Dienstag, 16. Dezember 2014

Gebhard Leberecht von Blücher 

* 16. Dezember 1742 in Rostock
† 12. September 1819 in Krieblowitz , Schlesien 

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Preußischer Generalfeldmarschall, 'Marschall Vorwärts', Fürst Blücher von Wahlstatt.

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Blüchers Vater war hessen-kasselscher Rittmeister. Seine Mutter stammte aus dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht derer von Zülow . Gebhardt hatte sechs ältere Brüder und zwei Schwestern. Die ärmlichen Verhältnisse veranlassten seine Eltern, ihn gemeinsam mit seinem älteren Bruder zu ihrer Schwester auf die schwedische Insel Rügen zu schicken. Eine grundlegende geistige Schulbildung genossen die Brüder dort nicht, vielmehr widmeten sie sich fast ausschließlich der körperlichen Ertüchtigung. 

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Nach Eintritt Schwedens 1757 in den Siebenjährigen Krieg schlossen sich die Brüder 1758 dem schwedische Husaren-Regiment Sparre an und kämpften gegen Preußen. Blücher wurde im August 1760 gefangen genommen. Sein Schwager bewog ihn, in preußische Dienste einzutreten. In einem Husaren-Regiment stieg er vom Kornett bis zum Stabsrittmeister (1771) auf. 1772 überging man ihn bei der bevorstehenden Ernennung zum Major und Eskadronschef. Daraufhin verlangte er trotzig seinen Abschied (1773), der ihm von Friedrich dem Großen mit den Worten „Der Rittmeister von Blücher kann sich zum Teufel scheren“ gewährt wurde. Schnell bereute Blücher diesen Entschluss, doch Friedrich verweigerte ihm trotz jahrelanger Gesuche und Eingaben den Wiedereintritt in die Armee. 

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Blücher zog sich nach Schlesien zurück, wo er ein Gut erwarb. Im westpreußischen Pottlitz heiratete er 1773 Karoline Amalie von Mehling (1756–1791), mit der er sieben Kinder hatte. Nach ihrem Tod heiratete er 1795 in Sandhorst bei Aurich Amalie von Colomb (1772–1850). Etwa 15 Jahre lang besaß Blücher ein Gut in Hinterpommern. 1787, nach dem Tod Friedrichs II., stellte ihn Friedrich Wilhelm II. wieder als Major in seinem alten Regiment ein. Als Oberstleutnant erhielt er 1789 von König Friedrich Wilhelm II. den Orden Pour le Mérite. 1790 wurde er Oberst und 1794 Generalmajor. 1801 wurde Blücher zum Generalleutnant befördert. Er wohnte zwei Jahre in Emmerich und schloss sich der dortigen Freimaurerloge an. 1802 nahm er Erfurt und Mühlhausen für Preußen in Besitz.  
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Bei Ausbruch des Krieges 1806 stieß er mit den westfälischen Truppen – er war Militärgouverneur der neu errichteten Provinz Westfalen in Münster – zunächst zum Korps des Generals Ernst von Rüchel
und kam schließlich in Thüringen zur Hauptarmee unter der Führung des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig . In der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt musste Blücher kurzfristig das Kommando über die zweihundert Mann starke Leibschwadron zum Schutz des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. übernehmen. Anschließend sammelte Blücher Teile der versprengten Truppen und brachte mit Scharnhorst – hierbei begann ihre Freundschaft – 34 schwere Kanonen in Sicherheit. Blücher machte Scharnhorst zum Stabschef, und beide planten, französische Truppen auf sich zu ziehen. Die Franzosen nahmen die Verfolgung auf. In 20 Tagen wurden 700 Kilometer zurückgelegt. Anfänglich 10.000 Mann stark, wuchs die Armee durch den Zusammenschluss mit anderen zurückgehenden Truppen auf 21.000. Blücher führte die Truppen nach Lübeck, das als freie Reichsstadt neutral und unbewaffnet war, und die Preußen verschafften sich am 5. November mit Äxten Zugang durch die geschlossenen Tore. 

