Mittwoch, 23. Juli 2014

Philipp Otto Runge 

* 23. Juli 1777 in Wolgast
† 2. Dezember 1810 in Hamburg


Deutsche Maler der Frühromantik.

 

Runge wurde in der See- und Handelsstadt Wolgast in Schwedisch-Pommern als neuntes von elf Kindern geboren. Sein Vater war Kaufmann und Reeder. Sohn Philipp Otto, der bereits im frühen Kindesalter an Lungentuberkulose erkrankte, sollte ursprünglich in die Fußstapfen seines Vaters treten, konnte aber seinen Wunsch, Maler zu werden, durchsetzen.

1789 besuchte Runge die Wolgaster Schule, deren Leiter Ludwig Gotthard Kosegarten war. 1792 erkrankte Runge schwer und zog mit seinem ältesten Bruder Daniel 1795 nach Hamburg, um in dessen Kommissions- und Speditionshandlung eine Kaufmannslehre zu beginnen. Der Freundeskreis seines Bruders, dem unter anderem der Dichter Matthias Claudius , der Verleger Justus Perthes und der Kunstsammler Johannes Michael Speckter
angehörten, sowie seine Begegnung mit Friedrich Gottlieb Klopstock , regten Runge zum Zeichnen und zum Studium der Antiken Autoren an.

Nach erstem Zeichenunterricht 1797 in Hamburg studierte er in den Jahren 1799 bis 1801 an der kgl. Akademie in Kopenhagen Akt und Antikenkopie, Freihandzeichnen, Anatomie, Geometrie und Perspektive. Hiernach studierte er von 1801 bis 1804 in Dresden an der Kunstakademie, wo er Kontakt zu den Romantikern, vor allem zu Caspar David Friedrich aufnahm. Der Dichter Ludwig Tieck
, den er in Dresden kennen lernte, vermittelte ihm die Mystik Jakob Böhmes und machte ihn mit den Anschauungen Novalis’ vertraut. Auf einer Reise nach Weimar lernte er Johann Wolfgang von Goethe kennen. 1804 heiratete Runge in Dresden. Das Ehepaar siedelte nach Hamburg über, es hatte vier Kinder. Runge starb an Tuberkulose.

Zeitlebens betrieb Runge das Kunsthandwerk des Scherenschnitts und sandte Goethe zum Beispiel zahlreiche Blumen für die Zimmerdekoration. 1805 gelang Runge der künstlerische Durchbruch mit Radierungen zu seinen Scherenschnitten. Runge, der gegen die akademische Malerei opponierte, war neben Caspar David Friedrich der bedeutendste Maler norddeutscher Romantik. Vor allem als Porträtist von Kindern und als Landschaftsmaler mit Symbolik schuf er Beachtliches. Für die deutsche Literatur leistete Runge Beiträge, indem er mehrere Gedichte verfasste. Er schrieb die beiden Märchen Van den Machandelboom
und Van den Fischer und siine Fru und stellte sie den Brüdern Grimm zur Verfügung. Runge schuf das erste drei-dimensionale Farbsystem .

 

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Von dem Fischer un syner Fru
ABCD

Dar wöör maal eens en Fischer un syne Fru, de waanden tosamen in'n Pißputt, dicht an der See, un de Fischer güng alle Dage hen un angeld - un he angeld un angeld.

So seet he ook eens by de Angel und seeg jümmer in dat blanke Water henin: un he seet un seet.

Do güng de Angel to Grund, deep ünner, un as he se herup haald, so haald he enen grooten Butt heruut. Do säd de Butt to em «hör maal, Fischer, ik bidd dy, laat my lewen, ik bün keen rechten Butt, ik bün'n verwünschten Prins. Wat helpt dy dat, dat du my doot maakst? i würr dy doch nich recht smecken: sett my wedder in dat Water un laat my swemmen.» «Nu,» säd de Mann, «du bruukst nich so veel Wöörd to maken, eenen Butt, de spreken kann, hadd ik doch wol swemmen laten.» Mit des sett't he em wedder in dat blanke Water, do güng de Butt to Grund und leet enen langen Strypen Bloot achter sik. So stünn de Fischer up un güng nach syne Fru in'n Pißputt.
                                                    

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