Sonntag, 20. Juli 2014

Gregor Mendel 
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* 20. Juli 1822 in Heinzendorf bei Odrau
† 6. Januar 1884 in Brünn

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Deutscher Augustiner-Mönch in Brünn, Entdecker der Mendelschen Gesetze.

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1822 wurde Mendel als einziger Sohn eines Kleinbauern geboren. Er hatte noch eine ältere und eine jüngere Schwester. Seine hervorragende Begabung und Wissbegier kam bereits während seiner Schulzeit zur Geltung. Obwohl die Eltern seine Ausbildung kaum finanzieren konnten, absolvierte er sechs Jahre des Gymnasiums in Troppau . Dort musste er während der letzten zwei Schuljahre ganz auf die finanzielle Unterstützung seiner Eltern verzichten und allein für seinen Unterhalt sorgen. 1840 bereitete er sich in Olmütz unter schwierigsten finanziellen Bedingungen auf das Studium vor. Dank einem Verzicht seiner jüngeren Schwester auf ihr Erbe konnte Johann 1843 seine Vorbereitungen mit sehr guten Noten abschließen. 
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Mit einer Empfehlung seines Physiklehrers erhielt Mendel die Aufnahme in das Augustinerkloster St. Martin in Altbrünn. Mit diesem Schritt, der wohl kaum religiös begründet war, konnte er seine in finanziellen Nöten befindlichen Eltern völlig entlasten und gleichzeitig ohne ständige Nahrungssorgen seinen wissenschaftlichen Interessen nachgehen. Bei der Aufnahme als Novize bekam der ursprünglich Johann genannte Mendel den Klosternamen Gregorius (Gregor).

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Das unterstützende Umfeld, welches Mendel beim Eintritt in den Augustinerorden in der Augustiner-Abtei in Altbrünn vorfand, war das Ergebnis einer Serie historischer Gegebenheiten. In den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts zwang eine Änderung in der Politik der Habsburger gegenüber den kirchlichen Einrichtungen des Kaiserreiches diese dazu, sowohl dem Staat als auch der Kirche zu dienen. Als Folge wurden Mitglieder der Mönchsorden dazu verpflichtet, in Schulen und Spitälern zu arbeiten. 1807 forderte ein kaiserlicher Erlass, dass die Augustiner den Unterricht in Mathematik und Bibelkunde in dem neu eingerichteten Philosophischen Institut in Brünn zu übernehmen hätten. 
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1844-48 studierte Mendel an der Brünner Theologischen Lehranstalt. Bereits vor dem Abschluss seines Theologiestudiums wurde er 1847 zum Priester geweiht. Die Mehrheit des runden Dutzends Patres im Augustiner-Stift war wissenschaftlich, künstlerisch und pädagogisch tätig und wirkte zum Teil außerhalb Brünns. Auch Mendel wurde vorerst eine Stelle als Hilfslehrer am Gymnasium verschafft. Nach einer misslungenen Lehramtsprüfung ermöglichte ihm der Abt seines Klosters, von 1851 bis 1853 an der Universität Wien ein Studium in den Naturwissenschaften zu beginnen. Mendel beschäftigte sich mit Experimental-Physik bei Professor Christian Doppler , Zoologie, Botanik, Paläontologie, Chemie, Mathematik sowie Anatomie und Physiologie der Pflanzen. Physik blieb aber Mendels bevorzugtes Studienfach. 
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1853 kehrte Mendel zurück nach Brünn, wo er 1854 trotz fehlender Lehramtsprüfung an der Brünner Staats-Realschule als Hilfslehrer eingesetzt wurde. Mendel ist 1856 auch noch ein zweites mal in Wien durch das Lehrerexamen gefallen, hat also nie ein ordentliches Lehrerpatent erworben. Trotzdem hat er als milder, von allen geschätzter und sehr beliebter Lehrer an der Brünner Staats-Realschule gewirkt und - wie er selber berichtet - dort sicherlich die glücklichsten 14 Jahre seines Lebens verbracht. Mit der Wahl zum Prälaten (Abt) des Klosters musste er diese ihm teure Lehrtätigkeit aufgeben.
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1854 begann Mendel im Klostergarten mit der Auswahl geeigneter Sorten der Gartenerbse (Pisum sativum) für Kreuzungsexperimente. Mendel kauft 34 Erbsenrassen, die er 2 Jahre lang auf Reinheit prüfte. Davon wählte er 22 Rassen aus, bei denen er dieselben Merkmalspaare in den Nachkommen verfolgte, indem er je zwei differierende Merkmale durch Kreuzung vereinigte. Bei seinen Versuchen betrachtete er Merkmale der Erbsenpflanzen oder -samen, die sich klar unterscheiden ließen, beispielsweise rotblühende und weißblühende, Erbsen mit gelben oder mit grünen Samen. Die Kreuzungen führte Mendel durch, indem er Pollen von Erbsen der einen Rasse auf die Narben von Erbsen der anderen Rasse brachte. Diese Kreuzungstechnik war nicht neu. Neu war bei seinen Experimenten, dass er große Anzahlen von Pflänzchen untersuchte (aus 355 künstlichen Befruchtungen zog er 12.980 Bastardpflanzen) und so gesicherte Resultate von der regelhaften Aufspaltung der Merkmalsanlagen vorweisen konnte. Später experimentierte Mendel auch mit Bohnen. 

