Mittwoch, 17. Dezember 2014

Ludwig van Beethoven 
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* 17. Dezember 1770 in Bonn
† 26. März 1827 in Wien 

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Deutscher Komponist.

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Beethovens väterliche Vorfahren stammten aus Mechelen im flämischen Brabant. Sein Großvater wurde 1733 als Bass-Sänger an den Kurfürstlichen Hof nach Bonn berufen, 1761 ernannte ihn der Kurfürst zum Hofkapellmeister. Dessen Sohn Johann, Beethovens Vater, wurde Tenorsänger an der Hofkapelle und Musiklehrer. Aus dessen Ehe gingen sieben Kinder hervor, von denen nur drei das Säuglingsalter überlebten. Ludwig wurde als zweites Kind geboren. 

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Sein Vater verfiel im Alter immer mehr dem Alkohol. Aber er erkannte die musikalische Begabung seines Sohnes und förderte sie durch strenges Üben. In Bonn wuchs Beethoven auf und besuchte die Schule. Als Tenor sang er in der Bonner Hofkapelle. Mit dem Ziel, aus Ludwig, wie Wolfgang Amadeus Mozart , ein Wunderkind zu machen, begann der Vater, ihn im Klavierspiel, Orgel und Violine zu unterrichten. Beethoven wurde indes von seinem Vater regelmäßig geschlagen und misshandelt. Die Schule verließ er im Alter von elf Jahren. 1781 wurde er Schüler des Komponisten und Hoforganisten Christian Gottlob Neefe , und bereits nach wenigen Monaten wurde er sein Meisterschüler. Von Franz Anton Ries wurde er für die Violine ausgebildet.
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Ab 1783 spielte er als Bratschist und Cembalist im kurfürstlichen Orchester. Eine feste Anstellung als Hoforganist erhielt er im Alter von 14 Jahren. Von Januar bis März 1787 hielt er sich, auf Einladung des Kurfürsten
, zum ersten Mal in Wien auf. Durch familiäre Ereignisse war er jedoch gezwungen, nach einigen Wochen wieder nach Bonn zurück zu kehren. Kurz nach Beethovens Rückkehr nach Bonn starb seine Mutter im Juli 1787. 1789 schrieb sich Beethoven an der Universität Bonn ein. Im November 1794 brach Beethoven ein zweites Mal nach Wien auf. Nun wurde Beethoven Meisterschüler von Joseph Haydn und studierte darüber hinaus bei Antonio Salieri . 1795 trat Beethoven erstmals mit eigenen Klavierkompositionen in Häusern des Adels auf. Zu seinen Verehrern gehörten der Fürst Lichnowski , Graf Waldstein , die Gräfin Anne-Marie Erdõdy und Erzherzog Rudolf , ein Bruder des Kaisers. Ihnen hat Beethoven manches seiner Werke gewidmet.  

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In kurzer Zeit verdiente er sich höchstes Ansehen, und durch die Unterstützung seiner Förderer war es ihm nun möglich, als freier Komponist zu arbeiten. 1796 unternahm er seine einzige Kunstreise nach Prag, Dresden und Berlin. Zu dieser Zeit machten sich auch erste Anzeichen einer sich ausweitenden Hörschädigung bemerkbar, die ihn immer mehr zu einem Einzelgänger werden ließ. 1802 entstand das "Heiligenstädter Testament"
, welches ein ergreifendes Dokument seiner Hilflosigkeit gegenüber den Ereignissen darstellt. In den kommenden Jahren war eine Unterhaltung mit Beethoven nur noch schriftlich möglich. Im November 1808 erhielt er einen Ruf als Kapellmeister nach Kassel. Darauf taten sich mehrere seiner Gönner zusammen, um ihn ab 1809 durch eine lebenslängliche Rente an Wien zu binden.
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Am 8. Dezember 1813 wurde die 7. Sinfonie mit überwältigendem Erfolg uraufgeführt. Bis zum Jahr 1818 hatte Ludwig van Beethoven sein Gehör völlig verloren. Seine erhaltenen Konversationshefte geben eine tragische Vorstellung über das Empfinden eines vereinsamten Menschen und Genies. In den Jahren 1814 bis 1818 erlahmte Beethovens Produktion vorübergehend. In diesem Zeitraum traten nur ganz vereinzelt größere Kompositionen hervor. Krankheit und häusliches Leid hemmten seine Inspiration.
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Nach Überwindung dieser Jahre der Entmutigung war er in mancher Beziehung verändert. Sein Empfinden war bei völliger Abgeschlossenheit gegen die Außenwelt verinnerlicht. Der bis in hohe Alter aktive Komponist wurde im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts zu einem der berühmtesten Musiker Europas. Seine vom revolutionären Geiste erfüllten Sinfonien zählten bald zum dauerhaften Repertoire des Konzertlebens.
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Mit zunehmendem Alter mehrten sich Häufigkeit und Intensität von Beethovens Krankheiten. Im Sommer 1821 kündigte sich durch eine schwere Gelbsucht eine Leberzirrhose an. Beethoven suchte Linderung der Beschwerden in Bäder- und Landaufenthalten. Sein letzter führte ihn im Herbst 1826 auf das Landgut seines Bruders Johann
nach Gneixendorf. Auf der Rückreise nach Wien, die Anfang Dezember bei nasskaltem Wetter im offenen Wagen stattfand, zog sich Beethoven eine Lungenentzündung zu. Kurz nach der Genesung zeigten sich mit Wasseransammlungen in Beinen und Unterleib sowie einer Gelbsucht schwere Symptome der Leberzirrhose, sodass Beethoven das Krankenbett nicht mehr verlassen konnte. Nach mehreren erfolglosen Behandlungsversuchen verschiedener Ärzte starb Beethoven in Wien im Alter von etwas über 56 Jahren. Die Beisetzung fand unter großer Anteilnahme der Wiener Bevölkerung statt. Ungefähr 20.000 Personen sollen am Trauerzug teilgenommen haben. 

