Mittwoch, 11. Juni 2014

Carl Remigius Fresenius

* 28. Dezember 1818 in Frankfurt am Main
11. Juni 1897 in Wiesbaden
 

Deutscher Chemiker und Begründer des chemischen Labors zu Wiesbaden. 

Fresenius wurde als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Nach seiner Schulzeit in Weinheim und am Gymnasium zu Frankfurt begann er 1836 eine Lehre in der Steinschen Apotheke in Frankfurt. In seiner Lehrzeit hörte er Vorlesungen von Rudolf Böttger
in Chemie und Physik am Physikalischen Verein. Aufgrund seines großen Interesses für die analytische Chemie richtete er sich im Gartenhaus seines Vaters ein eigenes kleines Labor ein.


Im zweiten Semester seines Studiums der Chemie an der Universität Bonn verfasste er 1841 sein grundlegendes Werk 'Anleitung zur quantitativen chemischen Analyse', das 17 Auflagen erlebte. Nach seinem Entschluss, sich ganz der Chemie zu widmen, ging er in das damalige Zentrum der Chemie nach Gießen zu Justus Liebig , dessen Privatassistent er von April 1842 bis zum Herbst 1845 war. 1842 wurde er zum Doktor promoviert. 1843 habilitierte Fresenius sich als Privatdozent mit einer Arbeit über die sichere quantitative Bestimmung von Arsen. Im September 1845 erhielt Fresenius einen Ruf als Professor für Chemie, Physik und Technologie an das herzoglich-nassauische Landwirtschaftliche Institut auf dem Hof Geisberg bei Wiesbaden.


Dort eröffnete er im Frühjahr 1848 nach dem Vorbild von Justus von Liebig sein chemisches Labor in einem von ihm angekauften Haus, das später um einige Abteilungen erweitert und zur Fachakademie ausgebaut wurde. An diesem 'Chemischen Laboratorium Fresenius' Wiesbaden wurde Chemie und seit 1862 im Rahmen der 'Pharmaceutischen Lehranstalt' auch Pharmazie und seit 1868 Agrikulturchemie und Ökologie unterrichtet. 

 

Seit 1862 war Fresenius Herausgeber der Zeitschrift für Analytische Chemie. 1873 erschien sein Buch Geschichte des chemischen Laboratoriums zu Wiesbaden. Wegen seiner pädagogischen Begabung prägte er einen großen Schülerkreis. Fresenius starb im Alter von 79 Jahren und wurde in Wiesbaden auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

 

Seine Söhne Heinrich und Theodor Wilhelm führten nach seinem Tod das Laboratorium fort. Anschließend wurde das ' Institut Fresenius' von seinen Enkeln geleitet. Bis zum 1. Weltkrieg stieg die Zahl der Analyseaufträge aus der ganzen Welt. Der Krieg stoppte diese Entwicklung. Fast alle Mitarbeiter wurden als Soldaten eingezogen. Und das Labor überlebte nur, weil seit 1908 auch Frauen im Labor ausgebildet wurden. Während des 3. Reichs blieben die ausländischen Aufträge aus. Zudem wurden die Laboratorien durch einen Bombenangriff 1945 zerstört, so dass nach dem Krieg ein Neubeginn gestartet werden musste. 

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Privatschule staatlich anerkannt und Ende der 1960er Jahre aus der Ingenieurschule eine private Fachhochschule. Neben den Mineral- und Heilwasseranalysen wurden ab den 1960er Jahren auch Mülldeponien von Fresenius untersucht. Bis 1989 entwickelte sich das Institut Fresenius in der BDR zum Marktführer auf dem Gebiet der Produkt- und Umweltanalytik. Seit Mitte der 1980er Jahre bot Fresenius im zunehmenden Maße Dienstleistungen im Umweltschutz an. Zunehmende Anforderungen im Umweltbereich führten bereits 1989 zu eigenen Entwicklungen neuer technischer Lösungen im Bereich Probenahme und vor Ort Gas-Messungen innerhalb der Tätigkeitsfelder Umwelt und Altlasten. Heute gehört die 'SGS Institut Fresenius'
in Taunusstein zu den führenden Anbietern für nichtmedizinische Laboranalytik in Europa.

1992 wurde der Unternehmensbereich Umwelttechnik als eigenständig agierende 'Fresenius Umwelttechnik GmbH' ausgegliedert. Im Juni 2005 gründete die Fresenius Umwelttechnik zusammen mit der Satec USA GmbH das Unternehmen 'EazyClean Technologies GmbH'
.

 

1962 entstand aus der auf fünf Semester verlängerten Chemotechniker- Ausbildung eine Ingenieurschule. Diese wurde 1971 zu einer Fachhochschule mit dem Studiengang Chemie-Ingenieurwesen weiterentwickelt. 1995 zog
die Fachhochschule Fresenius von Wiesbaden nach Idstein um. 1998 erfolgte die Umbenennung in „Europa Fachhochschule Fresenius“. Seit 2008 heißt die Einrichtung „Hochschule Fresenius".

ABCDA

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