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In seinem Aufsatz »Versuche über Pflanzenhybriden« , den er 1865 der naturhistorischen Gesellschaft von Brünn zuschickte (und den er im folgenden Jahr veröffentlichte), legte er die Ergebnisse seiner Experimente dar. Da man zu Mendels Zeit den Zusammenhang zwischen der Vererbung und den Chromosomen (bzw. der DNS oder dem Erbgut) noch nicht kannte, wurden seine bahnbrechenden Ergebnisse von anderen Forschern vorerst gar nicht beachtet. Sein nachfolgender Briefwechsel mit dem bekannten Schweizer Botaniker K. W. von Nägeli war für Mendel entmutigend. Nägeli riet ihm, mit Wolfsmilch zu experimentieren - eine Pflanze, die sich sehr ungewöhnlich fortpflanzt -, doch Mendel konnte seine früheren Ergebnisse nicht bestätigen. Bald darauf gab er alle weiteren Forschungen auf. Später beschäftigte er sich noch mit Äpfeln und Birnen und machte sich unter Pomologen einen Namen.

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Am Ende seines Lebens war Mendel, der bescheidene Mönch, in einen bitteren Steuerstreit mit dem Staat verwickelt. Er begann zwanzig Zigarren am Tag zu rauchen und litt an einer Herz- und Nierenkrankheit sowie an Wassersucht; seine letzten Tage verbrachte er mit bandagierten Beinen auf einem Sofa. So wurde er auch am 6. Januar 1884 von seinem Haushälter aufgefunden, nachdem er gestorben war.  
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Erst im Jahre 1900, 16 Jahre nach seinem Tod, wurde Mendels Errungenschaft von Biologen unabhängig voneinander wiederentdeckt, bestätigt und dann allgemein bekannt gemacht. Rückblickend muss vermutet werden, dass Mendel seine Versuche nicht so durchgeführt hat, wie er es in seiner Abhandlung 1865 beschrieb. Die Experimente wären zu aufwändig gewesen. Darüber hinaus verleiten seine statistisch gesehen zu genauen Ergebnisse zur Annahme, dass Mendel gewisse abweichende Daten einfach weggelassen hat. Diese wissenschaftlichen Ungenauigkeitenn schmälern aber keineswegs die Bedeutung seiner Resultate.

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Die Mendelschen Gesetze
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Die Gesetze, die von Gregor Mendel 1865 aufgestellt wurden, gehören in den Bereich der Vererbungslehre oder auch Genetik. Mit ihnen konnte Mendel als einer der ersten erklären, nach welchem Muster Eigenschaften der Eltern an ihre Nachkommen weitergegeben werden - dies bezieht sich sowohl auf Pflanzen, als auch auf Tiere.
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Die drei nach Mendel benannten Gesetze sind: 
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1. Das Uniformitätsgesetz

2. Das Spaltungsgesetz

3. Das Gesetz von der freien Kombinierbarkeit der Gene
 


    
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