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Sonntag, 16. März 2014

Johann Rudolph Glauber 

* 10. März 1604 in Karlstadt
16. März 1670 in Amsterdam

Deutscher Apotheker und Chemiker.

 

Glauber wurde als Sohn eines Barbiers geboren, etwa um den 10. März 1604. Über seine Ausbildung ist wenig bekannt. Sicher ist, dass er schon früh seine Heimatstadt verließ und auf seiner Wanderschaft durch Verfertigen von Spiegeln seinen Lebensunterhalt verdiente. Es war die Zeit des dreißigjährigen Krieges , der große Teile Deutschlands verwüstete. Bei seinen Reisen eignete er sich autodidaktisch das Wissen seiner Zeit an. In Salzburg besuchte er das Grab des von ihm verehrten Paracelsus . 1625 und 1626 war er in Wien, später in Frankfurt/Main. 1635 war er in Gießen als Apotheker tätig. Die erste Ehe scheiterte am Ehebruch seiner Frau.

1640 hielt er sich zum ersten Mal in Amsterdam auf. 1641 heiratete er erneut und zog nach Gießen. Mit seiner zweiten Frau hatte er acht Kinder. 1649 verließ er Gießen und ließ sich in Amsterdam nieder. 1651 kehrte er an den Main zurück und wurde zunächst in Wertheim und später in Kitzingen sesshaft. Dort stellte er aus Wein und Hefe Essig und Weinstein her und verkaufte diese Produkte. Wichtige Verfahren, die er entwickelt hatte, hielt er jedoch geheim und verkaufte sie nur gegen eine Vergütung an andere Nutzer. Der Aufenthalt wurde ihm allerdings durch eine Auseinandersetzung mit einem seiner Kunden verleidet, dem er Rezepturen verkauft hatte und der ihn dann mit Prozessen und Schmähschriften überzog. Der Grund für die Auseinandersetzungen war, dass Glauber in seinen Lizenzverträgen die ungenehmigte Weitergabe seiner Verfahren an Dritte untersagte. Der besagte Kunde hielt sich nicht daran und verkaufte selbst die Glauberschen Rezepte. Zwar bekam Glauber vor Gericht schließlich Recht, aber es blieb soviel Verbitterung bei ihm zurück, dass er sich daraufhin mit Frau, Kindern und Gesinde, immerhin 15 Personen, endgültig in Amsterdam ansiedelte und dort bis zu seinem Tode blieb. Dort baute er sich große Laboratoriumsräume. Er hatte sechs Mitarbeiter und einen Garten, in dem er die Mineraldünger untersuchte.

Sein Name ist bis heute verbunden mit dem Glaubersalz, dem 'sal mirabile glauberi', dem Natriumsulfat. Glauber gelang um 1625 die Synthese von Natriumsulfat (das nach ihm benannte Glaubersalz) aus Natriumchlorid (Kochsalz) und Schwefelsäure, das als Abführmittel diente. Außerdem stellte er Ammoniumsulfat, Eisensulfat, Kupfersulfat, Eisenchlorid, Goldchlorid, Zinkchlorid, Zinnchlorid, Kupferchlorid, Arsenchlorid aus den Metallen und den entsprechenden Säuren dar. Glaubers Verfahren waren nicht grundsätzlich neu. Er erkannte jedoch, dass beim Erhitzen von Alaun und Vitriol die Vitriolsäure, also Schwefelsäure, freigesetzt wird und diese aus Kochsalz bzw. Salpeter die Salzsäure bzw. Salpetersäure freisetzt. So ließ er die Schwefelsäure direkt auf Kochsalz einwirken, erhielt mit großer Leichtigkeit die Salzsäure und das Salz. das bis heute seinen Namen trägt.  Glaubers besonderes Verdienst war die Herstellung von neuen verbesserten Öfen und wirksamen Destillationsanlagen. 

Glauber war auch der erste. der durch Destillation von Steinkohlen Benzol, Phenole und andere Substanzen in die Hand bekam. Das braune Öl empfahl er als Holzschutzmittel und Mittel gegen Ungeziefer aller Art. Glauber untersuchte auch die Auflösung von Metallen in verdünnter und konzentrierter Schwefel- und Salpetersäure. Er erkannte bereits, dass sich z.B. Eisen in den konzentrierten Säuren nicht löst. In Amsterdam schrieb Glauber mehr als 20 Bücher. in denen er über seine chemischen Forschungen und Ergebnisse berichtete.

Im Jahre 1662 erkrankte Glauber, die Krankheit verschlimmerte sich, so dass er ab 1666 das Bett nicht mehr verlassen konnte. 1668 gab er sein gut eingerichtetes Laboratorium und seine Bibliothek auf. Glauber starb im Alter von 66 Jahren in Amsterdam, wo er auch begraben wurde.

Glauber gilt als ein Begründer der frühen Chemieindustrie. Die von ihm entwickelten Öfen und Destillationsanlagen waren für die zukünftigen Labors von großer Bedeutung. Heute unersetzliche Verfahren der chemischen Industrie wie die fraktionierte Destillation und das Verfahren der Rektifikation gehen teilweise auf Glauber zurück. Er beschrieb gläserne Retorten und Trichter oder Flaschen mit eingeschliffenen Glasstopfen. Darin bewahrte er die konzentrierten Säuren auf. Von der Vielzahl an weiteren Substanzen, deren Herstellung auf Glauber zurückgehen, sind noch die Explosivstoffe zu erwähnen. So entwickelte er ein Verfahren, um Knallgold gegen Hitze unempfindlich zu machen oder er arbeitete an der Herstellung von Salpeter und anderen Nitraten, beispielsweise von Ammoniumnitrat. Die explosive Wirkung dieses Stoffes kannte Glauber allerdings noch nicht. Heute wird Glaubersalz (Natriumsulfat) als Streckmittel in Waschmitteln, bei der Gewinnung von Papier und Zellstoff, bei der Glasherstellung, sowie zur Herstellung von Ultramarinblau und Natriumsulfid verwendet. 

 

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