Freitag, 5. Dezember 2014

Arnold Sommerfeld 

* 5. Dezember 1868 in Königsberg , Ostpreußen
† 26. April 1951 in München


Deutscher Mathematiker und theoretischer Physiker.

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Sommerfeld, Sohn eines naturwissenschaftlich interessierten praktischen Arztes, begann nach dem Abitur am Königsberger Altstädtischen Gymnasium 1886 ein Studium der Mathematik an der Universität Königsberg, einer der ersten Hochschulen, an der die Theoretische Physik als eigenständiges Fach eingerichtet worden war. Zu seinen Lehrern zählten so bedeutende Gelehrte wie David Hilbert , Ferdinand von Lindemann und Adolf Hurwitz . Er promovierte in Königsberg 1891 über 'Die willkürlichen Functionen in der mathematischen Physik'. In seiner Frühzeit wurde Sommerfeld entscheidend von Emil Wiechert beeinflusst . Auch später bestand zwischen Sommerfeld und Wiechert eine gute Freundschaft.  

1893 ging Sommerfeld nach dem Militärdienst an die Universität Göttingen, dem damaligen Zentrum der mathematischen Wissenschaft in Deutschland. Er wurde dort zunächst Assistent am mineralogischen Institut, sein Hauptinteresse blieben aber weiterhin die Mathematik und die mathematische Physik. 1894 wurde er Assistent des Mathematikers Felix Klein , der sein wissenschaftliches Vorbild wurde. Er verfasste unter ihm 1895 seine Habilitationsschrift 'Mathematische Theorie der Diffraction' und wurde danach zunächst Privatdozent für Mathematik. Mit Klein verfasste er auch ein Buch über die Theorie des Kreisels und wurde von diesem beauftragt, verschiedene Abschnitte über Physik in der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften zu verfassen.

Sommerfeld heiratete 1897. Er erhielt einen Ruf auf eine ordentliche Professur der Mathematik an die Bergakademie Clausthal
, 1900 folgte der Lehrstuhl für Technische Mechanik an der RWTH Aachen . 1906 erhielt er dann eine Professur für Theoretische Physik an der Universität München , wo er ein bedeutendes Zentrum für theoretische Physik aufbaute. Hier verbrachte er, den Rest seiner Laufbahn, unterbrochen durch eine Gastprofessur in den USA (University of Wisconsin, 1922/23) und durch eine Reise als akademischer Lehrer, die ihn nach Asien (Indien, China, Japan) und in die USA führte (1928/29). 

 

1935 wurde Sommerfeld emeritiert, unterrichtete aber noch bis 1940. Ursache dieses langen Übergangs war die Nachfolgefrage: Sommerfeld favorisierte Werner Heisenberg als seinen Nachfolger, stieß aber auf Widerstand. Schließlich wurde Wilhelm Müller sein Nachfolger. Nach 1945 schlug Sommerfeld unter anderem Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker vor, die aber ablehnten.

Sommerfeld starb 1951 an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Sommerfeld zählt neben Max Planck , Albert Einstein
und Niels Bohr zu den Forschern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die moderne Theoretische Physik mit ihren Grundpfeilern Quantenphysik und Relativitätstheorie schufen und zum Fundament der Physik machten. Er war sowohl als Forscher wie auch als akademischer Lehrer bedeutend. Sein Beitrag zur Wissenschaft bestand weniger in der Formulierung neuer Theorien als vielmehr in der Anwendung fortschrittlicher mathematischer Methoden auf physikalische und technische Probleme. Ein wichtiger Beitrag zur frühen Quantenphysik war die Erweiterung des Bohrschen Atommodells, so dass mit diesem auch die Feinstruktur der Spektrallinien des Wasserstoffs erklärt werden konnte. Weiterhin entwickelte er eine Theorie der Röntgenstrahlung, verbesserte die Drude-Theorie der Metallelektronen durch Anwendung der Quantenmechanik (Drude-Sommerfeld-Theorie) und arbeitete zusammen mit Felix Klein eine umfassende Theorie des Kreisels aus. Sommerfeld war auch einer der ersten Physiker, die Albert Einsteins Spezielle Relativitätstheorie akzeptierten, anwendeten und damit durchzusetzen halfen. Weiterhin befasste Sommerfeld sich mit hydrodynamischen Gleitlagern und entwickelte die nach ihm benannte Sommerfeld-Zahl als Maß für die Belastung eines Lagers.

Sommerfeld wurde insgesamt 81 Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen. Die sogenannte Sommerfeldschule der Theoretischen Physik hat die Entwicklung ihrer Wissenschaft (insbesondere der Quantentheorie und deren Verbreitung) stark beeinflusst. Mit Werner Heisenberg und Wolfgang Pauli
haben zwei der bei der Formulierung der Quantenmechanik maßgeblichen Forscher bei Sommerfeld promoviert.  

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Zitat

Thermodynamik ist ein komisches Fach. Das erste Mal, wenn man sich damit befasst, versteht man nichts davon. Beim zweiten Durcharbeiten denkt man, man hätte nun alles verstanden, mit Ausnahme von ein oder zwei kleinen Details. Das dritte Mal, wenn man den Stoff durcharbeitet, bemerkt man, dass man fast gar nichts davon versteht, aber man hat sich inzwischen so daran gewöhnt, dass es einen nicht mehr stört. 
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