Mittwoch, 17. Dezember 2014

Otto Schott 

* 17. Dezember 1851 in Witten
† 27. August 1935 in Jena
 


Deutscher Chemiker und Glastechniker. Gründete  zusammen mit Ernst Abbe sowie Carl Zeiss im Jahr 1884 ein Glastechnisches Laboratorium, das spätere Jenaer Glaswerk Schott & Genossen
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Schon als kleiner Junge war Schott vom Handwerk in der väterlichen Glashütte fasziniert. Die Familientradition des Glasmachens begeisterte ihn so sehr, dass er nach der Reifeprüfung, die er an der Provinzial-Gewerbeschule in Hagen ablegte, an der Technischen Hochschule Aachen, der Universität Würzburg und der Universität Leipzig Chemie, Mineralogie und Physik studierte. 

Nach der Promotion mit „Beiträgen zur Theorie und Praxis der Glasfabrikation“ im Jahre 1875 und Tätigkeiten in chemischen Fabriken in Haspe bei Hagen und im spanischen Oviedo kehrte er in sein Elternhaus zurück, wo er sich der Forschung hingab. Er begann, das Schmelz-, Glasbildungs- und Kristallisationsverhalten verschiedenster chemischer Verbindungen systematisch zu erforschen. Ihm gelang dabei die Entwicklung einer neuen Glassorte von einer Homogenität, die es ermöglichte, spektrometrische Messungen durchzuführen. 

Unter anderem schickte Schott auch eine Probe an Ernst Abbe. Da Schott der Lösung des Abbe und Carl Zeiss plagenden Problems der gleichbleibende Qualität des Glases auf der Spur zu sein schien, holten die beiden Schott 1882 zu sich nach Jena, wo die drei zwei Jahre später das „Glastechnische Laboratorium Schott & Genossen“ gründeten, das ursprünglich nur für „Carl Zeiss“ forschen sollte, später jedoch als „Jenaer Glaswerk Schott & Gen.“ selber seine Entwicklungen produzierte und zur Keimzelle der heutigen „Schott AG“ wurde. Vor seinem Weggang nach Jena hatte Schott noch in seiner Heimatstadt mit der Herstellung von Deckgläsern für mikroskopische Präparate begonnen, und das zu Herstellungskosten, die ein Fünftel unterhalb jener der britischen Konkurrenz lagen.

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1885 heiratete Schott Catharina Pielke. In den nächsten zehn Jahren wurden die Kinder Eva, Rolf, Erich, Daniela und Gerhart geboren.

In Jena konzentrierte sich Schott zunächst auf die Schmelze von optischen Gläsern, wie sie für Mikroskope und Teleskope benötigt werden. Nach der Erfindung des chemisch resistenten sowie hitze- und temperaturwechselbeständigen Borsilikat-Glases 1887 weitete das Unternehmen seine Produktpalette jedoch rasch aus. Neben Thermometern, Labor- und Röhrengläsern für pharmazeutische Ampullen und Flässchen sowie Teegläsern und Babymilchflaschen sind hier vor allem die hitzebeständiger Glasglühlichtzylinder für Gas- und Petroleumlampen zu nennen, deren Massenproduktion den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens begründeten. Mehr als 30 Millionen dieser Beleuchtungskörper wurden bis 1909 hergestellt. 

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1908 wurde Schott wird zum Ehrenbürger der Stadt Jena ernannt. 1918 gelang die Herstellung von hitzebeständigen Hauswirtschaftsgläsern der berühmten Marke „Jenaer Glas“ .

Schott gilt jedoch nicht nur als Begründer der modernen Glaswissenschaft und Glastechnologie sowie der Spezialglasindustrie als einem neuen Industriezweig. Er trat auch als Wohltäter hervor. Das „Jenaer Glaswerk“ setzte wie „Carl Zeiss“ im Umgang mit seinen Mitarbeitern Maßstäbe, zudem trat Schott nach dem Ersten Weltkrieg seine Geschäftsanteile an die 1889 von Abbe gegründete Carl-Zeiss-Stiftung ab. Als Schott sich 1926 aus der Geschäfts­führung zurückzog, hatte das Glaswerk bereits über 1500 Mitarbeiter.

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Seit 1927 leitete Erich Schott, der Sohn des Firmengründers, das Werk. 

 

Zum Ende des Zweiten Weltkriegs nahmen amerikanische Truppen 1945 die Geschäftsleitung und ausgewählte Spezialisten mit in den Westen Deutschlands. Der so genannte „Zug der 41 Glasmacher“ endete schließlich in Mainz. Nach der Enteignung des Stammwerkes in Jena errichtete Erich Schott 1952 in Mainz ein neues Hauptwerk, den heutigen Firmensitz. Bis 1990 gab es zwei Firmen, den VEB Jenaer Glaswerk am historischen Standort, später in das Kombinat VEB Carl Zeiss Jena integriert, und das Glaswerk in Mainz-Neustadt unter dem Namen Jenaer Glaswerk Schott & Gen. Danach übernahm das Mainzer Unternehmen die Geschäftsanteile des Unternehmens in Jena. Inzwischen ist der Haushaltsgläserbereich in der Zwiesel Kristallglas AG vereinigt.

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