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Äußerlich war Beethoven nicht sehr anziehend. Er war klein, hatte Pockennarben im Gesicht und erschien oft etwas ungepflegt. Außerdem war er stolz. Er wusste, dass er ein musikalisches Genie war. Als einmal von dem König von Preußen gesprochen wurde, sagte er: "Auch ich bin ein König". Beethoven konnte schnell zornig und sogar grob werden und dabei selbst seine besten Freunde verletzen. Aber er war meist bald wieder versöhnt und hatte auch Humor. Und er war hilfsbereit. Er hat vielen seiner Freunde, aber auch Fremden, großzügig geholfen. Dadurch hatte Beethoven, so sehr er Menschen abstoßen konnte, doch sein Leben lang eine Reihe treuer Freunde. Die 3. Sinfonie, die "Eroica", das heißt die Heldenhafte, wollte Beethoven ursprünglich Napoleon widmen. Aber als er erfuhr, dass dieser sich in Frankreich zum Alleinherrscher gemacht hatte, zerriss er die Widmung und rief: "Also ist Napoleon auch nur ein gewöhnlicher Mensch! Nun wird er nur für seinen Ehrgeiz leben und ein Tyrann werden". 1812 lernte Beethoven in Teplitz Goethe kennen, den er verehrte. Eines Tages kamen den beiden bei einem gemeinsamen Spaziergang die Kaiserin und sehr vornehme Leute entgegen. Während Goethe höflich zur Seite trat und grüßte, machte Beethoven ihnen nicht Platz, sondern ging mitten durch sie hindurch. 
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Mit den Frauen hatte Beethoven kein Glück. Er verliebte sich zwar oft heftig in junge adlige Damen. Häufig waren sie seine Klavierschülerinnen. Er kämpfte um ein moralisch einwandfreies Verhalten den Frauen gegenüber. Mehrmals machte er einer Frau einen Heiratsantrag. Aber keine wollte sich an Beethoven binden. Als 1815 sein Bruder Kaspar Karl
starb, übernahm er die Vormundschaft für dessen Sohn Karl. Er wollte dadurch wenigstens ein wenig Familienleben haben. Aber dieser junge Mann machte ihm wenig Freude. Das lag allerdings auch an Beethovens unvernünftigen Erziehungsmethoden.

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In Wien entstanden Beethovens große Werke: zahlreiche Klaviersonaten für einen Einzelspieler, z. B. die bekannte "Mondscheinsonate"; Konzerte für Klavier und Orchester, Streichquartette und die neun Sinfonien. Viele Melodien bei Beethoven sind energisch und kraftvoll. Aber wir hören bei ihm auch immer wieder weiche, lyrische, wunderschöne Melodien, besonders in den 2. Sätzen seiner Werke. 

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Die 6. Sinfonie, die "Pastorale", also die "Ländliche", ist auf dem Land entstanden. Man hört in ihr sogar die Nachtigall und den Kuckuck. Beethoven liebte die Natur sehr. Er zog fast jeden Sommer von der Stadt aufs Land in die schöne Umgebung Wiens mit ihren Wiesen und Feldern, Bächen und Wäldern. Dort in der Natur schöpfte er neue Kraft. Er sagte: "Ein Baum bedeutet mir mehr als ein Mensch". 

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Beethoven zählt zu den Vollendern der Wiener Klassik. Seine Hinterlassenschaft von neun Symphonien, fünf Klavierkonzerten, 16 Streichquartetten, 32 Klaviersonaten, sowie der Oper "Fidelio" und zwei Messen, machte ihn zur zentralen Figur der Klassischen Musik und zum Wegbereiter der Romantik. Seine Kammermusik wurde als vollkommen neuartig bezeichnet. Er wurde darüber hinaus auch als Meister der Improvisation bekannt. Schon zu seinen Lebzeiten war er sehr berühmt. Beethovens Musik wirkt gewaltig und mitreißend. Für manchen ist sie deshalb auch zu laut. Sie ist oft leidenschaftlich und heftig, sie hat mitunter etwas Gewaltsames. Heute ist Beethoven, der seine letzten Jahre in völliger Taubheit verlebte, einer der meistaufgeführten Komponisten der Welt.

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Weitere Infos:   


Zitate 


Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie.

Wahre Kunst bleibt unvergänglich.

Dem Manne muß die Musik Feuer aus dem Geist schlagen.

Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen,
ganz niederbeugen soll es mich gewiß nicht.

Ich kenne keine andern Vorzüge des Menschen als diejenigen, welche ihn zu den besseren Menschen zählen machen; wo ich diese finde, dort ist meine Heimat.
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