Sonntag, 26. Oktober 2014

Elisabeth Flickenschildt  

* 16. März 1905 in Blankenese bei Hamburg 
26. Oktober 1977 in Stade  

ABCD

Deutsche Bühnen- und Filmschauspielerin.

 

Flickenschildt wurde als Tochter eines Kapitäns geboren, der sie auf seine Seereisen zwischen den skandinavischen Ländern mitnahm. Nach ihrem Abitur ging sie anderthalb Jahre in einem Hamburger Modegeschäft zur Lehre. Der Vater lehnte anfangs die Schauspielpläne Elisabeths ab, gab aber dann doch seine Zustimmung zur Ausbildung bei dem Hamburger Schauspieler Robert Nhil . Elisabeth brach ihre Lehre ab und feierte ihr Debüt auf der Bühne im "Hamburger Schauspielhaus" als Bäuerin Armgard in "Wilhelm Tell". 

1933 bewarb sich Flickenschildt beim Direktor der "Münchner Kammerspiele", Otto Falckenberg
, der sie zur Probe bestellte und nach dem Vorsprechen sofort engagierte. Nach drei Jahren wechselte sie 1936 zum "Deutschen Theater" in Berlin zu Heinz Hilpert . Von 1936 bis 1944 war Flickenschildt mit dem Theaterwissenschaftler Rolf Badenhausen verheiratet. Ab 1936 sah man Flickenschildt auch auf der Leinwand. Sie wirkte unter anderem in den Filmen "Der zerbrochene Krug" (1937), "Der Maulkorb" (1938), "Ein Mädchen geht an Land" (1938), "Die barmherzige Lüge" (1939), "Robert Koch" (1939), "Trenck, der Pandur" (1940), "Ohm Krüger" (1941), "Der große König" (1942), "Rembrandt" (1942), "Zwischen Himmel und Erde" (1942), "Altes Herz wird wieder jung" (1943), "Romanze in Moll" (1943), "König für eine Nacht" (1950) und "Wir Wunderkinder" (1958) mit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Flickenschildt in München auf, bevor Gustaf Gründgens
sie 1947 in sein Ensemble nach Düsseldorf holte, mit dem sie 1955 nach Hamburg ging. Nach dem Tod von Gründgens 1963 band sie sich an keine Bühne mehr fest, sondern trat nur noch bei Gastspielen und Tourneen auf. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg drehte Elisabeth Flickenschildt zahlreiche Filme. 1971 erschien Elisabeth Flickenschildts Autobiographie "Kind mit roten Haaren - Ein Leben wie ein Traum", 

Die Schauspielerin mochte Tiere besonders gerne und betrieb in ihren letzten Lebensjahren erfolgreich Landwirtschaft. Zunächst besaß sie in Hittenkirchen am Chiemsee einen zehn Hektar großen Hof mit 30 Kühen. Sie wurde Mitglied des "Traunsteiner Zuchtverbandes" und erhielt eine Bescheinigung, dass sie eine "Meisterbäuerin" sei. Ostern 1976 zog Flickenschildt in Guderhandviertel (Kreis Stade) in einen von ihr für 500.000 Mark erworbenen Bauernhof mit 6.000 Quadratmeter Fläche ein. Im August 1976 räumten Einbrecher das von Flickenschildt mit wertvollen Antiquitäten ausgestattete Bauernhaus aus. Die Polizei konnte jedoch die Beute wieder herbeischaffen. Flickenschildt starb im Alter von 72 Jahren in Stade.  

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Flickenschildt spielte in etwa 75 Filmen mit und wirkte als Sprecherin in Hör- und Fernsehspielen. Sie spielte klassische Frauenrollen der Weltliteratur ebenso meisterhaft wie große Dramen der Moderne. Ihre Rollen zeichneten sich durch beißende Ironie, Abgründigkeit, Intelligenz, Herzlichkeit und Demut aus. Sie hatte eine faszinierende Stimme.

 

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