Freitag, 24. Oktober 2014

Wilhelm Eduard Weber 

ABCD

* 24. Oktober 1804 in Wittenberg

† 23. Juni 1891 in Göttingen

Deutscher Physiker, einer der 'Göttinger Sieben'
.

 

Weber wurde als Sohn des Theologieprofessors Michael Weber in der Wittenberger Schlossstraße 10, im Haus mit der Goldenen Kugel geboren. Wegen der Ereignisse der Befreiungskriege und der Verlegung der Universität Wittenberg zog seine Familie über Bad Schmiedeberg nach Halle (Saale) . Hier besuchte Weber die 'Latina' der Franckeschen Stiftungen und nahm an experimentellen Untersuchungen seines älteren Bruders Ernst Heinrich teil, die zur Herausgabe des Buches Wellenlehre, auf Experimente gegründet (Leipzig 1825) führten. Parallel dazu studierte er und habilitierte Weber sich mit einer Arbeit über die Theorie der Orgelpfeifen.

Nach einer außerordentlichen Professur in Halle folgte er 1831 dem Ruf nach Göttingen, wo er an der dortigen Universität Professor für Physik wurde. Er verlor sein Amt am 14. Dezember 1837 zusammen mit sechs weiteren Göttinger Professoren, als sie gegen die Aufhebung der Verfassung protestierten. Seitdem lebte Weber als Privatgelehrter in Göttingen oder befand sich auf längeren Reisen. 1843 wurde er nach Leipzig berufen, bis er 1849 auf seine alte Stellung in Göttingen zurückkehren konnte.

In Göttingen war Weber sehr eng mit Carl Friedrich Gauß befreundet, mit dem er über lange Jahre zusammenarbeitete. Sie konstruierten 1833 den ersten elektromagnetischen Telegraphen. Dazu verlegten sie zwei Kupferdrähte über die Dächer der Stadt Göttingen und vermittelten Ostern 1833 den telegraphischen Verkehr zwischen dem physikalischen Institut und dem magnetischen Observatorium der Sternwarte. Im ersten Telegramm (in einem Code ähnlich dem später erfundenen Morsecode) wurde laut der Überlieferung der Text übermittelt: „Michelmann kommt.“ (Michelmann war der Institutsdiener). 1836 gründete er zusammen mit Gauß und Alexander von Humboldt den Magnetischen Verein.

Fundamentale Bedeutung haben Webers Untersuchungen zu elektrodynamischen Messverfahren erlangt, die er in sieben Aufsätzen in den Abhandlungen der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften zwischen 1846 und 1878 vorlegte. Messungen, die Weber gemeinsam mit Rudolf Kohlrausch
zur Bestimmung des Verhältnisses der elektrodynamischen und elektrostatischen Ladungseinheiten durchgeführt hatte (1856), dienten später James Clerk Maxwell als die entscheidende Stütze für seine elektromagnetische Theorie des Lichtes.

 

Am 24. Oktober 1873 feierte Weber seinen 70. Geburtstag im engeren Kreise; größeren Ovationen, die seine Person betrafen, abhold, entzog er sich seiner offiziellen Feier seines 50jährigen Doktorjubiläums am 26. August 1876 durch eine Reise nach Karlsbad. Ganz außerordentlich glanzvoll gestaltete sich indessen noch die Feier der 60. Wiederkehr des Jahrestages der Doktorpromotion 26. August 1886, bei welcher Gelegenheit er u. a. zum königlich preußischen wirklichen Geheimrat mit dem Titel Exzellenz durch den deutschen Kaiser ernannt wurde. Weber starb in Göttingen im Alter von 86 Jahren.
 

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