Freitag, 1. August 2014

Heinrich Laube

* 18. September 1806 in Sprottau
† 1. August 1884 in Wien

ABCD
Deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Theaterleiter.

 

Laube war der Sohn eines Handschuhmachers. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf und kam mit vierzehn Jahren 1820 auf das Gymnasium in Glogau. Während seiner Schulzeit bekam er einen Freitisch, musste diesen aber mit Nachhilfestunden bezahlen. 1825 wechselte er auf das Gymnasium in Schweidnitz.

Die Schule beendete er mit zwanzig Jahren und immatrikulierte sich 1826 an der Universität Halle-Wittenberg für das Fach Theologie. In den ersten drei Semestern war Laube aktiv in der Alten Halleschen Burschenschaft. Zum vierten Semester wechselte er nach Breslau, ohne sich jedoch mehr auf das Studium zu konzentrieren. Dort fand er Zugang zu einem Kreis junger Literaten und debütierte Anfang 1829 mit Theaterkritiken. In diesem Jahr wechselte er auch sein Studienfach und belegte jetzt Literaturgeschichte. Er wurde dann als Theaterkritiker an die Breslauer Zeitung berufen. Mitte 1830 nahm er eine Stelle als Hauslehrer in Kottwitz im Kreis Sagan an. Während dieser Zeit sympathisierte er mit den Ideen der französischen Julirevolution
und mit dem polnischen Aufstand . Seit Mitte 1831 war Laube auf Gut Jäschkowitz im Kreis Breslau tätig, ebenfalls als Hauslehrer.

Im Juni 1832 ging Laube nach Leipzig, und Ende desselben Jahres bestellte man ihn als Redakteur der 'Zeitung für die elegante Welt'. In dieser Zeitschrift artikulierte er immer öfter seine politische Meinung, u.a. auch seine Begeisterung für die Jungdeutschen
. Im Sommer 1833 unternahm er zusammen mit dem Schriftsteller Karl Gutzkow eine Reise nach Italien. Im Frühjahr 1834 beschloss die sächsische Regierung Laubes Ausweisung aus Sachsen. Im Juli wurde er in Berlin verhaftet. Ende April 1835 wurde er aus der Untersuchungshaft entlassen und nach Naumburg ausgewiesen.

1836 heiratete Laube. Im Winter 1836/37 fällte das Berliner Kammergericht endlich das Urteil im Prozess gegen Laube: sieben Jahre Festungshaft. Nach einem Gnadengesuch wurde die Strafe auf 18 Monate verkürzt. Als Ort des Strafvollzugs wurde Laube auf das Schloss Muskau (Oberlausitz) des Fürsten Pückler zugewiesen, wo er sich frei bewegen konnte. 1839, nach der Entlassung aus der Haft, reiste Laube mit seiner Ehefrau nach Paris. Nach seiner Rückkehr 1840 wohnte er in Leipzig und begann, für die Bühne zu schreiben. 

Ab 1845 knüpfte Laube Kontakte zu verschiedenen Wiener Bühnen. 1848, nach Jahren politischer Abstinenz, kehrte Laube kurzfristig in die deutsche Politik zurück. Journalistisch vertrat er die Position großdeutscher Staatseinigung unter der preußischen Krone. Ende 1849 wurde Laube zum artistischen Direktor des Wiener Burgtheaters
berufen. Über achtzehn Jahre übte er dieses Amt aus, bis er im Herbst 1867 kündigte. Laube zog sich bis 1869 ins Privatleben zurück; in diesem Jahr übernahm er für knapp zwei Jahre die Leitung des Stadttheaters in Leipzig. 1872 wurde ihm die Leitung des neuen Wiener Stadttheaters übertragen. Er bekleidete diese Stelle bis 1880. Laube starb 1884 in Wien und wurde dort begraben.

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