Samstag, 4. Oktober 2014

Max Halbe

* 4. Oktober 1865 in Güttland bei Danzig
† 30. November 1944 in Neuötting


Deutscher Schriftsteller. 
ABCD

Halbe wurde als Sohn eines westpreußischen Gutsbesitzers geboren. Ab 1883 studierte er Rechtswissenschaften in Heidelberg, wechselte 1884 zur Philosophischen Fakultät in München und wurde dort - nach einigen Semestern in Berlin - 1888 mit einer Dissertation über "Beziehungen zwischen Friedrich II. und dem Päpstlichen Stuhl" zum Dr. phil. promoviert. Anschließend ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder. 1893 erschien sein Bühnenstück 'Jugend' , das neben Gerhart Hauptmanns Stück 'Die Weber' zum erfolgreichsten naturalistischen Drama wurde.

1895 übersiedelte Halbe nach München und gründete das 'Intime Theate
r' für dramatische Experimente. Ebenso wurde er Mitbegründer der 'Münchner Volksbühne'. Hier kam es zur persönlichen Verbindung zu Ludwig Thoma . Auch mit Frank Wedekind pflegte Halbe eine Freundschaft, die zwar von zahlreichen Spannungen durchzogen war, allerdings bis zu Wedekinds Tod 1918 anhielt. Auf der Trauerfeier hielt Halbe die Grabrede. Ebenfalls befreundet war Halbe mit dem Maler Albert Weisgerber , einem der wichtigsten Grafiker der Zeitschrift 'Die Jugend'. Von Weisgerber stammt auch ein Porträt Halbes aus dem Jahr 1909. Außerdem pflegte er engen Kontakt zu Lovis Corinth , der mehrere Bilder von Halbe und seiner Frau Luise schuf.

Gegen Ende der 1890er Jahre begann der Dichter zunehmend, sich vom Naturalismus abzuwenden. Ab dieser Zeit neigte Halbe in Stil und Themenwahl eher zur Neuromantik. Wenngleich Halbes Augenmerk auch weiterhin vor allem der Bühne galt und die späteren Theaterstücke (z.B. 'Der Strom') gegenüber den frühen eine deutliche Weiterentwicklung erkennen lassen, konnte er doch mit keinem von ihnen einen dem von 'Jugend' vergleichbaren Erfolg feiern. Jetzt wandte er sich auch größeren Erzählwerken zu und verfasste mehrere Romane, wie 'Die Tat des Dietrich Stobäus' (1911) oder 'Generalkonsul Stenzel' und sein gefährliches Ich' (1931), in denen er sich besonders auf die Ausgestaltung der Gedankengänge seiner Figuren konzentrierte. Wichtige Quellenwerke zur Geschichte der deutschen Literatur, besonders des Naturalismus, sind die beiden Autobiografien 'Scholle und Schicksal - Geschichte meines Lebens (1931)' und 'Jahrhundertwende - Geschichte meines Lebens 1893-1914' (1935)'. 1940 folgte der Roman 'Kaiser Friedrich II.'.

Halbe starb gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Alter von 79 Jahren auf seinem Gut in Neuötting in Oberbayern.

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