Montag, 10. Februar 2014
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Erster Rosenmontagszug in Köln
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am 10. Februar 1823.   

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Zum Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das gesellschaftlich noch stark mittelalterlich geprägte Köln in einer von der französischen Besatzung angestoßenen Umbruchsituation. Alle wesentlichen Strukturen wurden von den Besatzern ab 1798 abgeschafft und nach französischem, zentralistischen Muster neu aufgebaut. Dies verursachte vor allem im Bürgertum eine Besinnung auf kölnische Traditionen und Werte, die auch die brauchtümlichen Lustbarkeiten anlässlich der Fastnacht betrafen.  
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Angesehene Kaufleute, Juristen und Besatzungsoffiziere organisierten in Redouten-Gesellschaften Maskenbälle als gesellschaftliche Ereignisse. Die Strukturen der späteren Karnevalsgesellschaften, welche die ab 1822 verbreiteten Maskenbälle im Gürzenich organisieren sollten, zeichneten sich hierin bereits ab. Der bürgerliche Mittelstand, der sich die von den Franzosen erhobenen „Maskierungsgebühren“ leisten konnte, organisierte erste kleine, thematisch bereits festgelegte Umzüge. Das gemeine Volk dagegen feierte den Karneval in dieser Zeit unmaskiert und unter einfachsten Bedingungen in den Wirtshäusern. Um diese recht ungestüme Art, Karneval zu feiern, zu kontrollieren, trat eine "Festordnung" in Kraft.
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Die bürgerliche Oberschicht war es also, die die neue Art zu feiern ins Leben rief. Am 10. Februar 1823 fand der erste Rosenmontagszug in Köln unter dem Motto "der Cölsche Held Carneval" statt. Der Erfolg des ersten Rosenmontagszuges legte den Grundstein dafür, dass ab diesem Zeitpunkt regelmäßig Rosenmontagsumzüge stattfanden. Die Organisation der Rosenmontagsumzüge oblag dem 1823 gegründeten "festordnenden Komitee".

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In weniger als zwei Wochen Vorbereitungszeit organisierten die „Festordner“ unter der Führung von Heinrich von Wittgenstein den ersten großen Maskenzug, der nach einem 12 Paragrafen umfassenden, strengen Reglement in 15 Gruppen rund um den Kölner Neumarkt zog. Er stand unter dem Motto „Die Thronbesteigung des Helden Carneval“. Der Darsteller der ersten als „Held“, „König“ oder auch „Fürst Carneval“ bezeichneten Hauptfigur des Zuges war der Kaufmann und Kölnisch Wasser-Hersteller Emanuel Zanoli . Er trug ein Reichsschwert und einen Narrenzepter. Der erste Zug inszenierte rund um den Helden Carneval einen Hofstaat mit Hofnarren, Hofchargen, Herolden, Bannerträgern, Ministern und einem Kanzler, umrahmt von Musikanten und Musikchören. Der erste große Maskenzug präsentierte einen erneuerten Karnevalsritus, der sich auf historische Vorbilder berief.
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Das Ideal, einfaches Volk und die gehobenen Stände beim Maskenzug gemeinsam an der Karnevalsfeier teilhaben zu lassen, erfuhr nur teilweise eine Umsetzung. Die bestehende Klassenschranke verlief nun zwischen den aktiven Teilnehmern am Zug und den Zuschauern: Nur die Mitglieder des „Großen Rates“ im „Festordnenden Comité“ nahmen am Zug teil; für die Aufnahme waren drei Taler aufzubringen, was etwa 60 % des Wocheneinkommens eines Handwerksmeisters entsprach. Hierdurch blieben die wohlhabenden Kölner innerhalb des Zuges unter sich. Auch der Nutzen für die Armen fiel gering aus.
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Neben dem „Helden Carneval“ traten in den ersten Maskenzügen auch andere Figuren und Gruppierungen auf, die ursprünglich im kirchlichen Prozessionswesen, der Stadtgeschichte oder in älteren Fastnachtstraditionen beheimatet waren. Einige spielen, mehr oder weniger weiterentwickelt, bis heute eine feste Rolle im Kölner Karneval und im Rosenmontagszug. Der heutige Prinz Karneval als Hauptfigur des Kölner Dreigestirns
ist in Aussehen und Rollenbild auf den „Helden“ von 1823 zurückzuführen. 

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Der Kölner Rosenmontagszug ist der größte Karnevalsumzug in Deutschland. Er ist auch der älteste der großen deutschen Rosenmontagszüge. Regelmäßig hat der Umzug aus kostümierten Fußgruppen, Musikkapellen, Reitern, Festwagen und Unterstützungsfahrzeugen eine Länge von über sechs Kilometern und lockt über eine Million Zuschauer an.  
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