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Am 6. November griffen die Franzosen über ein offenes Tor an. Nach blutigen Straßenkämpfen hatten die Franzosen die Stadt unter Kontrolle und viele Preußen gerieten in Gefangenschaft, darunter Scharnhorst und der schwer verletzte Yorck . Blücher gelang mit 9.000 Mann die Flucht. Schließlich nahm er das Angebot zu einer ehrenvollen Kapitulation an, mit dem schriftlichen Zusatz, er tue dies nur, weil er keine Munition und Brot mehr habe, und unter der Bedingung einer Ehrerbietung für die preußischen Truppen. Diese wurde ihm gewährt. Blüchers ehrenvoller Rückzug nach Lübeck machten ihn zu einer Legende in ganz Europa. 1807 wurde er gegen einen französischen General ausgetauscht. In den folgenden Jahren stieg er zum Generalgouverneur in Pommern und der Neumark (1807) und General der Kavallerie (1809) auf.
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Wegen seines Widerstandes gegen die Zusammenarbeit Preußens mit Napoleon
und seiner Verbindung mit den preußischen Heeresreformern musste er 1812 den aktiven Dienst verlassen und lebte daraufhin in Kunzendorf bei Breslau. Als Preußen 1813 den Krieg mit Frankreich wieder aufnahm, holte man ihn zurück. Zunächst führte Blücher ein preußische Korps, danach wurde er Oberbefehlshaber der Schlesischen Armee . In der Schlacht an der Katzbach am 26. August vernichtete er eine französische Armee. Am 9. Oktober 1813 bezog Blücher sein Hauptquartier nördlich von Leipzig und schlug am 16. Oktober in der Völkerschlacht bei Leipzig die Franzosen bei Möckern vollständig. Der neu ernannte Generalfeldmarschall verfolgte die Franzosen bis nach Paris.
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Die Schlesische Armee sammelte sich im Dezember 1813 auf der rechten Rheinseite auf einer Breite von Mannheim bis Neuwied. In der Neujahrsnacht auf 1814 setzten die Vorhut und erste Truppen bei Kaub in Booten über den Rhein. Nach verschiedenen Kämpfen wurde am 30. März 1814 Paris eingenommen. König Friedrich Wilhelm III. ernannte Blücher zum Fürsten von Wahlstatt und schenkte ihm die Güter um Krieblowitz
. Nach der Rückkehr Napoleons aus seinem Exil auf Elba übernahm Blücher das 150.000 Mann starke preußische Heer in Belgien, wurde dort zunächst in der Schlacht bei Ligny am 16. Juni 1815 geschlagen, errang aber am 18. Juni zusammen mit dem britischen Oberkommandierenden Wellington den entscheidenden Sieg über Napoleon bei 'Belle Alliance/Waterloo' . Blücher rückte in Eilmärschen anschließend mit seinen Truppen auf Paris vor und besetzte es am 7. Juli 1815.
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Im Anschluss an einen Besuch in London, wo er begeistert gefeiert wurde, zog Blücher sich nach Krieblowitz zurück. Er wurde dort nach seinem vier Jahre später erfolgten Tod (76 Jahre alt) in einem Mausoleum beigesetzt.  
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Blücher war bei der Truppe beliebt. Er führte seine Soldaten schon vor der Scharnhorstschen Militärreform ohne körperliche Strafen, requirierte energisch für sie und sah über Plünderungen auch einmal hinweg. Strategisch sowie taktisch wurde er durch seine Stabschefs Scharnhorst und Gneisenau erfolgreich beraten. Sein draufgängerisches Temperament brachte ihm die ehrende Bezeichnung „Marschall Vorwärts“ ein. Gelegentlich verhielt er sich derart seltsam, dass man sich fragte, ob er mentale Aussetzer - vielleicht durch Alkoholkonsum verursacht - hätte, oder aber einen seltsamen Sinn für Humor.
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Zitate 


Mögen die Federn der Diplomaten nicht wieder verderben, was das Volk mit großen Anstrengungen errungen!

Der eine mit dem Sabel, der andere mit dem Schnabel.

Sie haben im Krieg manches von mir gelernt; jetzt sollen Sie auch noch lernen, wie man im Frieden stirbt.

(Seine letzten Worte am 12. September 1819)
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