Dienstag, 11. November 2014

Alfred Brehm

* 2. Februar 1829 in Unterrenthendorf b. Neustadt/Orla
† 11. November 1884 in Renthendorf

Deutscher Zoologe und Verfasser von 'Brehms Tierleben.

 

Brehm wuchs in dem thüringischen Dörfchen Unterrenthendorf als Sohn des Pfarrers Christian Ludwig Brehm und dessen zweiter Ehefrau Bertha auf. Vater Brehm machte sich als Ornithologe mit Veröffentlichungen und einer umfangreichen Sammlung präparierter Vögel in der Fachwelt einen Namen. Über 9.000 tote Vögel boten im Pfarrhaus einen Einblick in die europäische Vogelwelt. Die Forschungen des Vaters weckten zwar früh das Interesse Alfreds für die Zoologie, aber sein Berufswunsch war es, Architekt zu werden.

Im Frühjahr 1844 kam Brehm zu einem Baumeister in Altenburg in die Lehre. Er erlernte bis September 1846 das Maurerhandwerk und absolvierte die Altenburger Kunst- und Handwerksschule. Ende 1846 ging er nach Dresden, um Architektur zu studieren, brach das Studium aber nach zwei Semestern ab, weil der zu seiner Zeit bekannte Vogelkundler Baron Johann Wilhelm von Müller
einen Begleiter für eine Afrika-Expedition suchte. Als Sekretär und Gehilfe des Barons von Müller brach Brehm am 31. Mai 1847 zu einer fünfjährigen Expedition auf, die ihn nach Ägypten, in den Sudan und auf die Sinai-Halbinsel führte; die wissenschaftliche Ausbeute war so bedeutsam, dass er im Alter von nur 20 Jahren mit der Mitgliedschaft der Akademie der Naturforscher (Leopoldina) ausgezeichnet wurde.

Nach seiner Rückkehr begann er 1853 mit dem Studium der Naturwissenschaften an der Universität in Jena. Wegen seiner Forschungsreisen durch Nordafrika erhielt er den respektvollen Spitznamen „Pharao“. Nach nur vier Semestern schloss er sein Studium 1855 mit der Promotion ab. Mit seinem Bruder Reinhold begab er sich 1856 auf eine zweijährige Spanienreise. Danach ließ er sich in Leipzig als freier Schriftsteller nieder und schrieb zahlreiche populärwissenschaftliche Beiträge für die berühmte Zeitschrift 'Die Gartenlaube'
und andere Zeitschriften. Zwischendurch unternahm er 1860 eine Expedition nach Norwegen und Lappland.

Im Mai 1861 heiratete Brehm seine Cousine Mathilde Reiz, mit der er fünf Kinder hatte. Seine Reiselust hielt ihn nicht lange zu Hause. So nahm er 1862 gerne eine Einladung des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha
an, ihn auf eine Reise nach Abessinien zu begleiten. Danach ging es noch mehrfach nach Afrika sowie nach Skandinavien und Sibirien. In den Jahren 1878 und 1879 unternahm er zwei Reisen nach Ungarn und Spanien auf Einladung von Kronprinz Rudolf von Österreich , der Hobby-Ornithologe war und Brehm bis zu dessen Tod freundschaftlich verbunden blieb.

Seine Aufsätze und Reiseberichte aus der Tierwelt fanden großen Anklang in weiten Kreisen, so dass der Verleger Herrmann Julius Meyer
bei ihm ein großes vielbändiges Werk über das Tierreich für das Bibliographische Institut in Hildburghausen bestellte. Als 'Brehms Tierleben' machte es ihn weltweit bekannt. Sein Werk ist auch heute noch ein Begriff. Aus wissenschaftlicher Sicht gab es bereits in den 1860er-Jahren heftige Angriffe auf Brehm.

Sein Leben war mit schriftstellerischer Arbeit, Forschungs- und Vortragsreisen ausgefüllt. Von 1863 bis 1866 leitete er den Hamburger zoologischen Garten. 1869 entstand nach seinen Ideen in Berlin Unter den Linden das Berliner Aquarium, das er bis 1878 als Direktor leitete.

Im Winter 1883/84 unternahm Brehm eine Vortragsreise in die USA. Kurz vor seiner Abfahrt erkrankten seine vier bei ihm wohnenden Kinder an Diphtherie. Brehm, der seit 1878 Witwer war, entschloss sich trotzdem zur Reise, da er das Geld für die sonst fällige Vertragsstrafe nicht aufbringen konnte. Ende Januar erreichte ihn dann die Nachricht vom Tod seines jüngsten Sohns. Zum seelischen Schmerz kam die Malaria, an der Alfred Brehm schon in jungen Jahren in Afrika gelitten hatte. Am 11. Mai 1884 kehrte er nach Berlin zurück. Um Ruhe zu finden, zog er im Juli wieder in seine Heimat nach Renthendorf, wo er am 11. November im Alter von nur 55 Jahren starb. Dort befindet sich die Brehm-Gedenkstätte.  
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Mensch und Hund ergänzen sich hundert- und tausendfach; Mensch und Hund sind die treuesten aller Genossen.
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