Sonntag, 20. Juli 2014

Bernhard Riemann
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* 17. September 1826 in Breselenz b. Dannenberg (Elbe)  
† 20. Juli 1866 in Selasca b. Verbania am Lago Maggiore
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Deutscher Mathematiker.

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Riemann wurde als Sohn eines lutherischen Pastors geboren und wuchs als eines von fünf Kindern unter beengten Verhältnissen auf. Seine Mutter war 1846 verstorben, und sein Vater, der zuletzt in Quickborn Pastor war, starb 1855. Riemann hielt stets enge Verbindung zu seiner Familie. Nach Elementarunterricht bei seinem Vater besuchte Riemann 1840-42 das Lyceum in Hannover, danach das Gymnasium Johanneum in Lüneburg. 

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Seit 1846 studierte er in Göttingen, zunächst auch Theologie und Philologie, dann ausschließlich Mathematik bei Carl Friedrich Gauß  . Nach einem Jahr wechselte er an die Universität Berlin. 1849 kehrte er nach Göttingen zurück, besuchte Vorlesungen, insbes. bei Wilhelm Weber , wurde 1851 bei Gauß promoviert und habilitierte sich 1854 für Mathematik. 1857 erfolgte seine Ernennung zum außerordentlichen Professor. Im selben Jahr zogen seine zwei verbleibenden Schwestern zu ihm, für die er nach dem Tod seines Bruders trotz seines schmalen Gehalts sorgen musste – zur damaligen Zeit bestand das Gehalt eines Professors zum großen Teil aus Hörergeldern, und je anspruchsvoller die Vorlesung war, desto weniger Hörer stellten sich in aller Regel ein. Riemann erlitt aus Überarbeitung einen Zusammenbruch und begab sich zur Erholung nach Bad Harzburg. 1859 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt. 1859 und 1862 verbrachte er längere Forschungsaufenthalte in Berlin bzw. Paris. 1862 heiratete er eine Freundin seiner Schwestern, mit der er eine Tochter hatte. Aus gesundheitlichen Gründen hielt er sich seit Ende 1862 mehrmals in Italien auf.

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Auf der Rückkehr von einer Italienreise 1862 verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Riemann litt an Tuberkulose. Auch längere Aufenthalte im milden Klima Italiens konnten die Krankheit nicht heilen. Auf neuerlicher Suche nach Erholung auf seiner dritten Italienreise starb er im Alter von nur 39 Jahren in Selasca am Lago Maggiore. Er wurde in Biganzolo begraben. Das Grab existiert nicht mehr, nur der Grabstein in der Friedhofsmauer blieb erhalten.

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Trotz seines kurzen Lebens wurde Riemann zu einem der herausragendsten Mathematiker, dessen Werk bis heute von großer Bedeutung für die Naturwissenschaften ist. Zum einen gehörte er zu den Begründern der Funktionentheorie, der Lehre von den Funktionen der komplexen Veränderlichen. Zum anderen gilt er als Begründer der Riemannschen Geometrie als einer der Wegbereiter der allgemeinen Relativitätstheorie.
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Bereits mit seiner Dissertation über die „Grundlagen für eine allgemeine Theorie der Functionen einer veränderlichen complexen Größe“ gab er entscheidende Anstöße. Er verallgemeinerte die von Gauß betrachtete komplexe Zahlenebene zu „Riemannschen Flächen“, welche diese Ebene mehrfach überlagern. Er benutzte diese Flächen zur Untersuchung algebraischer Kurven, etwa in seiner 1857 erschienenen „Theorie der Abel'schen Functionen“. In seiner Habilitationsschrift „Über die Darstellbarkeit einer Function durch eine trigonometrische Reihe“ setzte er diesbezügliche Untersuchungen von Dirichlet fort und führte das „Riemann-Integral“ ein. Riemann begründete auch die moderne Differentialgeometrie und lieferte Albert Einstein den theoretischen Rahmen für die Allgemeine Relativitätstheorie.

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Anlässlich seiner Aufnahme als korrespondierendes Mitglied in die Preußische Akademie der Wissenschaften 1859 schrieb Riemann eine Note „Über die Anzahl der Primzahlen unter einer gegebenen Größe“. Untersuchungen von Leonhard Euler fortentwickelnd, wies er in dieser für die analytische Zahlentheorie grundlegenden Arbeit auf die Beziehung der Zeta-Funktion (heute „Riemannsche Zeta-Funktion) zur Verteilung der Primzahlen hin. In dieser Arbeit stellte Riemann auch die bis heute unbewiesene „Riemannsche Vermutung“ über die genaue Lage der Nullstellen der Zeta-Funktion auf. Weitere, zum Teil zu seinen Lebzeiten unpublizierte Arbeiten, beschäftigen sich mit Fragen der Naturphilosophie und der Physik, etwa der Elektrizität, Optik, Akustik und Mechanik.   

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