Sonntag, 17. August 2014

Friedrich II. von Preußen, auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt 
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* 24. Januar 1712 im Berliner Stadtschloss
† 17. August 1786 in Potsdam 
  
 
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Seit 1740 König in Preußen, seit 1772 von Preußen.

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Friedrich war der älteste überlebende Sohn von insgesamt 14 Kindern  des späteren "Soldatenköngs" Friedrich Wilhelm I. und seiner Frau Sophia Dorothea . Seine Erziehung sollte sich nach dem Willen des Vaters auf das Militärische und das Erlernen der Staatsführung beschränken. Aber heimlich erhielt der Sohn von seinem Lehrer Johann Joachim Quantz auch Flötenunterricht und Zugang zu den musischen Fächern. 1730 unternahm er einen Fluchtversuch. Der Vater ließ seinen Sohn und dessen Freund Hans Herrmann von Katte inhaftieren und vor ein Militärgericht bringen. Katte wurde zum Tode verurteilt, und Friedrich musste die Hinrichtung seines Freundes und Fluchtgefährten mit ansehen. 
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Von 1731 bis 1732 erhielt Friedrich zunächst eine Ausbildung im Verwaltungswesen, danach im Militär. Auf Anordnung des Vaters heiratete er 1733 Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern
. Das Paar zog 1736 in das 100 km nordöstlich von Berlin gelegene Schloss Rheinsberg . An der vom Vater arrangierten Ehe fand der Kronprinz wenig Gefallen. Das Paar lebte bald getrennt voneinander. Friedrich widmete sich der Musik und komponierte seine erste Symphonie. 1739 setzte er sich mit den Ideen des Philosophen und Politikers Niccolo Machiavelli auseinander und verfasste den "Antimachiavell" , in dem sich der Herrscher von der Tugend leiten lässt.

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Nach dem Tod seines Vaters am 31. Mai 1740 wurde Friedrich preußischer König. Der Vater hinterließ einen wohl bestellen Staat, den er mit harter Hand regiert hatte. Friedrich zeigte sich als aufgeklärter König. Er schaffte die Folter ab, hob die Zensur auf und förderte die Künste. Das schlagkräftige Heer seines Vaters nutzte er, um die österreichische Provinz Schlesien zu annektieren. Sechs Monate nach seiner Thronbesteigung  begann Friedrich zu diesem Zweck den 'Ersten Schlesischen Krieg'
. Auslöser für seinen Angriff auf Schlesien war der überraschend frühe Tod des habsburgischen Kaisers Karl VI. , der ohne männlichen Erben geblieben war. Seine älteste Tochter Maria Theresia hatte gemäß einer bereits zu seinen Lebzeiten angeordneten Thronfolgeregelung, der sogenannten 'Pragmatischen Sanktion' , die Nachfolge angetreten. Der anfängliche Konflikt um Schlesien weitete sich zum Österreichischen Erbfolgekrieg aus . Friedrich sicherte sich im Separatfrieden von Breslau 1742 die Abtretung Schlesiens als souveränen Besitz und schied aus der antipragmatischen Koalition aus.

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1742 erfolgte die Einweihung der königlichen Oper in Berlin. 1744 und 1745 folgte der 'Zweite Schlesische Krieg'
, der Friedrich den Besitz Schlesiens bestätigte. Von nun an erhielt Friedrich den Beinamen "der Große". 1747 erfolgte die Einweihung von Schloss Sanssouci in Potsdam. Von 1750 bis 1753 lebte auf Einladung Friedrichs der französische Aufklärer Voltaire am preußischen Hof.  
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Im Dritten Schlesischen Krieg von 1756 bis 1763, bekannt als 'Siebenjähriger Krieg'
, stand Preußen fast allein gegen die europäischen Großmächte (Österreich, Russland und Frankreich), denen sich Schweden und Kursachsen angeschlossen hatten. Friedrich konnte sich aber trotz schwerer Niederlagen schließlich behaupten. Er wurde durch den Tod der russischen Zarin Elisabeth gerettet, deren Nachfolger Zar Peter III. 1762 mit ihm einen günstigen Separat-Frieden schloss, dem 1763 Frankreich und Österreich mit Friedensverträgen unter der Prämisse des 'Status quo' folgten. Friedrich II. war durch die Strapazen der Feldzüge bis 1763 früh gealtert. Er hatte jedoch Preußen neben Russland, Österreich, Frankreich und England als fünfte europäische Großmacht etabliert.

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Sehr verdient machte sich Friedrich in den kommenden Friedensjahren um die Entwicklung des Rechts, insbesondere des Allgemeinen Landrechts. Weitere Errungenschaften waren in der Landwirtschaft die Einführung der Kartoffel als Nahrungsmittel, die Gründung der Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763 und vor allem der Landesausbau im Warthe- , Netze- und Großen Bruch , der bereits 1762 im Oderbruch erfolgreich beendet worden war. 1783 begann die Trockenlegung des Drömlings .  

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1772 bekam Preußen im Zuge der Ersten Teilung Polens das sogenannte Polnisch-Preußen oder Westpreußen. Seitdem nannte sich der preußische Herrscher 'König von Preußen' und nicht mehr, wie seine beiden Vorgänger, 'König in Preußen'. Im Bayerischen Erbfolgekrieg (1778/1779), auch als „Kartoffelkrieg“ bekannt, vereitelte Friedrich die Bestrebungen des habsburgischen Kaisers Joseph II. , Belgien gegen große Teile Bayerns zu tauschen. 
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Friedrich starb im Schloss Sanssouci in seinem Sessel. Obwohl er in einer zu seinen Lebzeiten vollendeten Gruft auf der Terrasse von Schloss Sanssouci neben seinen Hunden beerdigt werden wollte, ließ ihn sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm II. in der Potsdamer Garnisonkirche in einer hinter dem Altar befindlichen Gruft an der Seite seines Vaters, König Friedrich Wilhelms I., beisetzen.
 
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Zitate

Fleiß ist aller Tugenden Anfang.

Man soll nie zu früh verzweifeln.

Um die Irrtümer auszurotten, müsste man das ganze Menschengeschlecht vertilgen.

Der größte Theil menschlicher Meinungen gründet sich auf Vorurtheile, Fabeln, Irrthümer und Täuschungen.

Die historischen Werke müsste man, um sie nützlich zu machen, wenn möglich von dem Parteigeist, von falschen Anekdoten und Lügen reinigen.

Man müsste es dahin bringen, dass sich alle Menschen des Fanatismus und der Intoleranz schämen.

In meinem Staate kann jeder nach seiner Façon selig werden.

Gazetten müssen nicht generiert werden.

Wer bewirkt, dass dort, wo bisher ein Halm wuchs, nunmehr zwei Halme wachsen, der hat mehr für ein Volk geleistet als ein Feldherr, der eine Schlacht gewann.

Die Stärke der Staaten beruht auf den großen Männern, die ihnen zur rechten Stunde geboren werden.

Es ist nicht nötig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich meine Pflicht tue und für das Vaterland kämpfe, um es zu retten.

Eine Regierung muss sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, dass jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, dass er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muss.

Die Titel sind nur Zierden für Alberne; große Männer brauchen nur ihre Namen.

Das Wams des Beamten ist eng, aber es wärmt.

Die Jagd ist nicht die eines denkenden Wesens würdige Beschäftigung. 

Je mehr ich von den Menschen sehe,
um so lieber habe ich meinen Hund.
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