Mittwoch, 2. Juli 2014

Samuel Hahnemann 

* 10. April 1755 in Meißen 
†  2. Juli 1843 in Paris

Deutscher Arzt und Begründer der Homöopathie
.

 

Hahnemann war das dritte Kind eines Porzellanmalers. Zuerst lernte er an der Stadtschule in Meißen und erhielt später an der Meissner Fürstenschule St. Afra ein Stipendium. Anschließend studierte er ab 1775 in Leipzig und Wien Medizin und Chemie. Ab 1777 arbeitete er in Hermannstadt für den Freiherrn Samuel von Brukenthal als Leibarzt und Bibliothekar. 1779 promovierte er an der Universität Erlangen. 

Danach arbeitete Hahnemann als Arzt, Chemiker und Schriftsteller in verschiedenen Städten Deutschlands. 1782 heiratete er. Der Ehe entsprossen acht Kinder. Hahnemann kämpfte gegen die Behandlungsmethoden seiner Zeit und wandte sich gegen die ständigen Aderlässe, Einläufe und giftigen Medikamente. Er empfahl vor allem eine gesündere Lebensweise im Hinblick auf Ernährung und körperliche Bewegung. Dies brachte ihm viel Ärger ein von Seiten anderer Ärzte, Apotheker und öffentlicher Stellen. Schließlich hörte Hahnemann ganz auf zu praktizieren und arbeitete nur noch als medizinischer Übersetzer. 

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1790 übersetzte er die 'Materia Medica' des schottischen Arztes William Cullen . In dessen Werk wurde unter anderem ausführlich über die Chinarinde berichtet, die Cullen gegen Malaria empfahl. Um deren Wirkung selbst kennen zu lernen, nahm Hahnemann mehrere Tage lang geringe Mengen Chinarinde ein. Nach jeder Einnahme entwickelten sich Symptome, die denen der Malaria ähnelten. Später testete er die Chinarinde bei anderen. Dann experimentierte Hahnemann mit anderen Substanzen, beispielsweise der Tollkirsche (Belladonna) und Arsen (Arsenicum album)  . Aus seinen Beobachtungen schloss er, man könne Ähnliches durch Ähnliches heilen. Da viele der getesteten Substanzen giftig waren, wurden sie stark verdünnt eingenommen. Hahnemann stellte fest, dass die Mittel umso besser wirkten, je stärker sie verdünnt waren. Er entwickelte daraus die Methode der Potenzierung.

Die nächsten Jahre brachten Hahnemann vielfältige Erfahrungen mit seiner neuen Heilmethode. 1810 veröffentlichte er die erste Ausgabe seines Standardwerkes 'Organon der Heilkunst' . 1811 ging Hahnemann nach Leipzig und erhielt dort einen Lehrstuhl. Wegen seiner 'Homöopathie' genannten Heilmethode gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit Ärzten und Apothekern. Zusätzlich gab es Streit um die Prinzipien seiner Lehre. 

Nach dem Tode seiner ersten Frau lernte Hahnemann in seiner Köthener Praxis 1834 eine bedeutend jüngere Französin kennen, die er heiratete und mit der er nach Paris umzog. Dort praktizierte er weiter erfolgreich als angesehener Arzt.

 

Medizinhistoriker betrachten die Entwicklung der Homöopathie als Reaktion auf die rigorosen Behandlungsmethoden des 18. Jahrhunderts, bei denen regelmäßig Aderlässe angewandt und giftige Substanzen verabreicht wurden. In der rund 200-jährigen Geschichte der Homöopathie haben sich verschiedene Formen herausgebildet. Bislang liege jedoch kein wissenschaftlicher Beweis für eine über den Placebo-Effekt hinausgehende Wirkung der Homöopathie vor.

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Weitere Infos:  

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Zitat

Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.

Similia similibus curentur.

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