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Freitag, 1. März 2014

Friedrich Weinbrenner  

* 24. November 1766 in Karlsruhe
† 1. März 1826 ebenda 
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Deutscher Architekt, Stadtplaner und Baumeister.

 

Weinbrenner wurde als Sohn eines angesehenen Hof-Zimmermeisters geboren. Mit 14 Jahren verließ er die Schule, um das Zimmermannshandwerk zu erlernen. Durch Tod des Vaters zwei Jahre später musste er den elterlichen Betrieb frühzeitig übernehmen. Von dieser Tätigkeit unbefriedigt und motiviert durch die Eindrücke, die er über die Baukünste der Antike bekam, zog er 1790 nach kurzzeitiger Tätigkeit in Zürich nach Wien, wo er den Stil der Gotik und des Barocks eingehender studieren konnte. 

Nach einem Aufenthalt 1791 in Berlin, bei dem er sich erneut sehr intensiv mit der antiken Baukunst beschäftigte, folgte eine mehrjähriger Italienreise, wo er auch an archäologischen Studien teilnahm. In dieser Phase entstanden zahlreiche Entwürfe, unter anderem für Kirchenbauten, die er sich jedoch noch nicht wagte umzusetzen. Diese Entwürfe erregten die Aufmerksamkeit Markgrafs Karl Friedrich von Baden
, der Weinbrenner 1795 einen Vorschuss für die Umsetzung seiner Ideen gewährte. Weinbrenner dachte zwar daran, dennoch in Rom zu bleiben, politische Veränderungen, die die französische Revolution nach sich zog, bewogen ihn schließlich zur Rückkehr nach Karlsruhe, wo er 1797 in den Staatsdienst berufen wurde.

 

Bald erhielt er die Stelle als oberster Baubeamter Badens, als Stadtplaner, Architekt und Lehrer. Diese Position behielt er bis an sein Lebensende.
Gleich zu Beginn seiner Tätigkeit sah sich Weinbrenner vor ungewöhnliche Aufgaben gestellt. Kaum hatte man in Ansätzen die städtebaulichen Anforderungen aus der 1771 erfolgten Vereinigung Baden-Durlachs
mit der Markgrafschaft Baden-Baden gezogen, führte der Frieden von Lunéville 1801 und der Reichsdeputationshauptschluss 1803 zu einer weiteren Gebietsvergrößerung und zur Erhebung Badens zunächst zum Kurfürstentum und 1806 zum Großherzogtum. 

Ab 1800 kümmerte Weinbrenner sich intensiv um die bauliche Entwicklung Karlsruhes und umliegender Gemeinden, der von den Dimensionen der Antike beeinflusste Baustil wurde über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die 1800 von ihm gegründete Bauschule (aus der das Polytechnikum, die spätere Universität Karlsruhe, hervorging) wurde unter anderem von Goethe besichtigt. 

1824 wurde Weinbrenner schwer krank, eine Kur brachte nur vorübergehende Linderung. Er konnte zwar die Planung der staatlichen Münze vollenden, der Grundsteinlegung am 9. Februar 1826 konnte er aber nicht mehr beiwohnen. Er starb im 60. Lebensjahr. Neben Leo von Klenze und Karl Friedrich Schinkel ist er der namhafteste Vertreter des klassizistischen Baustils in Deutschland.

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