Donnerstag, 31. Juli 2014

Franz Liszt   
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* 22. Oktober 1811 in Raiding , Burgenland 
† 31. Juli 1886 in Bayreuth
 

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Komponist, Pianist, Dirigent, Theaterleiter, Musiklehrer und Schriftsteller.

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Liszt war der einzige Sohn aus der zweiten Ehe des in Westungarn – im heutigen Burgenland – geborenen Adam List , Verwaltungsbeamter in Diensten des Fürsten Nikolaus II. Esterházy , und seiner Frau Maria Anna, geborene Lager, einer zuvor in Wien als Stubenmädchen tätig gewesenen Bäckerstochter aus Krems an der Donau. Vater List spielte schon als Jugendlicher Cello im Sommerorchester des Fürsten Esterházy und trat nach einem abgebrochenen Theologie- und Philosophiestudium in die Verwaltungsdienste des Fürsten ein. Nebenbei spielte er weiterhin als Cellist im Orchester in Eisenstadt, das bis 1804 von Joseph Haydn und danach bis 1811 von Johann Nepomuk Hummel geleitet wurde. 
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Franz Liszt gab 1820 seine ersten öffentlichen Konzerte und erhielt die Gelegenheit, vor den wichtigsten und einflussreichsten Adligen Ungarns zu spielen. Diese waren so begeistert von ihm, dass einige ihn durch ein sechsjähriges Stipendium mit jährlich 600 Gulden förderten, um eine ausreichende Ausbildung sicherzustellen. 1822 siedelte die Familie Liszt  wegen der besseren Fortbildungsmöglichkeiten für ihren Sohn nach Wien über. Dort wurde er von Antonio Salieri in der allgemeinen Musiklehre und von Carl Czerny am Klavier unterrichtet. 

1823 wurde Liszt zwar am Conservatoire in Paris abgewiesen, blieb aber mit seinen Eltern in Paris und erhielt Unterricht in Musiktheorie bei Anton Reicha und Ferdinando Paer . Von 1824-1827 arrangierte Liszts Vater  für ihn Konzertreisen durch Frankreich und England. 1827 starb der Vater, und
Liszt musste für sich und seine Mutter sorgen. In den folgenden Jahren bemühte er sich, seine lückenhafte Bildung zu verbessern, weil er als Kind nur kurz die Volksschule besucht hatte. 1834 begann Liszt eine Affäre mit der sechs Jahre älteren und unglücklich verheirateten Gräfin Marie d'Agoult , die einen Skandal entfachte. Liszt floh mit ihr nach Genf, wo sie drei Jahre lebten. Aus der Beziehung gingen drei Kinder hervor. 

Ab 1837 spielte Liszt nicht nur seine eigenen virtuosen Werke, sondern auch seine Übertragungen der Sinfonien Ludwig van Beethovens und Franz Schuberts . Bis in die Mitte der 1840er Jahre hinein wurde Liszt in ganz Europa als vorbildlicher Klavier-Virtuose und als einer der erfolgreichsten Klavierkomponisten seiner Zeit angesehen. 1840 reiste er in seine Heimat im ungarischen Burgenland, wo er stürmisch gefeiert wurde. Auf dieser Reise komponierte er die "Ungarischen Rhapsodien".

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Die folgenden Jahre, in denen Liszt Geld für den Unterhalt seiner „Familie“ verdienen musste, waren gekennzeichnet von Erfolgen als Künstler sowie von Höhen und Tiefen als Mensch. Große Erfolge hatte er als Virtuose beispielsweise in Prag, Dresden, Leipzig, Hamburg, Weimar, Berlin, Sankt Petersburg, Breslau, München, in  Belgien, Ostpreußen und im Baltikum. In manchen Städten entwickelte sich eine regelrechte „Lisztomanie“. Um das Bedürfnis seiner Verehrerinnen nach einer Locke von seinem Haar zu befriedigen, schaffte er sich einen Hund an, dessen Fell unbemerkt als Lockenlieferant diente. In Berlin wurde er zum Mitglied der Königlich Preußischen Akademie der Künste ernannt und erhielt den Orden Pour le Mérite. In Königsberg bekam er die Ehrendoktorwürde der philosophischen Fakultät. 1842 ernannte Großherzog Karl Friedrich von Sachsen-Weimar-Eisenach Liszt zum "Hofkapellmeister in außerordentlichen Diensten", mit der Verpflichtung, jedes Jahr drei Monate in Weimar zu arbeiten. 

