Samstag, 25. Oktober 2014

Justus Georg Schottelius  

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* 23. Juni 1612 in Einbeck

†  25. Oktober 1676 in Wolfenbüttel

Deutscher Dichter und Sprachgelehrter.

 

Schottelius war der Sohn des lutherischen Pfarrers in Einbeck. Seit 1618 besuchte er die Ratsschule zu Einbeck. Nach dem Tod des Vaters 1626 begann er eine Handwerker- oder Krämerlehre, die er nach kurzer Zeit abbrach.

Mit 17 Jahren verdiente er sich seinen eigenen Lebensunterhalt durch Nachhilfestunden und Schreibarbeiten, um das Gymnasium Andreanum in Hildesheim besuchen zu können. 1628 immatrikulierte er sich an der Universität Helmstedt . In den Jahren 1631 bis 1633 studierte Schottelius am Akademischen Gymnasium in Hamburg.

Anschließend wechselte Schottelius 1633 für zwei Jahre an die Universität Groningen
. Im Mai 1635 immatrikulierte er sich an der Universität Leiden und studierte dort bei den Professoren Daniel Heinsius und Petrus Cunaeus . Im Jahr darauf kehrte er nach Einbeck zurück und immatrikulierte sich am 11. Oktober 1636 an der Universität Wittenberg . Von dort flüchtete er 1638 vor den schwedischen Truppen.

In Braunschweig verdingte er sich 1638 als Hauslehrer. Zu Ostern 1638 wurde Schottelius zum Präzeptor des Prinzen Anton Ulrich von Braunschweig-Lüneburg
ernannt. Ein weiterer Schüler war Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Lüneburg . In den Jahren 1645–1646 unterstützte der bekannte Dichter Sigmund von Birken Schottelius bei der Erziehung der jungen Prinzen. Schottelius schrieb mindestens sechs Schauspiele für seine Schüler, welche von diesen auch aufgeführt wurden. Größtenteils komponierte Herzogin Sophie Elisabeth , die Gattin Herzog Augusts des Jüngeren , die Begleitmusik. Zu einem Stück stammt die Musik von Heinrich Schütz .

Während seiner Tätigkeit als Präzeptor und Hauslehrer promovierte Schottelius an der Universität Helmstedt zum Doktor beider Rechte. Als solcher wurde er 1642 zum Assessor am Hofgericht ernannt. Während dieser Jahre bemühte sich Schottelius stets um die deutsche Sprache und griff in die Sprachdebatte seiner Zeit ein, auch wenn er in dauernder Konkurrenz zu Christian Gueintz
und Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen stand. Zweifellos nahm ihn der Fürst gerade deswegen am 25. September 1642 in die 'Fruchtbringende Gesellschaft' auf. Schottelius wurde der Gesellschaftsname 'der Suchende' und das Motto 'reine Dünste' gegeben. 

Am 8. September 1646 heiratete er, seine Frau starb schon im September 1647 – wahrscheinlich im Kindbett.

Bis 1646 hatte Schottelius das Amt des Prinzenerziehers am Wolfenbütteler Hof inne. Anschließend wurde er als Hof- und Kammerrat auch mit administrativen Aufgaben betraut. Der Pegnesische Blumenorden
von Georg Philipp Harsdörffer hatte ihn 1645 als sein zehntes Mitglied aufgenommen.

Am 12. Juni 1649 heiratete Schottelius zum zweiten Mal. 1663 erschien sein wichtigstes und umfangreichstes Werk 'Ausführliche Arbeit Von der Teutschen HaubtSprache', eine Art Summa des damaligen Wissens auf dem Gebiet der Sprachforschung und Linguistik. Wegen seiner grammatischen Aussagen vor allem im Bereich der Wortbildung, wie auch wegen seiner kulturpädagogischen Wirkung hinsichtlich der Aufwertung des Deutschen gegenüber anderen Sprachen, war er von großer Bedeutung und hat alle weiteren Bemühungen um die grammatische Beschreibung des Deutschen grundlegend beeinflusst. Deutsche Wörter für linguistische und grammatische Termini („Einzahl“, „Mehrzahl“, „Stammform“ usw.) gehen auf Schottelius zurück. Schottelius starb zu Wolfenbüttel im 64. Lebensjahr als Kammer-, Hof- und Konsistorialrat.

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