Donnerstag, 14. August 2014

Emil Nolde  
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* 7. August 1867 in Nolde bei Burkal , Nordschleswig 
† 13. April 1956 in Seebüll , Nordfriesland 
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Deutscher Maler des Expressionismus.

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Nolde wurde als Emil Hansen im deutsch-dänischen Grenzland geboren. Später nahm der Künstler den Namen seines Heimatortes Nolde als Künstlernamen an. Er machte von 1884-88 eine Lehre als Möbelzeichner und Holzschnitzer in Flensburg. Anschließend arbeitete er für verschiedene Möbelfabriken in München, Karlsruhe und Berlin. 

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Nolde erhielt 1892 am Gewerbemuseum in St. Gallen eine Stellung als Lehrer für gewerbliches Zeichnen, die er bis 1898 innehatte. Es entstanden zunächst vor allem Landschaftsaquarelle und Zeichnungen der Bergbauern. Mit Zeichnungen von Bergtrollen und Fabelwesen, die als Postkarten verlegt wurden, gelang Nolde unverhofft ein erster Erfolg, der auch ein finanzielles Polster schaffte.

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Nolde ging schließlich, mit dem Entschluss Maler zu werden, nach München. Die Akademie unter Franz von Stuck lehnte ihn jedoch ab. Ein Studium an der privaten Malschule von Adolf Hölzel in Dachau und ab 1899 an der Académie Julian in Paris folgten. Nolde mietete 1900 ein Atelier in Kopenhagen, heiratete 1902 eine dänische Schauspielerin und zog 1903 auf die Insel Alsen
. Der Künstler gelangte ab 1905, durch die Auseinandersetzung mit den Neoimpressionisten, Vincent van Gogh , Edvard Munch und James Ensor von seinem anfänglich romantischen Naturalismus zu einem eigenständigen Stil, in dem die Farbe eine wesentliche Rolle spielte. Farbintensive, leuchtende Blumenbilder entstanden. Während eines Aufenthaltes in Alsen 1906 lernte Nolde die "Brücke"-Maler kennen, deren Gruppe er sich vorübergehend anschloss. 

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Die Hinwendung zum Aquarell begann in einer Reihe von Porträtstudien. Erstmalige Versuche in dieser Technik auf nicht saugfähigem Papier, wobei er das Blattweiß in großen Teilen stehen ließ und auf eine Konturierung in der Gegenstandserfassung verzichtete, waren 1909 zukunftsweisende Neuerungen für Nolde. Aus der "Berliner Sezession" wurde er, nach einer Kontroverse mit Max Liebermann , ausgeschlossen und gründete 1910 mit anderen zurückgewiesenen Künstlern die "Neue Sezession" . An deren Ausstellungen nahm Emil Nolde bis 1912 teil. Nolde malte das Berliner Großstadtleben, das er in einigen expressiven Bildern festhielt, und vom Primitivismus fasziniert, Stillleben mit exotischen Figuren und Maskenbilder. 1913 brachte er von einer Expedition nach Neu-Guinea reiches Studienmaterial mit, das er in zahlreichen Werken noch bis 1915 verarbeitete. 

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Nolde zog 1916 in das kleine Bauernhaus Utenwarf an der Westküste nahe Tondern und Wiedau. Die heftigen Auseinandersetzungen um die deutsch-dänische Grenzziehung nach dem Ersten Weltkrieg waren ihm zuwider. Als das Land um Utenwarf zunehmend erschlossen und entwässert wurde, zog er mit seiner Frau auf die deutsche Seite der neuen Grenze. Das Ehepaar erwarb 1926 eine leerstehende Warft , die sie Seebüll nannten und auf der bis 1930 das gleichnamige Wohn- und Atelierhaus des Malers erbaut wurde, gelegen nahe Neukirchen. Zur unerschöpflichen Inspirationsquelle seiner Malerei wurde der dort angelegte Garten. Küstenlandschaften und religiöse Szenen waren weitere wichtige Gegenstände. 

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Nolde war der Überzeugung, die germanische Kunst sei allen anderen weit überlegen. Er kämpfte gegen jüdische Kunsthändler und Maler wie Max Liebermann. Zugleich sprach er sich dagegen aus, moderne französische Malerei der Stilrichtungen Impressionismus, Kubismus, Surrealismus, Fauvismus und Primitivismus im deutschen Kunsthandel anzubieten. 1933 veranstaltete der NS-Studentenbund eine Ausstellung mit seinen Werken. Nolde wurde 1935 Mitglied der NSDAP-Nordschleswig. Joseph Goebbels gehörte neben Albert Speer zu seinen Förderern, Adolf Hitler schätzte seine Werke weniger. Schließlich wurden Noldes Werke als 'Entartete Kunst' diffamiert. Über tausend Bilder Noldes wurden beschlagnahmt, zum Teil verkauft und zum Teil zerstört.
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Seit 1941 mit einem Arbeitsverbot belegt, malte Nolde ab 1938 in Seebüll seine "Ungemalten Bilder". Es sind viele hundert kleine Aquarelle, die er zum Teil nach 1945 als Ölbilder wieder aufgriff. Nach 1945 erhielt Nolde zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Im Jahr 1946 starb seine Frau; zwei Jahre später heiratete er noch einmal. Bis 1951 malte er noch über 100 Gemälde und bis 1956 viele Aquarelle, mit Blumen- und Landschaftsmotiven aus der näheren Umgebung seines Hauses in Seebüll.
Dort starb er und wurde neben seiner 1946 verstorbenen ersten Frau im von beiden geliebten Garten bestattet.

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ABCDWeitere Infos:    

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Auszug aus Noldes Selbstbiographie

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