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Montag, 17. Februar 2014

Friedrich Maximilian von Klinger  

* 17. Februar 1752 in Frankfurt am Main
† 9. März 1831 in Dorpat 
 

Deutscher Dichter und Dramatiker.

 

Klinger war das zweite Kind eines Bauernsohnes aus dem Odenwald, der sich in Frankfurt/M. bei der städtischen Artillerie hatte anwerben lassen; nach dem Tod des Vaters (1760) verdiente die Mutter als Krämerin und Wäscherin den Lebensunterhalt für die nun vierköpfige Familie. Dennoch konnte Klinger das Gymnasium besuchen und mit der finanziellen Hilfe des jungen Goethe 1774 in Gießen ein Jurastudium beginnen. 

 

Nach ersten Erfolgen als Theaterautor entschloss er sich Mitte 1776, die Universität zu verlassen. Zuerst ging er nach Weimar; nachdem es schnell zum Bruch mit Goethe gekommen war, schloss er sich der Schauspieltruppe Abel Seylers als Dramaturg an. In diese Zeit fiel die Entstehung seines neuen Stücks 'Sturm und Drang' . Als der finanzielle Erfolg ausblieb, ließ er sich im Bayerischen Erbfolgekrieg anwerben und zog vom Sommer 1778 bis Frühjahr 1779 durch Böhmen; am Ende des Krieges kehrte er zum Theater zurück. 

 

1780 wurde er zuerst als Vorleser, dann als Ordonnanzoffizier und Leutnant im Marinebataillon beim russischen Thronfolger Großfürst Paul in Petersburg eingestellt. Mit dem Großfürsten unternahm er 1781-82 eine Europareise. 1787 heiratete er eine russische Adelige, die Tochter von Katharinas II. Günstling Grigorij Orlow . Sein Aufstieg zu leitenden militärischen und bildungspolitischen Ämtern vollzog sich im Zuge der Liberalisierung nach der Thronbesteigung Alexanders I. . 1801 wurde er Generalmajor und 1802 Leiter des Kadettenkorps; daneben diente er beim Ministerium für Volksbildung. Vor allem fiel ihm die Neuordnung der Ausbildung des Offiziersnachwuchses zu. 

 

Mit seiner Ernennung zum Kurator der Universität Dorpat (1803) war die Oberaufsicht über alle Schulen der Gouvernements Livland, Estland, Finnland und Kurland verbunden. Durch seine Mitgliedschaft in der Hauptschulverwaltung beim Ministerium für Volksbildung, im Rat der Lehranstalten für weibliche Schüler, seit 1805 auch im Rat der Kriegsschulen, erhielt er großen Einfluss auf die Reform des Schulwesens. Die nach dem Wiener Kongress einsetzende Restauration nötigte ihn bis 1820 zum Rücktritt von fast allen öffentlichen Aufgaben. Er zog sich daraufhin zurück. und starb acht Tage nach seinem 79. Geburtstag in Dorpat. Klinger wurde in Sankt Petersburg auf dem Alten Smolensker Lutherischen Friedhof begraben.

 

Klinger zählt zu den bedeutendsten Dramatikern der 'Sturm-und-Drang-Zeit' . Sein Gesamtwerk umfasst 23 Dramen und 14 Romane. Sein 1776 zunächst unter dem Titel 'Der Wirrwarr' erschienenes Drama 'Sturm und Drang' gab der Epoche ihren Namen. In seinen Werken knüpfte er an dramaturgische Eigenheiten William Shakespeares und an philosophische Ansichten Jean-Jacques Rousseaus an. Sie beinhalten sowohl gesellschaftskritische als auch starke gefühlsorientierte Momente. Seit 1778 verfasste Klinger in finanzieller Not eine Reihe von trivialen Romanen und Dramen. Seit etwa 1785 orientierte er sich an den Regeln des Klassizismus. Repräsentativ für diese Zeit sind die Dramen Konradin, Der Günstling, die beiden Medea-Dramen und Damokles. Ab 1791 entstanden weitere Werke, u. a. 'Faust's Leben, Thaten und Höllenfahrt'. Klinger führte einen umfangreichen Briefwechsel mit Goethe, mit dem er die alte Freundschaft 1801 wieder aufnahm, und mit vielen, die ihn in Sankt Petersburg und Dorpat besuchten, darunter Johann Gottfried Seume und Ernst Moritz Arndt .

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Zitate

Wahrhaft große Männer sind immer einfach; ihr Betragen ist immer ohne Kunst und ohne Schminke, es fließt aus richtiger Schätzung ihrer selbst und dem Anerkennen des Wertes anderer.

Der Mann, dem du zürnest, muß deines Zornes wert sein.

Nur wer die Last wirklich selbst trägt, kennt ihr Gewicht.

Wer, wenn das Vaterland in Not ist, einen anderen Gedanken als dessen Rettung fühlt, ist nicht wert, in einem freien Staate zu leben.
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