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1844 trennte Liszt sich von Marie d'Agoult. Diese verzichtete im Juni 1845 auf alle Rechte an den gemeinsamen Kindern mit Liszt. Die Kinder blieben vorerst in der Obhut ihrer Großmutter Anna Liszt. Sie sorgte für eine gute Erziehung, deren Kosten von den Konzerteinnahmen und den Rücklagen Liszts bestritten wurden. Drei Jahre später lernte er in Kiew die russische Fürstin Caroline zu Sayn-Wittgenstein kennen und ging mit ihr eine Beziehung ein. Im April 1848 verließ die Fürstin mit ihrer Tochter ihren Landsitz und nahm Quartier in einer Villa am Rande von Weimar, in die im Herbst auch Liszt einzog. Zwölf Jahre lang lebten sie dort relativ zurückgezogen. Es waren die schöpferisch produktivsten Jahre Liszts, wobei Caroline einen großen Anteil hatte, denn sie verstand es, dem einst rastlosen Liszt eine neue, ernsthaftere Richtung zu geben und ihn zum Komponieren zu inspirieren. 
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Daraufhin beendete Liszt seine Virtuosenlaufbahn und ließ sich bis 1861 in Weimar als Dirigent nieder. Um 1850 traf Liszt mit Richard Wagner zusammen und befreundete sich mit diesem. In den Jahren 1849 bis 1858 entstanden in rascher Folge die "Symphonischen Dichtungen" - darunter "Tasso", "Prometheus" und "Die Ideale". 1852 begann Liszt eine große Reihe von Dirigentenreisen. Zusammen mit August Heinrich Hoffmann von Fallersleben gründete er 1854 den "Neu-Weimar-Verein" , der sich stark im Kulturleben der Stadt engagierte. 
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In Weimar dirigierte Liszt viele Werke zeitgenössischer – damals auch umstrittener – Komponisten und führte auch deren Opern auf. Allein 36 Mal dirigierte er Werke von Richard Wagner, der ihm besonders nahe stand und dem er im Frühjahr 1849 nach dem Aufstand in Dresden zur Flucht nach Zürich verhalf. In den Folgejahren unterstützte er Wagner finanziell und auch ideell und stand mit ihm in einem regen Briefwechsel. Im August 1850 brachte er in Weimar Wagners Oper Lohengrin zur Uraufführung. Liszt und Wagner traten später auch öfter gemeinsam als Dirigenten auf. 1858 leitete Liszt die Uraufführung der ihm gewidmeten Oper "Der Barbier von Bagdad" von Peter Cornelius . Gegner Liszts störten die Aufführung, woraufhin Liszt schließlich seinen Posten als Kapellmeister in Weimar aufgab. Auf eigenen Antrag erhielt er 1859 das österreichische Adelsprädikat "Franz Ritter von Liszt". Kurz vor der geplanten Hochzeit mit Caroline zu Sayn-Wittgenstein zog Papst Pius IX. 1861 die Heiratserlaubnis zurück. Etwas später trennte sich das Paar. 
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Nach der gescheiterten Eheschließung widmete Liszt sich verstärkt Kompositionen mit religiösen Themen und kirchenmusikalischen Werken. In Rom, wo er sich bis 1870 überwiegend aufhielt, führte er ein teils mondänes, teils mönchisches Leben und zog sich im Sommer 1863 in ein Kloster zurück, wo ihn auch Papst Pius IX. besuchte. Ab 1864 besuchte er wieder Konzerte und dirigierte Orchester in verschiedenen europäischen Städten. 

 

1865 empfing Liszt in Rom die niederen Weihen und bezeichnete sich von nun an als "Abbé". Im gleichen Jahr zerbrach für sieben Jahre Liszts Freundschaft mit Richard Wagner wegen Wagners Liaison mit Liszts Tochter Cosima . Ab 1866 lebte Liszt abwechselnd in Rom und in Weimar, wo er zahlreiche Schüler hatte, u. a. Hans von Bülow , Peter Cornelius und Karl Klindworth . 1875 wurde er Präsident der neuen Budapester Musikakademie. Nach einem Sturz auf der Treppe seines Hauses in Weimar im Jahr 1881, bei dem er sich zwei Rippen brach, begann Liszt zu kränkeln. Er reiste jedoch 1886 noch zu den von seiner Tochter Cosima nach dem Tod Richard Wagners geleiteten Festspielen in Bayreuth. Dort starb er an einer Lungenentzündung und wurde drei Tage später auf dem Bayreuther Stadtfriedhof beigesetzt. 
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