Freitag, 17. Oktober 2014

Gustav Zeuner 

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* 30. November 1828 in Chemnitz

† 17. Oktober 1907 in Dresden
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Deutscher Ingenieur.

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Zeuner wurde als Sohn eines Tischlers geboren und erhielt nach Schulbesuch und Tischlerlehre gegen den Willen seiner Eltern eine erste technische Ausbildung an der Gewerbeschule seiner Heimatstadt. Durch Privatunterricht erwarb er zudem fundierte Sprachkenntnisse. Zur Vertiefung seiner theoretischen Kenntnisse ging er 1848 an die Bergakademie Freiberg, wo er freundschaftliche Förderung durch den bekannten Maschinenwissenschaftler Julius Ludwig Weisbach erfuhr, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts neben Ferdinand Redtenbacher   als der Begründer des wissenschaftlichen Maschinenbaus im deutschsprachigen Raum galt. Aufgenommen in die Familie Weisbachs, suchte Zeuner deren großzügige Unterstützung in Form von wissenschaftlichen Hilfsarbeiten zurückzugeben. 

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Zeuners Bestrebungen waren auf die wissenschaftlichen Grundlagen der sich stark entwickelnden Technik gerichtet. Während dieser Zeit gab er bereits Privatstunden in den technischen Grundlagenfächern und wurde zum Mitbegründer und Hauptredakteur des „Civilingenieurs“, einer namhaften technischen Fachzeitschrift. Nach der Promotion an der Leipziger Universität mit einer Arbeit über das Foucaultsche Pendel wurde Zeuners Berufswunsch als Lehrer wegen seiner marginalen Beteiligung am Dresdner Maiaufstand 1849 durch die sächsischen Behörden versagt. 

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Auf Empfehlung Weisbachs erhielt er einen Ruf an das neu gegründete Eidgenössische Polytechnikum Zürich, wo er 1855 als Professor für technische Mechanik und Maschinenlehre eine fruchtbare Schaffensphase begann. Zeuner wirkte insgesamt 16 Jahre in Zürich. Zu seinem Freundeskreis zählten Gottfried Semper und Gottfried Keller . Auf seine Züricher Jahre gehen die grundlegenden Arbeiten zur Begründung einer technischen Thermodynamik zurück, welche er 1860 in dem Werk „Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie“ niederlegte. Dieses Standardwerk für die Ingenieurausbildung, in späteren Auflagen unter dem Titel „Technische Thermodynamik“ erschienen, gilt als eine der Grundlagen für die Entwicklung von effizienten Wärmekraftmaschinen, damals vor allem Dampfmaschinen.

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1871 kehrte Zeuner nach Freiberg/Sachsen zurück auf den Lehrstuhl seines soeben verstorbenen Lehrers Weisbach und als ständiger Direktor. 1873 wurde ihm am Dresdner Polytechnikum die Übernahme einer Professur und das Direktorat angetragen. Bis 1875 führte Zeuner sowohl die Amtsgeschäfte in Dresden als auch die an der Bergakademie Freiberg.

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Die wissenschaftliche Schule, welche Zeuner in Dresden begründetet, erfreut sich bis heute großer Wertschätzung. Mit dem Einzug in das 1875 fertig gestellte repräsentative Hauptgebäude hatte er die Möglichkeit, weiteren Abteilungen eine großzügige Unterkunft zu geben. Sein Reformwerk krönte Zeuner 1871 mit der Gründung einer Allgemeinen Abteilung. Neben der Vermittlung von Allgemeinbildung zielte Zeuner auf die soziale Schulung der künftigen Ingenieure. 1878 wurde eine Habilitationsordnung erlassen und 1883 erstmals staatlich anerkannte Diplomprüfungen abgenommen. 1890 wurde das Dresdner Polytechnikum in den Rang einer Technischen Hochschule erhoben. Zeuner selbst verfasste das Statut der Hochschule. Er wirkte bis März 1897 als Hochschullehrer.

 

Zeuners Arbeiten zeichneten sich durch eine praktikable Abfassung aus, die einfache Formeln, Tabellen und grafische Darstellungen bevorzugte. Er verstand es, seine wissenschaftlichen Ergebnisse in eine fesselnde und verständliche Form zu bringen. Zeuner befasste sich u. a. mit der experimentellen kalorischen Untersuchungen des thermischen Zustandsverhaltens des Wassers sowie mit überhitzten Dämpfen und Gasen. Diese Arbeiten wurden durch Richard Mollier und dessen Schüler weitergeführt. 
 
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