Mittwoch, 13. August 2014

Hellmut Diwald   

* 13. August 1924 Schattau
, Mähren/Niederösterreich
† 26. Mai 1993 in Würzburg


Deutscher Historiker und Publizist

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Diwalds Vater war Ingenieur aus Österreich, seine Mutter stammte aus Deutsch-Böhmen. Seine Jugend verbrachte er in Prag. 1938 erfolgte die Übersiedlung nach Nürnberg. Von Juli 1939 bis September 1941 arbeitete Diwald bei der MAN in Nürnberg, zum Wintersemester 1941/42 begann er das Studium am Ohm-Polytechnikum in Nürnberg, Fachrichtung Maschinenbau. Diwald nahm dann am Zweiten Weltkrieg teil. Im März 1947 schloss er das Ingenieurstudium ab.
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Anschließend studierte er in Hamburg und Erlangen Philosophie, Germanistik und Geschichte. 1952 promovierte er bei dem Religions- und Geistesgeschichtler Hans-Joachim Schoeps in Erlangen mit einer Arbeit zum Thema „Untersuchungen zum Geschichtsrealismus im 19. Jahrhundert“. Er habilitierte sich 1958 mit einer Arbeit über den Philosophen Wilhelm Dilthey und lehrte von 1965 bis 1985 an der Universität in Erlangen Mittlere und Neuere Geschichte. Von 1948 bis 1966 war er außerdem Redakteur der Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte. Diwald lebte zuletzt in Würzburg, wo seine Frau Susanne Diwald bis 1989 Islamwissenschaften lehrte.
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Diwald veröffentlichte 1969 eine Biographie über Wallenstein . 1970 gab er den Nachlass Ernst Ludwig von Gerlachs
, eines konservativen Politikers der Bismarck-Zeit, heraus. Im selben Jahr kritisierte er die Deutschlandpolitik der Bundesregierung in „Die Anerkennung“. 1975 verfasste er den ersten Band der Propyläen-Geschichte Europas unter dem Titel 'Anspruch auf Mündigkeit'. Diwald trat auch in Rundfunk und Fernsehen auf. Zu sehen war er in den 1970er Jahren mehrfach in der ZDF-Fernsehserie „Fragen zur Zeit“ oder von 1977 bis 1979 in der Sendereihe „Dokumente Deutschen Daseins“. Daneben veröffentlichte Diwald Artikel in Tageszeitungen.  

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Im Jahre 1978 erschien im Propyläen-Verlag Diwalds Buch über die „Geschichte der Deutschen“ . Im Unterschied zu herkömmlichen Darstellungen war es „gegenchronologisch“ aufgebaut. Das erste Kapitel begann mit einer Beschreibung der Gegenwart, die folgenden Kapitel führten schrittweise in die Vergangenheit zurück. Diwald schrieb, der HOLOCAUST sei durch bewusste Irreführungen, Täuschungen, Übertreibungen für den Zweck der totalen Disqualifizierung eines Volkes ausgebeutet worden. Im KL Auschwitz-Birkenau habe es hohe Sterblichkeitsziffern gegeben, weil dort die nicht arbeitsfähigen Häftlinge konzentriert worden seien. Heinrich Himmler selbst habe sich um eine Senkung der Todesrate bemüht . Unter der Endlösung der Judenfrage sei nicht die planmäßige Ermordung, sondern Auswanderung und Deportation der Juden in den Osten zu verstehen gewesen. Auf Drängen des Verlags wurden in der zweiten Auflage mehrere unzeitgemäße Textstellen geändert. Seitdem galt Diwald in der BDR als Revisionist und damit Aussätziger. Eines seiner umfangreichsten Werke, „Die Großen Ereignisse. Fünf Jahrtausende Weltgeschichte in Darstellungen und Dokumenten“ , erschien 1990 in zunächst 6 Bänden mit ca. 3.900 Seiten, kam nicht mehr in die Buchhandlungen.
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Ende September 1989 trat Diwald in den Ruhestand. Er war schon vor 1989 ein Vorkämpfer für die deutsche Wiedervereinigung. 1989 gründete er mit Wolfgang Venohr und anderen den Straube-Verlag in Erlangen. 1989 starb seine Frau, vier Jahre später er selbst im Alter von 69 Jahren.

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