Sonntag, 9. November 2014

Marsch zur Feldherrnhalle

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am 9. November 1923 in München.

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Am Abend des 8. Novembers 1923 hatte Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller proklamiert: "Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden. Eine provisorische deutsche Nationalregierung ist gebildet worden, diese besteht aus General Ludendorff,  Adolf Hitler, General von Lossow Oberst. von Seißer."

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Vorgeschichte: Am 30. Oktober 1923, zehn Monate nach der Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen, rief Hitler im Münchner Zirkus Krone zum Aufstand auf. Nach dem Vorbild des Marsches auf Rom der italienischen Faschisten um Mussolini sollten die in Bayern stehenden Reichswehrverbände zusammen mit Wehrverbänden nach Berlin marschieren und dort die Macht im Deutschen Reich übernehmen.  

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Eine passende Gelegenheit bot sich, als Gustav Ritter von Kahr in Anwesenheit Otto von Lossows , Hans von Seißers und zahlreicher Prominenter aus verschiedenen nationalistischen Lagern im Bürgerbräukeller am Abend des 8. Novembers (eines Donnerstags) 1923 über die Ziele seiner Politik sprechen wollte. Etwa 30 Minuten nach Beginn betrat Hitler in Begleitung Hermann Görings sowie weiterer Nationalsozialisten den Saal, feuerte einen Revolverschuss in die Decke, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, bemerkte, das Versammlungslokal sei von der SA umstellt, und verkündete, die „nationale Revolution“ sei ausgebrochen. Er bat Kahr, Lossow, Seißer und den mittlerweile herbeigeholten General Erich Ludendorff in einen Nebenraum, während Göring eine Rede hielt. Hitler brachte die Drei auf seine Seite. Sein Ziel war ein sofortiger Aufstand. Zurück im Saal forderten die Drei die Anwesenden auf, Hitlers Aufstand zu unterstützen. Um 2.55 Uhr nachts widerrief Kahr über Rundfunk seine Zusage.  
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Ablauf des Marsches: Am Vormittag des 9. Novembers (eines Freitags) 1923 marschierten die Anhänger der NSDAP unter Führung Hitlers und Ludendorffs vom Bürgerbräukeller ab. Bericht über den Marsch zur Feldherrnhalle: 

 

"Am Freitagmorgen, 9. November 1923, rückten mit Panzerwagen verstärkte Verbände der Reichswehr und der Landespolizei gegen das Wehrkreiskommando vor, das Ernst Röhm mit 400 Mann besetzt hatte. Bei einem Schusswechsel wurden zwei Soldaten der Reichswehr verwundet, während zwei Aufrührer zu Tode kamen. Um 12 Uhr marschierten Hitler-Anhänger unter seiner und Ludendorffs Führung vom Bürgerbräukeller ab. General Ludendorff, der ebenso wie Hitler in Zivil ging und einen Hut trug, hatte das Kommando übernommen. Ludendorff führte die Putschisten vom Bürgerbräukeller über die Ludwigsbrücke. Dort entwaffneten sie eine 30 Mann starke Abteilung der Landespolizei und marschierten weiter zum Marienplatz. Anschließend bog die Kolonne in die Weinstraße ein und zog dann durch die Theatinerstraße Richtung Odeonsplatz. 

 

Nördlich vom Odeonsplatz lag das Wehrkreiskommando, wo sich Röhm verschanzt hatte. Der Kommandant der Landespolizei erhielt auf telefonische Anfrage den Befehl, das Heraustreten der Hitlertruppen auf den Odeonsplatz müsse mit allen Machtmitteln gestoppt werden. Godin riegelte daraufhin mit seinen 130 Mann, die mit einer Kanone und Maschinengewehren bewaffnet waren, den Odeonsplatz ab. 

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Als der Zug in Sichtweite kam, ließ Ludendorff die Marschierer rechts in die kurze Perusastraße einschwenken und gleich danach links in die Residenzstraße abbiegen. In Zehner- bis Sechzehnerreihen bewegte sich der Zug, 'Die Wacht am Rhein' und 'O Deutschland hoch in Ehren' singend, voran in Richtung Feldherrnhalle und durchbrach die Absperrkette in der Residenzstraße. Es war 12:45 Uhr, als Schüsse fielen. Das Feuer der Polizisten tötete als einen der ersten Max Erwin von Scheubner-Richter , der den eingehakten Hitler mit sich zu Boden riss. Ulrich Graf stellte sich vor Hitler und stürzte, von elf Kugeln getroffen, auf Hitler und Scheubner-Richter. Hermann Göring wurde in den Schenkel und in die Lende getroffen. Die Putschisten warfen sich zu Boden, während die zahlreichen Zuschauer flüchteten. 

 

Die ganze Aktion dauerte weniger als eine Minute. Dabei wurden auch vier Polizisten und ein Passant getötet. Sechzehn Rebellen wurden erschossen. Pater Rupert Mayer gab den Sterbenden auf dem Odeonsplatz die letzten Sakramente und sprach mit den Verwundeten. Zahlreiche Schwerverwundete wurden in die Universitätsklinik eingeliefert, wo sie unter der Leitung von Ferdinand Sauerbruch operiert wurden. Ludendorff war nicht in Deckung gegangen. Aufrecht und stolz, seinen Adjutanten Major Streck an der Seite, marschierte er ruhig zwischen den Läufen der Polizeigewehre hindurch bis zum Odeonsplatz, eine einsame Gestalt. Er war unverletzt geblieben und wurde am gleichen Tag verhaftet.

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Weitere Infos:   

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In München sind viele gefallen, 
In München war'n viele dabei; 
|: Es traf vor der Feldherrenhalle 
Deutsche Helden das tödliche Blei. :| 

Sie kämpften für Deutschlands Erwachen 
Im Glauben an Hitlers Mission 
|: Marschierten mit Todesverachten 
In das Feuer der Reaktion. :| 

In München sind viele gefallen 
Für Ehre, für Freiheit und Brot. 
|: Es traf vor der Feldherrenhalle 
Sechzehn Helden der Märtyrertod. :| 

Ihr Toten vom neunten November, 
Ihr Toten, wir schwören es euch, 
|: Es leben noch vieltausend Kämpfer 
Für das Dritte, das Großdeutsche Reich! :| 
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Die sechzehn Blutzeugen der NSDAP 


  

Der Prozess gegen die führenden Teilnehmer am Marsch auf die Feldherrnhalle begann am 26. Februar 1924. Am 1. April 1924 erging nach 24 Verhandlungstagen das Urteil des Bayerischen Volksgerichts München I. General Ludendorff erhielt einen Freispruch. Die Richter taten sich schwer, Adolf Hitler überhaupt zu verurteilen und attestierten ihm, während des Aufstands vom „edelsten selbstlosen Willen geleitet“ worden zu sein. Er wurde wegen Hochverrats zur Mindeststrafe von fünf Jahren Festungshaft verurteilt. 
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Nach 1933 wurden die Särge der Blutzeugen des Marsches auf die Feldherrnhalle in einen neu geschaffenen Ehrentempel für die Gefallenen der Bewegung am Münchner Königsplatz überführt. Mit einem im Reichsgesetzblatt veröffentlichten Führererlass wurde der 9. November ab 1939 staatlicher Feiertag. 

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