Dienstag, 9. Dezember 2014

Hans Dominik 

* 15. November 1872 in Zwickau 
† 9. Dezember 1945 in Berlin


Deutscher Verfasser von Zukunftsromanen, Wissenschaftsjournalist und Ingenieur.

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Dominiks Vater war Journalist und Verleger. Nach mehrfachen Schulwechsel machte Dominik sein Abitur im Frühjahr 1893 am Berliner Luisengymnasium, dessen Direktor Prof. Dr. Wilhelm Schwartz Volksmärchen in der von Dominiks Vater geleiteten Zeitschrift 'Der Bär' herausbrachte. Vom 1. April bis zum 30. September 1893 erfolgte eine Ausbildung als "Maschinenbaueleve" bei der Eisenbahnhauptwerkstatt am Lehrter Bahnhof sowie bei einer Eisengießerei. Im Oktober 1893 immatrikulierte sich Dominik als Maschinenbauer an der Technischen Hochschule Berlin mit Spezialgebiet Eisenbahntechnik. 

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Nach einer Amerikareise, bei der er Schiffsmotoren zu betreuen hatte, wurde er 1895 in der Kölner Zweigniederlassung der AEG in Köln angestellt. Sein Vorexamen machte Dominik im Herbst 1896, danach brach er das Studium ab, um sich 1897 etwa ein Jahr lang in den USA mit Gelegenheitsarbeiten als Journalist und Maschinenbauer zu betätigen. In den Vereinigten Staaten gewann er viele technische und wirtschaftliche Erkenntnisse sowie Einblicke in ein von Deutschland gänzlich verschiedenes Land. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland arbeitete er 1897 bis 1902 in verschiedenen elektrotechnischen Unternehmen, u. a. auch bei Siemens & Halske AG. In deren Auftrag verfasste er eine grundlegende Arbeit über die Elektrifizierung im Bergbau. 

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Ende September 1901 machte er sich als Schriftsteller selbständig, mit sog. "technischen Märchen", Arbeiten, die ihm 1903 auch Aufträge für Prospekte und Werbebroschüren aus der Industrie, sowie Einladungen zu Vortragsserien einbrachten. Im Dezember 1903 gehörte Dominik zu den Gründern der 'Automobiltechnischen Gesellschaft', die sich der Auto-Entwicklung verschrieb. Nach einem Wechsel vom Berliner Tageblatt zum Berliner Lokal-Anzeiger des Scherl-Konzerns wurde er dort ihn in den nächsten Jahrzehnten zum Erfolgsautor. Zusätzlich war er bei der 'Union Deutsche Verlagsgesellschaft' mit ihren technischen Zeitschriften zuständig für die Ressorts Wissenschaften, Technik und Patentwesen zuständig.  Kurzgeschichten mit den Sujets Technik und Zukunft erschienen auch im 'Neuen Universum ', einem Jugend-Jahrbuch.

Dominik heiratete 1910, das Ehepaar hatte als einziges Kind eine Tochter. Wegen eines Wirbelsäulenleidens nahm er 1914 nicht am aktiven Kriegsdienst teil, sondern arbeitete während des Kriegs für Siemens & Halske an der Weiterentwicklung der Telegraphie.

Nach dem Krieg nahm Dominik die journalistische Arbeit wieder auf. Außerdem verfasste er von 1918 bis 1920 technische Kurzfilme, die in Kino-Beiprogrammen liefen. Längere Industriefilme entstanden in Anschlussaufträgen der Industrie. 1922 erschien sein erster Zukunftsroman 'Die Macht der Drei' in Fortsetzungen in einer Zeitschrift. Es folgte 'Die Spur des Dschingis-Khan' 1923. In rascher Folge erschienen weitere Titel mit Hunderttausender-Auflagen.  Ab 1924 widmete sich der Autor ganz der Schriftstellerei. Im Jahre 1925 erschien 'Atlantis', 1926 'Der Brand der Cheopspyramide', 1928 'Das Erbe der Uraniden' sowie 'König Laurins Mantel', 1930 'Kautschuk' und 'Moderne Piraten', 1933 'Befehl aus dem Dunkel' sowie 'Der Wettflug der Nationen'. 

In den nächsten Jahren folgten 'Das stählerne Geheimnis' und 'Ein Stern fiel vom Himmel' (1934), 'Atomgewicht 500' (1935), 'Lebensstrahlen' (1938), 'Land aus Feuer und Wasser' und 'Himmelskraft' (1939) sowie 'Treibstoff SR', späterer Titel 'Flug in den Weltenraum' (1940). Dominik starb Ende 1945 im Alter von 73 Jahren in Berlin. 

Dominiks war der Pionier des utopischen Romans in Deutschland und einer der meistgelesenen deutschen Autoren der 20er und 30er Jahre. Vier seiner Bücher erzielten Auflagen von über 100.000 Exemplaren, 'Land aus Feuer und Wasser' sogar von mehr als 250.000 Exemplaren. In späteren Neuauflagen wurden mitunter drastische Änderungen vorgenommen, um die Romane zu modernisieren. So beschreibt Dominik in 'Wettflug der Nationen' ausschließlich Propellerflugzeuge. In den Neuauflagen wurden daraus Strahlflugzeuge mit verdoppelter Geschwindigkeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden seine Romane in der BDR "bereinigt". Durch diese Überarbeitungen wurden einige Werke auf bis zu ein Sechstel des ursprünglichen Umfangs zusammengestrichen. Ungekürzte Ausgaben kamen erst in den letzten Jahren wieder heraus, wobei auch in diesen Ausgaben unerwünschte Passagen entfernt wurden [Motto: Eine Zensur findet nicht statt!].

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