Samstag, 5. Juli 2014

Wilhelm Backhaus

* 26. März 1884 in Leipzig
† 5. Juli 1969 in Villach

Deutscher Pianist.

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Backhaus war der Sohn eines Kaufmanns und wurde 1891 Schüler bei Alois Reckendorf und besuchte von 1894 bis 1899 das Leipziger Konservatorium, wo er Klavier, Violine sowie Komposition studierte. Ab Herbst 1899 war er kurzzeitig Schüler von Eugen d’Albert in Frankfurt am Main.

Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte er in Leipzig, den ersten schon mit 12 Jahren. Im Oktober 1898 begeisterte er das Publikum in der überfüllten Alberthalle mit Mozart , Liszt , Chopin
. In Darmstadt folgten dann seine ersten auswärtigen öffentlichen Auftritte. 1900 reiste er nach London und begann seine Weltkarriere. 1905 gewann er den ersten Preis beim Anton-Rubinstein-Wettbewerb in Paris. Ebenfalls 1905 wurde er für ein Jahr Professor am Royal College in Manchester. Von 1905 bis 1908 gab er Ferien-Meisterkurse am fürstlichen Konservatorium Sondershausen. 

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In seinen jungen Jahren war Backhaus als Pianist berühmt, der nicht nur Beethoven , sondern auch das virtuose Repertoire pflegte: Rachmaninoff , Liszt, Weber , Grieg , Schumann , Smetana , Scarlatti , Mendelssohn , Albeniz . Zurecht bekannt waren seine Einspielung der beiden Etüden-Zyklen von Chopin, die auch heute noch Bestand haben. Chopin-Etüden finden sich auch noch nach dem 2.Weltkrieg in seinen Konzertprogrammen. Außerdem widmete er sich früh der Klaviermusik von Brahms . 1925 bis 1926 unterrichtete Backhaus am Curtis Institute of Music in Philadelphia (USA).

Mit seiner Ehefrau siedelte Backhaus 1930 in die Schweiz und nahm 1931 die Schweizer Staatsbürgerschaft an, wirkte aber trotzdem weiter in Deutschland. Im Mai 1933 lernte er Adolf Hitler persönlich kennen, den er auf einen Flug nach München begleitete. 1936 schrieb er: „Niemand liebt die deutsche Kunst und insbesondere die deutsche Musik glühender als Adolf Hitler“. Am 20. April 1936 wurde Backhaus von Hitler zum Professor ernannt und im September desselben Jahres als Ehrengast zum Reichsparteitag geladen. 1938 wurde Backhaus Reichskultursenator.

Backhaus tat sich besonders als Beethoven- und auch als Brahms-Interpret hervor. Seine Fähigkeit, Werke mühelos zu transponieren, galt als außergewöhnlich. Er war auch der erste Pianist, der (1927) sämtliche Chopin-Etüden einspielte. Zu seinen bekanntesten Einspielungen gehören die 32 Beethoven-Sonaten, die den Preis der Deutschen Schallplattenkritik erhielt.

Seine letzten beiden Konzerte fanden in der Stiftskirche in Ossiach (Kärnten) am 26. und 28. Juni 1969 statt. Wenige Tage später verstarb Wilhelm Backhaus in Kärnten. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof.  

 

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