Samstag, 8. Februar 2014
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Franz Marc 

* 8. Februar 1880 in München
† 4. März 1916 bei Verdun, Frankreich 
ABCD

Deutscher Maler.

 

Marc wurde in München als zweiter Sohn einer aus dem Elsass stammenden Mutter, die ihre Kinder strikt calvinistisch und zweisprachig erzog, geboren. Sein Vater hatte zwar Jura studiert, doch war er später als Professor für Malerei an der Münchner Akademie tätig.

1897 fühlte sich Marc vom Beruf des evangelischen Pfarrers angezogen. Nach dem Abitur schrieb er sich für das Studium der Theologie und Philologie an der Universität in München ein. Doch zuerst musste er seinen einjährigen Militärdienst absolvieren, den er im Rang eines Unteroffiziers abschloss. Im städtischen Umfeld aufgewachsen, kam Marc hier erstmals in direkten Kontakt mit Pferden, lernte ihre Pflege und das Reiten. Nach diesem Jah
r entschied er sich im Herbst 1900, das Studium der Malerei an der Münchner Akademie aufnehmen. Zu seinen Lehrern gehörten Gabriel von Hackl für Zeichnen und Wilhelm von Diez für Malen. In den darauf folgenden Jahren unternahm Marc Reisen nach Florenz, wo sein Bruder Byzantinistik studierte, Padua und Verona. 1903 reiste er für drei Monate nach Paris, wo er japanische Holschnitte kaufte.  

1904 entschied er sich dafür, die Akademie zu verlassen und zog in ein eigenes Atelier in der Münchener Kaulbachstrasse. Dort entstanden in der Folgezeit druckgraphische Arbeiten (Radierungen, Lithografien und Holzschnitte) sowie vor allem Zeichnungen und kleine Ölgemälde. Gleichzeitig behielt er den Kontakt zur akademischen Welt. Darüber hinaus orientierte er sich am Münchens bekanntem Tiermaler Heinrich von Zügel
und an Adolf Hoelzel . 1905 schließlich begegnete Marc dem jungen Schweizer Tiermaler Jean Bloé Niestlé . Ihre Freundschaft hatte einen befreienden Effekt auf seine Kunst. Marc löste sich von seinen damaligen Porträts und Naturstudien und wendete sich allmählich Tiermotiven zu. Bis 1908 entstanden so u.a. viele anatomische Zeichnungen.

1907 heiratete Marc Marie Schnür, wohl vor allem, damit diese ihr uneheliches Kind von einem anderen Münchner Maler behalten konnte. Die Ehe erwies sich rasch als Fehler und wurde bereits im folgenden Jahr wieder geschieden. 1908 wurde Maria Franck die neue Frau an seiner Seite, mit der er den Sommer in Lenggries verbringt.

1909 konnte Marc seine ersten Werken Münchnern Kunsthändlern verkaufen. Ein Jahr später begann seine Freundschaft mit August Macke . Dessen Onkel war der Berliner Metallwarenfabrikant Bernhard Koehler
, der nicht nur Werke Marcs kaufte, sondern ihm später sogar eine monatliche Leibrente zusicherte - verrechenbar gegen Bildankäufe. Dieser Kontakt kamt später auch den Malern der Neuen Künstlervereinigung München sowie dem Blauen Reiter zu gute.

Im selben Jahr wurde Marc von der Gaugin-Ausstellung in München beeindruckt, die seine bestehende Bewunderung für den französischen Maler noch verstärkte. Zu Marcs Arbeiten jener Zeit gehörte die Gestaltung des Umschlags einer kleinen Cézanne-Monografie, bei Piper erschien. Der junge Verleger Reinhard Piper
gehörte zuvor zu den wenigen Käufern, die eine Lithografie von ihm erwarb.

1910 lernte Marc  die Künstler Jawlensky
, Marianne von Werefkin und Wassily Kandinsky kennen. Letzterer wurde zu einem engen Freund. In den Jahren 1911 und 1912 schuf Marc seine berühmtesten Pferde-Gemälde und stellte, zusammen mit Kandinsky, im Frankfurter Kunstsalon aus. Marc heiratete Maria Franck in London, doch aus auf Grund eines Einspruchs seiner ersten Frau wurde die Eheschließung in Deutschland nicht anerkannt.

1911 erarbeitete Marc zusammen mit Kandinsky die Idee des jährlichen Almanachs 'Der Blaue Reiter' und verfasste drei Artikel für seine erste Ausgabe. Zusammen mit Kandinsky, Gabriele Münter
und Alfred Kubin , verließ Marc die Neue Künstlervereinigung München im Dezember 1911. Im selben Monat organisierten sie die erste Ausstellung des Blauen Reiters. Im Mai 1913 vollendete er zwei wichtige Gemälde, den Turm der Blauen Pferde und Die Ersten Tiere. Er heiratete erneut Maria Franck - und diesmal wurde die Ehe anerkannt.

1914 entstanden seine abstrakten Farbfantasien. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs brachte seine malerischen Tätigkeiten zum Erliegen, da er sich im Moment der Mobilmachung als Reserveoffizier sofort zum Kriegsdienst meldete und unmittelbar darauf einrückte. Ab Ende August 1914 wurde er bereits als Meldereiter im Oberelsass eingesetzt. Sein enger Freund August Macke fiel schon am 26. September 1914 an der Front. Im Februar 1915 beendete Marc seine Sammlung von 100 Aphorismen. Gleichzeitig entstanden seine zwei Essays "Das geheime Europa" und "Der hohe Typus". Im August 1915 wurde Franz Marc das Eiserne Kreuz verliehen. Im Oktober erfolgte die Beförderung zum Leutnant.

Im Frühjahr 1916 wurde Marc im Zusammenhang mit der Schlacht um Verdun  bei einem Erkundungsritt zu Pferde durch einen Granatsplitter tödlich an der Schläfe getroffen.
 

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