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Donnerstag, 5. Juni 2014

Heinz Erhardt  

* 20. Februar 1909 in Riga
† 5. Juni 1979 in Hamburg-Wellingsbüttel  
 

Deutscher Komiker, Musiker, Schauspieler und Dichter.

 

Erhardt wurde in Riga als Sohn eines deutsch-baltischen Kapellmeisters geboren und wuchs in St. Petersburg, Barsinghausen, Hannover und Riga auf. Während seiner Zeit am Deutschen Gymnasium in Riga schloss er sich einer Laientheatergruppe an. 

Von 1926 bis 1928 absolvierte er ein Volontariat in einem Leipziger Musikgeschäft und absolvierte zugleich eine Ausbildung am Leipziger Konservatorium in den Fächern Klavier und Komposition. 1928 bis 1938 arbeitete er in Riga in der Kunst- und Musikalienhandlung seines Großvaters. In Riga trat er auch mit selbst komponierten und komischen Texten und Liedern in den Kaffeehäusern der Stadt auf. 

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1937 trug er eigene Lieder in Programmen der Reichssender Königsberg und Danzig vor. Nach Auftritten in Breslau 1938 wurde er ans Berliner Kabarett der Komiker verpflichtet, gefolgt von Auftritten in der Scala . Im November 1941 wurde Erhardt zum Musikcorps der Marine in Stralsund eingezogen; schon bald aber kommandierte man ihn zur Truppenbetreuung ab und versetzte ihn nach Kiel. Kurz vor Kriegsende geriet er für kurze Zeit in britische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung zog er im Sommer 1945 nach Hamburg, wo er für den NWDR gemeinsam mit Will Meyen die wöchentliche Sendereihe "So was Dummes" gestaltete und die "Glosse der Woche" schrieb. 

Sein Theaterdebüt gab Erhardt 1946 in Hamburg. Er gastierte auf 'Bunten Abenden', schrieb humoristische Bücher, produzierte Schallplatten und ging auf Theater-Tourneen. Nach ersten Nebenrollen arbeitete Erhardt ab Mitte der 1950er Jahre immer häufiger und erfolgreicher beim Film. Seine größten Erfolge feierte er ab 1957 im Kino als Hauptfigur in Filmkomödien wie 'Der müde Theodor', 'Witwer mit fünf Töchtern', 'Der Haustyrann', 'Immer die Radfahrer', 'Natürlich die Autofahrer' und 'Was ist denn bloß mit Willi los?'.
 
Erhardts Humor zeichnete sich aus durch Kalauer ("Kommen Sie mir nicht mit oder, Herr Neiße"), Sprachneuschöpfungen, Satzverdrehungen ("Wir sind gefallen, einem Irrtum zum Opfer") und eine ironisch betuliche Redeweise ("Sie kömmt nicht"). In den 1960er Jahren war Erhardt immer häufiger in markanten Nebenrollen zu sehen. Auch moderierte er Unterhaltungssendungen, war Gast zahlreicher Shows und ging ab 1968 als Rezitator eigener Werke auf Tournee. Daneben spielte Erhardt weiterhin und mit großem Erfolg Theater, zumeist an Peter Ahrweilers Kleiner Komödie in Hamburg. Außerdem hatte er 1960 in Hamburg die Heinz Erhardt-Produktion (HEP) gegründet, die auch Werbefilme produzierte. 

Ab Ende der 1960er Jahre verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Erhardt, der oft sein Lampenfieber mit Spirituosen bekämpft hatte, litt zudem an schwerem Alkoholismus. 1971 erlitt er, der seit 1935 verheiratet und Vater von vier Kindern war, einen Schlaganfall, der zu rechtsseitiger Lähmung und Sprachverlust führte. Vier Tage nach seinem 70. Geburtstag starb Erhardt in seinem Haus in Hamburg.
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