godaddy web stats
Freitag, 3. Mai 2013

Max Schneckenburger 

* 17. Februar 1819 in Talheim bei Tuttlingen 
† 3. Mai 1849 in Burgdorf bei Bern
ABCD
Deutscher Dichter: "Die Wacht am Rhein".

 ABCD

Schneckenburger wurde als der Sohn eines geachteten Kaufmanns geboren. Er besuchte die lateinischen Schulen zuerst in Tuttlingen und dann in Herrenberg, und trat nach seiner Konfirmation als Lehrling in ein kaufmännisches Geschäft zu Bern ein. Von hier aus lernte er 1838 auf einer Geschäftsreise auch Frankreich und England kennen. Im Jahre 1841 siedelte er sich in Burgdorf im Kanton Bern an, wo er eine Eisengießerei gründete und die Tochter eines württembergischen Pfarrers als Gattin heimführte. Sein Herz hing unverrückt an der deutschen Heimat, und er gedachte, auch dorthin bleibend zurückzukehren; doch raffte ihn der Tod in der Blüte der Manneskraft hinweg. 

ABCD

Schneckenburger wurde durch ein einziges Gedicht zu einer deutschen Berühmtheit. Es war im Sommer des Jahres 1840, als sich der französische Minister Thiers befliss, daran zu mahnen, dass der Rhein französisch gewesen sei und wieder französisch werden müsse; ja die französische Presse begann ihre Hetzartikel gegen Deutschland und verkündete laut, dass die Bewohner des Rheinlandes gut französisch gesinnt seien und sich gern an Frankreich anschließen würden. 

ABCD

Die deutsche Presse blieb die Antwort nicht schuldig, und auch die deutsche Poesie fand den geeigneten Ausdruck für die Abwehr der französischen Eroberungsgelüste. Unter den patriotischen Dichtungen jener Zeit heben sich besonders zwei ab, die sich, weil sie die deutsche Gesinnung am mannhaftesten aussprachen, bis auf die Jetztzeit lebendig erhalten haben, das Lied von Nicolaus Becker 'Der deutsche Rhein' , das im September 1840 veröffentlicht wurde, und das Lied von Schneckenburger 'Die Wacht am Rhein', das der Dichter im November 1840 niederschrieb. Während das erstere wie im Fluge durch die deutschen Gaue und in die deutschen Herzen drang, und mehr als 150 Melodien es singbar machen wollten, blieb Schneckenburger's 'Wacht am Rhein' durch 30 Jahre ziemlich unbeachtet. es wurde 1854 von Karl Wilhelm vertont. 

ABCD

Um so überraschender war es deshalb, dass es 1870 bei der französischen Kriegserklärung an Preußen urplötzlich zum Liede der Deutschen gegen die Franzosen wurd. Leider war es Schneckenburger nicht mehr vergönnt, den Triumphzug zu sehen, welchen sein einfaches, aber markiges Lied hinüber über den Rhein nehmen sollte. 

Weitere Infos:      

ABCD
Die Wacht am Rhein


1.
Es braust ein Ruf wie Donnerhall,
Wie Schwertgeklirr und Wogenprall:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein,
Wer will des Stromes Hüter sein?
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

2.
Durch Hunderttausend zuckt es schnell,
Und aller Augen blitzen hell;
Der deutsche Jüngling, fromm und stark,
Beschirmt die heil’ge Landesmark.
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

3.
Er blickt hinauf in Himmels Au’n,
Wo Heldengeister niederschau’n,
Und schwört mit stolzer Kampfeslust:
Du Rhein bleibst deutsch, wie meine Brust!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

4.
So lang ein Tropfen Blut noch glüht,
Noch eine Faust den Degen zieht,
Und noch ein Arm die Büchse spannt,
Betritt kein Feind hier deinen Strand!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

5.
Und ob mein Herz im Tode bricht,
Wirst du doch drum ein Welscher nicht,
Reich, wie an Wasser deine Flut,
Ist Deutschland ja an Heldenblut!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

6.
Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,
Die Fahnen flattern hoch im Wind:
Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein,
Wir alle wollen Hüter sein!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

7.
So führe uns, du bist bewährt;
In Gottvertrau’n greif’ zu dem Schwert,
Hoch Wilhelm! Nieder mit der Brut!
Und tilg’ die Schmach mit Feindesblut!
Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein!

 
ABCD

Zitat

Bei der ersten neuen Regulierung Europas mus die Schuhflickerorganisation des Wiener Congresses durch die einzig vernünftige und fürderhin einzig zulässige Eintheilung nach nationalen Grundlagen ersetzt werden. Und einer solchen Eintheilung ist es vorbehalten, Deutschland alle seine nach und nach entfremdeten Provinzen wiederzugeben, wobei Arndts 'Soweit die deutsche Zunge' klingt als das richtige Schema für die Gründung eines neuen Deutschland angenommen wird.
ABCD

Register:  
Email:   Quelle: Internet
nach oben