Montag, 8. September 2014

August Wilhelm von Schlegel  
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* 8. September 1767 in Hannover
† 12. Mai 1845 in Bonn
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Deutscher Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller, Indologe und Philosoph.

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Der vierte Sohn des Pastors Johann Adolf Schlegel studierte zunächst in Göttingen Theologie und Philologie. Dort fand er in Gottfried August Bürger einen Mentor, der ihm Einblicke in die Übersetzungspraxis aus klassischen sowie neueren Sprachen vermittelte.

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Schon als Hauslehrer in Amsterdam 1791–95 wurde er als Kritiker und Rezensent tätig, vor allem dann in Jena (1795–1801), wo er als Professor im Kreise um seine Frau Caroline Schlegel , seines Bruders Friedrich Schlegel und dessen Frau Dorothea Schlegel , um Johann Gottlieb Fichte und später Ludwig Tieck und Novalis die neue „romantische“ Schule bestimmend prägte. 

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1796, zum Teil in Artikeln in Schillers „Horen“ , hatte Schlegel seine Übersetzung der Dramen Shakespeares angekündigt, die 1797–1810 erschien und 14 Stücke umfasste. Diese Übertragung, später ergänzt, ist bis heute die deutsche Standardversion. 1801 zog Schlegel  nach Berlin. Dort hielt er von 1801 bis 1804 die Vorlesungsreihe „Über schöne Literatur und Kunst“ (veröffentlicht 1884), in der er die Literaturen des klassischen Altertums, des germanischen und provenzalischen Mittelalters und der romanischen Neuzeit als ebenbürtig darstellte.
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Nach der Auflösung seiner Ehe mit Caroline 1803 war Schlegel bis 1817 Hausfreund und Begleiter von Madame de Staël
. In seinen späteren Jahren, vor allem nach seiner Berufung als Professor der Literatur an die Universität Bonn 1818, wandte sich Schlegel wieder der Philologie zu, insbesondere der indischen. Er gehörte wie Wilhelm von Humboldt und Franz Bopp zu den Gründern der modernen komparativen Linguistik. Er erhoffte sich von den vergleichenden Sprachforschungen Aufschlüsse über die Naturgeschichte des Menschen 

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Weitere Infos:  


Anmerkung: Schlegel übersetzte folgende Dramen Shakespeares ins Deutsche: Ein Sommernachtstraum, Romeo und Julia, Julius Caesar und Was ihr wollt (1797); Hamlet, Der Sturm (1798); König Johann, Der Kaufmann von Venedig, Richard II. , Wie es euch gefällt (1799); Heinrich IV (1800); Heinrich V (1801); Heinrich VI (1803); Richard III (1810).

Zitat aus der Tragödie Hamlet, Prinz von Dänemark von William Shakespeare, 3. Aufzug, 1. Szene.

To be or not to be, that is the question:
Whether 'tis nobler in the mind to suffer
The slings and arrows of outrageous fortune,
Or to take arms against a sea of troubles,
And by opposing, end them? To die: to sleep;

Deutsche Übersetzung von August Wilhelm von Schlegel:

Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –

Zitat

Aus der Verbindung der kernigen und redlichen Tapferkeit des deutschen Nordens mit einer aus dem Orient gekommenen ganz geistigen Religion, dem Christentum, ging der ritterliche Geist hervor: eine mehr als glänzende, und bisher in der Geschichte beispiellose Erscheinung.
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