Sonntag, 31. August 2014

Matthias Grünewald

* um 1475/1480 in Würzburg 
† 31. August 1528 in Halle an der Saale

Deutscher religiöser Maler und Graphiker.

 

Matthias Grünewald, auch Matthias von Aschaffenburg, war ein Maler und Grafiker und gilt als großer, bedeutender deutscher Vertreter der Renaissance. Er wird von einem Teil der kunstgeschichtlichen Forscher als identisch mit Mathis Gothart-Nithart, von einem anderen als dessen Zeitgenosse angesehen. Im ersten Fall soll er um 1475/1480 in Würzburg geboren und am 31. August 1528 in Halle an der Saale gestorben sein; im zweiten Fall vermutet man seinen Geburtsort in der Nähe von Aschaffenburg und nimmt 1531/32 als Todesjahr an.

Nach der ersten Annahme wurde Matthias Grünewald um 1475–80 in Würzburg geboren. Um 1500 war er in Nürnberg tätig und 1505 in Aschaffenburg, der damaligen Nebenresidenz des Mainzer Kurfürsten
. Vermutlich diente Grünewald seitdem als Hofbeamter bei dem Mainzer Kurfürsten und wurde ab 1509 mit technischen Aufgaben betraut. Er zählte zu den sogenannten Wasserkunstmachern, hatte er aber auch Neubauten zu beaufsichtigen. Sein Hauptwerk, den Isenheimer Altar [vgl. unten] , schuf er zwischen 1512 und 1516. Während dieser Zeit lebte er nicht in Isenheim , sondern in Straßburg. Etwa 1516 trat Grünewald als Hofmaler in den Dienst des neuen Kurfürsten von Mainz, Albrecht von Brandenburg (seit 1514 im Amt). Für diesen war er erneut in die Dienste seines Hofes in der Residenzstadt Halle/Saale getreten und wurde beauftragt, eine Wasserleitung zur Stiftskirche in Aschaffenburg zu bauen. Um 1526 schied Grünewald aus dem Hofdienst und ließ sich in Frankfurt am Main nieder. In der freien Reichsstadt verdiente er seinen Lebensunterhalt als Seifenmacher. Im Sommer 1527 übersiedelte er wieder an seine frühere Wirkungsstätte Halle, wo er eine Mühlenzeichnung anfertigen sollte. In Halle verstarb er am 31. August 1528.

Nach der zweiten Annahme wurde Grünewald um 1480 in einem Dorf in der Nähe von Aschaffenburg geboren. Um 1500 tauchte er als Maler-Geselle in Frankfurt a. M. auf, war aber auch ein Schüler Dürers . Im Jahre 1503 malte er in Nürnberg einen Altar, 1504 oder 1505 eine Gedenktafel für den Stellvertreter des Mainzer Erzbischofs in Aschaffenburg. 1505 trat er in den Dienst des Mainzer Erzbischofs als Techniker und Hofmaler. Diese Tätigkeit endete 1512, als er nach Frankfurt kam und eine 18-jährige getaufte Jüdin heiratete. Dort kaufte er ein Haus. Die großen Bildtafeln des Altars für die Antoniter
malte er in Isenheim, wobei er sich zwischendurch auch immer wieder in Frankfurt aufhielt. 1516 war der Altar vollendet und Grünewald bewarb sich in Frankfurt vergeblich um das städtische Holzmesser-Amt, da der neue Erzbischof Albrecht von Brandenburg Grünewald nicht als Hofmaler bestätigte, sondern diesen Posten stattdessen an Mathis Gothart vergeben hatte. 1519 vollendete Grünewald den Mariaschneealtar für die Stiftskirche in Aschaffenburg. Um 1520 entstand eine Darstellung der Kreuzigung als persönliches Andachtsbild für Albrecht von Brandenburg. In dieser Zeit schuf Grünewald im Auftrag des Erzbischofs auch die drei nicht erhaltenen Mainzer Domaltäre sowie ein Porträt Albrechts. Während der Frankfurter Zeit machten sich wirtschaftliche Schwierigkeiten bemerkbar. Sein einziger Mäzen Kardinal Albrecht war ein säumiger Zahler. Nach 1516 und 1519 bewarb Grünewald sich vergeblich um zwei städtische Ämter. 1523 verfiel sein Frau dem Wahnsinn. Es gelang ihm, mit seinen Gläubigern Zahlungsvereinbarungen zu treffen. 1527 verkaufte er schließlich sein Haus in Frankfurt und verließ mit seinem kleinen Kind die Stadt, um 1529 im Odenwald in den Diensten der Herren von Erbach wieder aufzutauchen. In dieser letzten Schaffensphase entstanden seine letzten Gemälde. Grünewald starb zwischen 1531 und 1532 in den Diensten der Herren von Erbach.   
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