Samstag, 25. Oktober 2014

Robert Ley   

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* 15. Februar 1890 in Niederbreidenbach

† 25. Oktober 1945 in Nürnberg
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Deutscher Politiker, Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF).

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Ley wurde im Oberbergischen Land als siebtes von elf Kindern eines Großbauern geboren. Nachdem der Vater eines Versicherungsbetrugs überführt und zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, verbrachte Ley einen Teil seiner Jugend zwar in Armut und Schande, konnte aber dennoch 1910 an der Oberrealschule in Elberfeld (heute Stadt Wuppertal) seine Abiturprüfung ablegen. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs studierte er Chemie in Jena, Bonn und Münster. ABCD

Als Kriegsfreiwilliger diente Ley 1914 zunächst bei der Artillerie, wurde noch im gleichen Jahr mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und 1916 zum Leutnant befördert. Als Fliegerbeobachter wurde Ley abgeschossen und geriet am 29. Juli 1917 in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 körperlich schwer gezeichnet nach Deutschland zurückkehrte. Durch einen Beinbruch und eine schwere Gehirnverletzung erlitt er bleibende Schäden. Seine Alkoholabhängigkeit und seine Tendenz zum Stottern waren Folge seiner im Krieg erlittenen Verletzungen. Wiederholte chirurgische Operationen waren zu seiner Genesung erforderlich.

Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft schloss Ley sein Studium in Münster mit einer Doktorarbeit im Fach Chemie erfolgreich ab und trat 1921 in den Dienst der Farbwerke Bayer in Leverkusen. Wegen antisemitischer Angriffe auf einen Bankier verlor er 1928 seine Beschäftigung bei der Bayer-Zweigniederlassung der I. G. Farben. 1924 wurde Ley Mitglied in der NSDAP, in der er sich in kurzer Zeit als herausragender Organisator und politischer Redner einen Namen zu machen verstand. 1925 wurde ihm die Leitung des Gaues Rheinland-Süd übertragen. Leys politische Reden erwiesen sich seit den späten 1920er Jahre als äußerst effizient. Das von ihm herausgegebene Parteiorgan „Westdeutscher Beobachter" nutzte er geschickt zur Verbreitung der nationalsozialistischen Ideologie. Auf diese Weise war ihm bereits 1928 mit seiner Wahl in den preußischen Landtag ein erster bedeutender politischer Erfolg gelungen, ehe er 1930 als einer von 107 nationalsozialistischen Abgeordneten auch in den Reichstag gewählt wurde. 

Adolf Hitler , der in Ley einen seiner verlässlichsten und fähigsten Mitarbeiter sah, berief ihn 1931 zum Reichsinspekteur und Stellvertreter des Reichsorganisationsleiters Gregor Strasser , dessen Nachfolger er 1934 wurde. In diesem Amt gewann Ley erheblichen Einfluss auf die nationalsozialistische Schul- und Bildungspolitik. Nach Leys Ideen wurden bis 1935 Parteischulen (Ordensburgen) für junge Erwachsene gebaut, u. a. die Ordensburg Sonthofen im Allgäu, die Ordensburg Vogelsang in der Eifel und Crössinsee in Pommern. Ab 1937 kamen in Zusammenarbeit mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach außerdem die parteieigenen Adolf-Hitler-Schulen für Jungen ab 12 Jahren hinzu.    

1933 ernannte ihn Hitler zum Leiter der neu gegründeten Deutschen Arbeitsfront (DAF), die er als gemeinsamen Verband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zur größten Massenorganisation im Dritten Reich ausbaute. Bis 1939 erreichte die DAF eine Stärke von 22 Millionen Mitgliedern. Die DAF sollte nach ihrem Selbstverständnis eine Organisation aller schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust sein, mit dem Anspruch, den Arbeiter zum gleichberechtigten und geachteten Mitglied der Nation zu machen. 

Auch bei der Gründung der Gemeinschaft 'Kraft durch Freude' (KdF) im Jahr 1933, einer Unterorganisation der DAF, war er federführend. Leys Konzept sah vor, den Rahmen der Freizeitgestaltung unter ideologischen Gesichtspunkten zu erweitern, auf vielfältige Weise zu gestalten und zu überwachen. Um das nationalsozialistische Ideal einer Volksgemeinschaft zu verwirklichen, bemühte sich Ley vor allem um eine qualitative Steigerung des Lebensstandards der Arbeitnehmer. Nach Ley wurden der Siedlungstyp Ley-Siedlung und das Passagierschiff Robert Ley benannt.

Ohne militärische Befugnisse blieb er von sämtlichen kriegswichtigen Entscheidungen ausgeschlossen und verlor sowohl gegenüber dem Generalbevollmächtigten für den Arbeitseinsatz Fritz Sauckel , als auch dem Reichsminister für Bewaffnung und Munition Fritz Todt sowie dessen Nachfolger Albert Speer erheblich an Macht und Einfluss. 1942 erhielt er den Auftrag zu Einrichtung des Deutschen Wohnungshilfswerks, mit dem ab Herbst 1943 die Luftkriegsopfer mit behelfsmäßigem Wohnraum versorgt werden sollten. Hitler ernannte Ley 1945 testamentarisch zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich. Am 15. Mai 1945 wurde Ley in Schleching bei Kufstein von amerikanischen Soldaten verhaftet. Er kam am 25. Oktober 1945 in seiner Gefängniszelle ums Leben.

                                                                                                          Weitere Infos:

Rede anlässlich eines Schulungsappells in den Berliner Siemens-Werken vom 2. Juni 1942

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