Freitag, 26. September 2014

Arthur Trebitsch 

* 17. April 1880 in Wien
† 
26. September 1927 in Eggersdorf bei Graz 

Deutsch-jüdischer
Schriftsteller und Philosoph.


Trebitsch wurde als Sohn eines vermögenden jüdischen Seidenindustriellen geboren. Unter anderem durch den Einfluss seines Mitschülers und Jugendfreunds Otto Weininger sowie des Kulturphilosophen Houston Stewart Chamberlain entwickelte sich Trebitsch zum radikalen Deutschnationalen und Antijuden.

Wie sein Halbbruder Siegfried Trebitsch
versuchte er sich bereits früh als Schriftsteller. Ein 1909 vollendeter Roman und ein 1910 fertiggestellter Band philosophischer Betrachtungen fanden keine Verleger; Trebitsch musste sie auf eigene Kosten publizieren. Zusätzlich zu seiner immer weiter wachsenden Ablehnung des Judentums entwickelte Trebitsch nun auch Argwohn gegen das akademische Establishment. 

 

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 war für Trebitsch endgültiger Beweis für die Existenz der von ihm schon länger vermuteten jüdischen Weltverschwörung gegen das deutsche Volk. Von nun an widmete er den Großteil seiner publizistischen Tätigkeit der moralischen Stärkung Deutschlands; ab 1919 zog er zusätzlich als Wanderprediger gegen das Judentum durch deutsche Städte. Bestärkt durch sein eigenes äußeres Erscheinungsbild als hochgewachsener blondhaariger Mann gelangte er zu der Überzeugung, die Vorsehung habe ihn zum Retter und Erlöser der nordischen Rasse bestimmt.

 

Trebitsch erblindete in den 1920er Jahren und starb im Alter von 47 Jahren. Seine Grabstätte ist in Sulz-Stangenau in Niederösterreich.  

Die philosophischen Werke Trebitschs enthalten Gedanken zu Rassentheorien und Otto Weiningers Werk. Trebitsch zufolge besteht die Menschheit aus einer intellektuell und charakterlich überlegenen Rasse von Ariern und verschiedenen intellektuell unterlegenen, charakterlich minderwertigen Rassen von Nichtariern. Die Arier sind die Träger der männlichen oder primären Lebensenergie und damit sämtlicher kultureller, künstlerischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Schöpfungskraft; Nichtarier sind Träger des weiblichen oder sekundären Prinzips und damit zum parasitären Nießbrauch von arischer Kulturleistung bestimmt. Trebitsch kennzeichnet diesen Gegensatz als den zwischen „Schaffenden“ und „Raffenden“, zwischen arischer Bodenständigkeit und nichtarischer Geschäftemacherei.

Trebitsch klassifiziert dabei im wesentlichen alle Indogermanen als Arier, die Angehörigen praktisch aller anderen Sprachfamilien, vor allem Schwarzafrikaner, Ostasiaten und Semiten, als Nichtarier. Während die Deutschen die Edelsten und Leistungsfähigsten unter den Ariern sind, sind die Juden die gefährlichste und bösartigste Art unter den Nichtariern: Juden begnügen sich nicht mit einfachem Parasitentum, sondern arbeiten gezielt auf die Vergiftung und Unterjochung der Arier hin. Politisch bedienen sich die Juden zur Erlangung ihrer angestrebten Weltherrschaft vor allem der Sozialisten und der Freimaurer. Kulturell bedeuten Strömungen wie die Wiener Moderne und Freuds Psychoanalyse Werkzeuge den jüdischen Zersetzungswillen. Nur eine germanische Weltordnung kann eine gerechte Weltordnung sein.

Anders als Weininger ist Trebitsch an der Erhaltung der arischen Rasse interessiert und erhebt keine Forderung nach Enthaltsamkeit. Er ist der Ansicht, dass nur Arier zu sittlicher Lebensführung begabt sind; Nichtarier und besonders Juden sind dagegen veranlagungsbedingt amoralisch und erotoman.

Trebitsch gewährte ab Anfang der 1920er Jahre der NSDAP Adolf Hitlers großzügige finanzielle Unterstützung. Er lernte Hitler und Dietrich Eckart persönlich kennen.  
 
ABCD

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