distance but to do what lies clearly at hand.

Under all speech that is good for anything there lies a silence that is better. Silence is deep as Eternity; speech is shallow as Time.

Speech is human, silence is divine, yet also brutish and dead: therefore we must learn both arts.

If Jesus Christ were to come today, people would not even crucify him. They would ask him to dinner, and hear what he had to say, and make fun of it.

The man without a purpose is like a ship without a rudder - waif, a nothing, a no man. Have a purpose in life, and, having it, throw such strength of mind and muscle into your work as God has given you.

It is not a lucky word, this name "impossible"; no good comes of those who have it so often in their mouths.

Oh, give us the man who sings at his work.

A person usually has two reasons for doing something: a good reason and the real reason.

The Courage that we all prize and seek is not the courage to die decently, but to live manfully.

Enjoy things which are pleasant; that is not the evil: it is the reducing of our moral self to slavery by them that is.

The best effect of any book is that it excites the reader to self-activity.

The true university of these days is a collection of books.

What we become depends on what we read after all of the professors have finished with us. The greatest university of all is a collection of books.

The history of the world is but the biography of great men.

No sadder proof can be given by man of his own littleness than disbelief in great men.

In the long-run every Government is the exact symbol of its People, with their wisdom and unwisdom; we have to say, Like People like Government.

Happy are the people whose annals are blank in history books
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