Sonntag, 16. November 2014

Heinrich Schütz

* 18. Oktober 1585 in Köstritz
† 16. November 1672 in Dresden

Deutscher Komponist des Frühbarock.

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Schütz war der Zweitgeborene von acht Geschwistern. Er wurde im Goldenen Kranich, dem Gasthof seines Vaters, in Köstritz geboren. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Familie nach Weißenfels , weil sein Vater dort einen anderen Gasthof übernahm. Hier verbrachte Heinrich Schütz seine Kindheit. 1599 wurde sein musikalisches Talent von Landgraf Moritz von Hessen-Kassel entdeckt, mit dessen Förderung er zum Sänger ausgebildet wurde, die Kasseler Hofschule besuchen und ab 1607 in Marburg Jura studieren konnte. Gleichzeitig erlernte er das Orgelspiel und die Komposition. Von 1609 bis 1612 absolvierte Schütz dank eines Stipendiums des Landgrafen ein dreijähriges Studium in Venedig beim Markusorganisten Giovanni Gabrieli

1613 wieder nach Kassel zurückgekehrt, wurde er von Landgraf Moritz zum zweiten Organisten berufen. Wenige Jahre später begab er sich in den Dienst des sächsischen Kurfürsten Johann Georg I.
und übernahm die Leitung der in Deutschland führenden Dresdner Hofkapelle, zunächst neben dem als Kapellmeister wirkenden Michael Praetorius . Nach dessen Tod wurde Schütz alleiniger Kapellmeister. Diese Funktion hatte er bis zu seinem Tod inne. 1619 veröffentlichte Schütz die 'Psalmen Davids', die er seinem Landesherrn widmete. Im gleichen Jahr heiratete er.

Nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges musste Schütz seine Ansprüche an Aufführungspraxis und Instrumentarien erheblich verringern, hinzu kamen wiederholte Pestepidemien. Nach dem frühen Tod Frau im Jahr 1625 heiratete Schütz nicht wieder. 1628 besuchte Schütz zum zweiten Mal Venedig, wo er über ein Jahr lang blieb. Dort empfing er neue Impulse für sein Werk. Von 1629 bis 1657 lebte Schütz in Dresden am Neumarkt, musste sich jedoch auch immer wieder nach Beschäftigungen außerhalb Dresdens umsehen.
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So war er froh, gleich zweimal ein Angebot des Königs Christian IV.
von Dänemark und Norwegen annehmen zu können, bei großen Hochzeitsfeiern die Musik zu leiten. 1633 bis 1635 und von 1642 bis 1644 war er in Kopenhagen als dänischer Oberkapellmeister tätig. Außerdem arbeitete Schütz auch als musikalischer Ratgeber verschiedener anderer Fürstenhöfe. Anlässlich der Trauerfeier für seinen Landesfürsten Heinrich Posthumus Reuß komponierte er 1636 die Musikalischen Exequien. 1636 veröffentlichte er in Leipzig den ersten Teil seiner Kleinen geistlichen Konzerte, dem er 1639 einen zweiten Teil folgen ließ. Seine Publikationstätigkeit erreichte Ende der 1640er Jahre ihren Höhepunkt: 1647 erschien der zweite Teil der Symphoniae sacrae, 1648 die Geistliche Chormusik und 1650 der dritte und letzte Teil der Symphoniae sacrae. 

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Seine seit 1645 immer wieder eingereichten Gesuche um die Versetzung in den Ruhestand wurden von Johann Georg I. allesamt abgelehnt; erst nach dessen Tod im Jahr 1656 gewährte sein Sohn Johann Georg II. von Sachsen Schütz einen weitgehenden Rückzug. Den Lebensabend verbrachte Schütz überwiegend in seinem Haus in Weißenfels, dem Ort seiner Kindheit. Aus dieser Zeit stammen seine drei Passionen nach Lukas (um 1664), Matthäus (1665) und Johannes (1666) sowie seine Weihnachtshistorie (1664). Sein letztes Werk ist die vollständige Vertonung des 119. Psalms (1671), gefolgt von einer Vertonung des 100. Psalms und einem deutschen Magnificat. Schütz starb im hohen Alter von 87 Jahren in Dresden. 

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Schütz gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks. Obwohl zunächst zum Organisten ausgebildet, komponierte er nach frühen Madrigalen in italienischer Sprache vor allem Vokalmusik zu deutschen geistlichen Texten, und zwar für die Hofgottesdienste ebenso wie zur höfischen Unterhaltung und Repräsentation. Als seine Hauptaufgabe sah Schütz die Bereitstellung von Musik zu außergewöhnlichen Anlässen wie großen Hoffesten oder politischen Ereignissen. Schütz führte den neuen, aus Italien stammenden Stil mit obligatem Generalbass in Deutschland ein. Schütz hat mit bekannten Dichtern zusammengearbeitet, Zum Beispiel mit Martin Opitz .
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Zu Lebzeiten wurde Schütz als „Vater unserer deutschen modernen Musik“ tituliert. Trotz der Wertschätzung durch seine Zeitgenossen geriet er nach seinem Tod rund 200 Jahre lang in Vergessenheit. Ab 1870 führte der Leipziger Chorleiter Carl Riedel
Werke von Schütz wieder auf. Franz Liszt setzte sich für den Neudruck der Werke von Schütz ein. 1885 begann Philipp Spitta mit der ersten Veröffentlichung von Schütz’ gesammeltem Werk.
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Die 1930 gegründete 'Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft (ISG)
mit Sitz in Kassel fördert mit jährlich veranstalteten Heinrich-Schütz-Festen oder Heinrich-Schütz-Tagen die Verbreitung der Musik von Schütz. Sein Wohnhaus in Dresden wurde zum Heinrich-Schütz-Haus.

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