Donnerstag, 30. Januar 2014
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Versenkung der Wilhelm Gustloff

am 30. Januar 1945.  

Größte Schiffskatastrophe aller Zeiten. Rund 10.300 Menschen befanden sich auf dem Schiff, davon etwa 8.800 Zivilisten, unter ihnen eine große Zahl Kinder, sowie etwa 1.500 Wehrmachtsangehörige, darunter 162 Verwundete, rund 340 Marinehelferinnen und 918 Marinesoldaten der 2. U-Boot-Lehrdivision, die von Kiel aus erneut in den Rettungseinsatz gehen sollten.

Auf der Höhe von Stolpmünde wurde die Wilhelm Gustloff gegen 21 Uhr von dem sowjetischen U-Boot S 13 gesichtet. Um 21.16 Uhr ließ der Kommandant von S 13, Alexander Iwanowitsch Marinesko, aus etwa 700 Metern Entfernung vier Torpedos abfeuern. Ein Torpedo klemmte, drei trafen die Wilhelm Gustloff am Bug, unter dem E-Deck und im Maschinenraum. Das Schiff sank in etwas mehr als einer Stunde gegen 22.15 Uhr, etwa 23 Seemeilen von der deutschen pommerschen Küste entfernt. Mit ungefähr 8.800 bis 9.300 Toten ist der Untergang der Wilhelm Gustloff die größte Katastrophe der Seefahrtsgeschichte.

 

Die ' Wilhelm Gustloff' war ein Passagierschiff der NS-Organisation ' Kraft durch Freude' (KdF) und sollte im Zuge der ' Operation Hannibal' Flüchtlinge aus dem eingekesselten Ostpreußen über die Ostsee in Richtung Westen retten.   

Weitere Infos:   


Die ' Wilhelm Gustloff' war nach dem Landesgruppenleiter der NSDAP-Auslandsorganisation in der Schweiz, Wilhelm Gustloff ,  benannt, der  am 4. Februar 1936 von dem Juden David Frankfurter, Sohn eines Rabbiners, in seiner Wohnung in Davos im Sinne der Kriegserklärung der Juden an Deutschland vom 24. März 1933 ermordet worden war. Das Schiff war ausschließlich für Kreuzfahrten konzipiert. Es wurde im Auftrag der Deutschen Arbeitsfront (DAF) bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut. Die Wilhelm Gustloff war Eigentum der DAF und wurde von der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft (HSDG) bereedert. Ihr Stapellauf fand am 5. Mai 1937 statt, die Taufe vollzog Hedwig Gustloff, die Witwe des Namensgebers, im Beisein Adolf Hitlers . Die Fertigstellung erfolgte am 15. März 1938, die Jungfernfahrt am 23. März desselben Jahres. Das Schiff war für 417 Besatzungsmitglieder und insgesamt 1.463 Passagiere ausgelegt. 

Auf seiner ersten regulären Fahrt lief das Schiff am 2. April 1938 London an, um den in England lebenden Deutschen Gelegenheit zu geben, über den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im Rahmen der damaligen Volksabstimmung abzustimmen. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Wilhelm Gustloff als Kreuzfahrtschiff der DAF-Unterorganisation „Kraft durch Freude” (KdF) genutzt. Die Wilhelm Gustloff war nicht nur das größte und modernste, sondern auch das komfortabelste Kreuzfahrtschiff seiner Zeit. Im Sommer führten die preiswerten „KdF“-Reisen bis nach Norwegen, im Winter ging es von Genua aus bis nach Madeira und Tripolis. 

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Wilhelm Gustloff am 22. September 1939 als Lazarettschiff der Kriegsmarine übergeben. Während der Besetzung Norwegens im Frühjahr 1940 diente sie als Verwundetentransporter. Seit dem 20. November 1940 wurde die Wilhelm Gustloff als Wohnschiff in Gotenhafen genutzt. 

Nach dem Durchbruch der Roten Armee an der Ostfront wurden zu Beginn des Jahres 1945 viele Menschen in Ostpreußen von den Fluchtmöglichkeiten abgeschnitten, deren frühzeitige Evakuierung durch Gauleiter Erich Koch
verzögert worden war. Nun wurde durch Großadmiral Dönitz das Unternehmen „Hannibal“ in die Wege geleitet, in dessen Rahmen 2,5 Millionen Menschen – Zivilisten wie Soldaten – vorübergehend in den westlichen Teil des Reiches evakuiert werden sollten. Daran sollte sich auch die Wilhelm Gustloff beteiligen. 

