Sonntag, 14. September 2014

Alexander von Humboldt 
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* 14. September 1769 in Berlin, Schloss Tegel
† 6. Mai 1859 in Berlin
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Deutscher Naturforscher, Mitbegründer der Geographie als empirischer Wissenschaft.

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Zusammen mit seinem Bruder Wilhelm wurde der Sohn eines Offiziers von Privatlehrern erzogen, die aus den führenden Köpfen der Berliner Aufklärung stammten. Alexander besaß ein großes Zeichen- und Maltalent, das unter Anleitung Chodowieckis im Kupferstechen und Radieren geschult wurde und mit dem er sich bereits 1786 in der ersten Kunstausstellung der Berliner Akademie der Öffentlichkeit vorstellte. Die erstaunliche Qualität der Illustrationen seines späteren Reisewerks hat hier ihren Ursprung haben. 

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Nach kurzzeitigen Studien in Frankfurt/Oder (ab 1787) und Göttingen (ab 1789) studierte er ab 1789 Naturwissenschaften und Bergbau in Freiberg . Danach arbeitete er von 1792 bis 1796 als Bergassessor im preußischen Staatsdienst. Aufgrund seiner beispielhaften Leistungen erfolgte bereits nach einem halben Dienstjahr die Beförderung zum Oberbergmeister mit dem Auftrag der Sanierung des Bergbaues im Fichtelgebirge und Frankenwald. Binnen kurzem gelang es ihm, die jährlichen Erträge um ein Vielfaches zu steigern. Sobald Humboldt durch den Tod der Mutter 1796 zum vermögenden Erben geworden war, schied er aus dem Staatsdienst aus, um sich als Naturforscher und Wissenschaftler unabhängig zu machen.

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Ab 1788  entwickelte Humboldt drei Forschungsprogramme, die ihn 1793 zu einer Methodologie, einer Leitwissenschaft – von ihm »Physikalische Geographie«, »Physik der Erde« oder »Theorie der Erde« genannt – und dem Beginn einer speziellen Vorbereitung seiner berühmten Reise führten. In seiner »Physikalischen Geographie« behandelte er Morphographie, Klimatologie, Erdmagnetismus, Hydrographie sowie die Geographie der Pflanzen, der Tiere und des Menschen; 1799 war er bereits der führende Geograph seiner Zeit.
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Zusammen mit dem Botaniker Aimé Bonpland
brach er 1799 zu einer Reise nach Südamerika auf. Sein diplomatisches Geschick und sein von der exzellenten Beherrschung des Spanischen unterstütztes Auftreten bei Hofe in Madrid verschafften Humboldt Empfehlungen und einen privilegierten Forscher-Reisepass. dieser sicherte ihm volle Handlungsfreiheit und das Entgegenkommen aller Gouverneure und Beamten im ganzen spanischen Kolonialgebiet. Bis 1804 forschte er im Gebiet der heutigen Staaten Venezuela, Kuba, Kolumbien, Ecuador, Peru und Mexiko. Anschließend kehrte er über Kuba und die USA (wo er sich in Washington mit Thomas Jefferson befreundete) nach Europa zurück. 

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Nach der Heimkehr lebte er bis 1827 meist in Paris, wo er seine Expedition im größten privaten Reisewerk der Geschichte auswertete. Dass ein Privatmann eine solche Forschungsreise gänzlich aus eigenen Mitteln bestritten hatte, war beispiellos. Humboldts Vermögen war um ein Drittel vermindert, und es sollte in den drei folgenden Jahrzehnten, in denen er sein Reisewerk in 30 Bänden verfasste und in Druck gab – das größte je erschienene private Reisewerk überhaupt – gänzlich aufgebraucht werden. Neben einer bedeutenden Anzahl Gelehrter der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen, die Humboldt inhaltlich zuarbeiteten, waren an die 50 Spezialisten mit bildlichen Darstellungen (davon allein 1452 Kupferstiche) beschäftigt, darunter Maler, Zeichner, Kartographen und Schriftkünstler. 

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1827 kehrte er nach Berlin zurück und wurde Berater des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. . Seine Vorlesungen in Berlin 1827/28 eröffneten eine neue Blütezeit der Naturwissenschaften in Deutschland. 1829 unternahm er noch einmal eine große Reise: über das Baltikum und Moskau in den Ural und bis zur chinesischen Grenze. Während eines knappen halben Jahres hatten die Forschungsreisenden mehr als 15.000 Kilometer zurückgelegt, gezogen von über 12.000 Pferden. Zar Nikolaus I. hatte Humboldt in Kenntnis seiner unterdessen prekären Finanzsituation für die Expedition mit 20.000 Rubeln großzügig ausgestattet, ohne dass der darüber hätte Rechenschaft ablegen sollen. Gleichwohl hat Humboldt das gute Drittel dieser Mittel, das nicht verbraucht worden war, zurückgegeben.

 

Humboldts Denken war in einem umfassenden Sinn auf die Welt im Ganzen gerichtet. Zu den Wissenschaftsbereichen, zu denen er Grundlegendes beigetragen hat, zählt Anatomie, Altertumswissenschaft, Botanik, Geologie, Geschichtswissenschaft, Mathematik, Philologie, Astronomie und Zoologie. Als Forscher setzte Humboldt auf weltweite Vernetzung und förderte sie nach Kräften durch eigene Korrespondenz und als Organisator von Begegnung und Ergebnisaustausch unter Wissenschaftlern. Seine vielfältigen Leistungen und Wirkungsbereiche trugen ihm höchste Anerkennung in aller Welt ein. Charles Darwin bezeichnete ihn als »den größten Wissenschaftsreisenden, der jemals gelebt hat«.

Humboldt war der einflussreichste Mäzen seiner Zeit und hat vielen Dichtern und Schriftstellern geholfen, so Heine , Tieck und Klaus Groth . Zu seinen Bekannten gehörten Matthias Claudius , Jacob und Wilhelm Grimm , August Wilhelm Schlegel sowie Goethe und Schiller samt ihren Familien.  Humboldt blieb bis zu seinem Lebensende Junggeselle. Seine Gesundheit erhielt sich wunderbar, nur 16 Tage lang hatte er das Bett gehütet, als er inmitten seines neunzigsten Jahres sanft entschlief. Das Grab wurde ihm in Tegel an Wilhelm von  Humboldts Seite bestellt
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Zitate


Erkenntnis der Wahrheit und Ausbildung der Pflicht sind die höchsten Gebote der Sittlichkeit.

Keine Religion predigt die Unmoral; aber sicher ist, daß von allen existierenden die christliche Religion diejenige ist, unter deren Maske die Menschen am unglücklichsten werden.

Diejenige Regierung ist die beste, die sich überflüssig macht.

Jeder muss den Mut zu seiner Meinung haben.

Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnenden Laster eines niederen und unedlen Volkes.

Habt Ehrfurcht vor dem Baum, er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig. Die Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen von Minderwertigkeit eines Volkes und von niederer Gesinnung des einzelnen.

Aber es ist nicht genug zu klagen, sondern man muß arbeiten, den Klagen abzuhelfen.

Wo ein Jäger lebt, können zehn Hirten leben, hundert Ackerbauer und tausend Gärtner.

Dieselbe Strecke Landes, welche als Wiese, d.h. als Viehfutter, zehn Menschen durch das Fleisch der darauf gemästeten Tiere aus zweiter Hand ernährt, vermag, mit Hirse, Erbsen, Linsen und Gerste bebaut, hundert Menschen zu erhalten und zu ernähren. 
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