Am 30. Januar 1945 gegen 13.10 Uhr legte sie mit nur leichtem Geleitschutz und schätzungsweise über 10.000 Menschen an Bord in Gotenhafen ab. Die genaue Anzahl der Passagiere und Besatzungsmitglieder ließ sich nie mit letzter Sicherheit feststellen, da ihre Flucht überhastet erfolgte. Offiziell registriert wurden 7.956 Menschen. Nach Ende der offiziellen Zählung drängten aber noch ungefähr 2.500 weitere Passagiere an Bord. Insgesamt dürften sich auf der Wilhelm Gustloff rund 10.300 Menschen befunden haben: etwa 8.800 Zivilisten, davon eine große Anzahl Kinder, sowie 162 Verwundete Soldaten, rund 340 Marinehelferinnen und 918 Marinesoldaten der 2. U-Boot-Lehrdivision. 

Vier Kapitäne befanden sich während der letzten Fahrt der Wilhelm Gustloff an Bord. Sie kannten zwar die drohende Gefahr durch sowjetische U-Boote, konnten sich aber nicht auf ein gemeinsames Vorgehen einigen. Der militärische Kommandant, Korvettenkapitän Wilhelm Zahn
, schlug vor, abgedunkelt durch flache Küstengewässer zu fahren, in denen U-Boote nicht operieren konnten. Er setzte sich jedoch nicht gegen Kapitän Friedrich Petersen durch, der sich angesichts der Überladung des Schiffes für eine Route durch tiefes Wasser entschied. Ein nicht aufgeklärter Funkspruch veranlasste ihn zudem, Positionslichter zu setzen, um die Kollisionsgefahr mit einem angeblich entgegenkommenden Minensuchgeschwader zu verringern. Daher war das Schiff auch in der Dunkelheit auszumachen. Tatsächlich befand sich jedoch kein Minensucher auf Gegenkurs zur Gustloff. 

Auf der Höhe von Stolpmünde wurde die Wilhelm Gustloff gegen 21 Uhr von dem sowjetischen U-Boot S 13 gesichtet, das vor der Danziger Bucht in Lauerstellung lag. Um 21.16 Uhr ließ der Kommandant von S 13, Alexander Iwanowitsch Marinesko, aus etwa 700 Metern Entfernung vier Torpedos abfeuern. Ein Torpedo klemmte, drei trafen die Wilhelm Gustloff am Bug, unter dem E-Deck und im Maschinenraum. Das Schiff sank in etwas mehr als einer Stunde gegen 22.15 Uhr etwa 23 Seemeilen von der pommerschen Küste entfernt. 

Herbeieilende Schiffe konnten nur 1.252 Menschen retten, darunter alle vier Kapitäne und den bekannten Marinemaler Adolf Bock
. Das Torpedoboot Löwe, das die Gustloff begleitet hatte, barg 252, das Flottentorpedoboot T 36 weitere 564 Überlebende aus Booten und von Flößen und aus dem Wasser. T 36 wurde während der Rettungsaktion ebenfalls von S 13 angegriffen, wehrte sich aber mit dem Einsatz von Wasserbomben, woraufhin das sowjetische U-Boot abdrehte. Das Minensuchboot M 341 rettete 37, der Marinetender TS II 98, das Minensuchboot M 375 43 und der Frachter Göttingen 28 Menschen. Zwei wurden in den Morgenstunden von dem Frachter Gotenland geborgen, sieben von dem Torpedofangschiff TF 19, einer vom Vorpostenboot Vp 1703. Mit ungefähr 8.800 bis 9.300 Toten ist der Untergang der Wilhelm Gustloff bis heute die größte Katastrophe der Seefahrtsgeschichte. 

Zur hohen Anzahl der Opfer trugen folgende Umstände bei: Um eine planlose Flucht und damit den Ausbruch einer Panik zu verhindern, wurden etwa 1.000 Menschen in den Wintergarten des Schiffes beordert. Als das Schiff sank, mussten sie feststellen, dass die Fenster des Wintergartens aus Panzerglas bestanden und jedes Entkommen verhinderten. Ein Großteil der Marinehelferinnen an Bord wurde aus Platzgründen im umfunktionierten Schwimmbad einquartiert. Ein Torpedovolltreffer traf diesen Bereich und machte ein Entkommen unmöglich. Weiterhin verfügte die Wilhelm Gustloff nicht über genügend Rettungsboote. Etliche waren in Gotenhafen von Bord gebracht worden, um sie zur Vernebelung des Hafens einzusetzen. Sie wurden durch kleinere Ruderboote ersetzt, die rasch überfüllt waren. Da in der Nacht des Unterganges Temperaturen von etwa −20 Grad Celsius herrschten, waren die vorhandenen Boote zudem vereist und konnten in der Eile nicht mehr in voller Zahl seeklar gemacht werden. 

Nur wenige Minuten nach den Torpedotreffern passierte der schwere Kreuzer ' Admiral Hipper' die sinkende Wilhelm Gustloff. Da ein U-Boot längere Zeit zum Nachladen braucht, konnte die Admiral Hipper, das größte Kriegsschiff in der Ostsee, ohne Probleme Kiel erreichen. Der Kapitän der Hipper entschied sich jedoch dafür, nicht anzuhalten und an der Bergung der Schiffbrüchigen nicht teilzunehmen.  

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