Sonntag, 26. Oktober 2014

Johann Philipp Reis führt den Prototyp des Urtelefons vor 

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am 26. Oktober 1861 in Frankfurt am Main.


Der deutscher Lehrer und Erfinder Johann Phlipp Reis
führte den Prototyp seines Fernsprechers erstmals zahlreichen Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt vor.

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Reis arbeitete als Lehrer für Physik und Mathematik am Institut des Hofrats Garnier in Friedrichsdorf. Die Überwindung der Schwierigkeiten bei der elektrischen Sprachübertragung wurden für ihn zur Lebensaufgabe.

Grundlage für sein Kontaktmikrophon war das Holzmodell einer Ohrmuschel, das er für den Physikunterricht entwickelt hatte. Als nachempfundenes Trommelfell diente ihm ein Stück Naturdarm mit einem feinen Platinstreifen als simuliertes Gehörknöchelchen. Trafen Schallwellen auf dieses „Trommelfell“, versetzten sie es in Schwingungen, die den Stromkreis zwischen Metallstreifen und Drahtfeder unterbrachen. Im Laufe seiner Versuche erkannte Reis, dass statt des Ohrmodells auch ein mit einer Membran bespannter Schalltrichter verwendet werden kann. Als Empfangsgerät mit Lautsprecher-Funktion diente ihm eine Stricknadel mit einer darauf aufgebrachten Kupferdrahtspule. Durch diese Spule flossen nun die vom Sender - dem Kontaktmikrofon - ausgesandten Stromimpulse. Die von den elektromagnetischen Impulsen verursachten Bewegungen der eisernen Nadel erzeugten wiederum Schallwellen. Zur Verstärkung der Töne setzte Reis ein Holzkästchen als Resonanzboden ein. Reis nannte seine Erfindung Telephon – in Anlehnung an den Telegraphen. Insgesamt entstanden drei verbesserte Weiterentwicklungen seines Apparates.
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Am 26. Oktober 1861führte Reis den Fernsprecher zahlreichen Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt erstmals öffentlich mit der Durchsage „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ vor. Sein Vortragstitel lautete: Über die Fortpflanzung von Tönen auf beliebige Entfernungen durch Vermittlung des galvanischen Stroms. Daraufhin erschien im Jahresbericht 1860/61 des Vereins auf Seite 57 ein wissenschaftlicher Fachbericht von Reis zum Telefon: "Über Telephonie durch den galvanischen Strom." 

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Danach verbesserte Reis den Apparat bis 1863 wesentlich und verkaufte ihn in größeren Mengen weltweit als wissenschaftliches Demonstrationsobjekt  für 8 bis 12 Taler. Ein weitreichender wirtschaftlicher Nutzen blieb Reis jedoch versagt. Am 6. September 1863 führte Reis sein Telefon im Goethehaus von Frankfurt am Main Kaiser Franz Josef von Österreich vor. Bei dieser Demonstration übermittelte er musikalische Töne. Auch vor der hochrangig besetzten Naturforscherversammlung in Gießen am 21. September 1864 konnte er erneut großes Interesse wecken und erreichte, dass ihn die Schriftleitung der 'Annalen der Physik und Chemie' , die 1860 noch einen Abdruck seiner Abhandlung über das Telefon verweigert hatte, nun beachten musste. Reis lehnte jedoch diesmal einen Artikel ab. Deutsche Experten ließen sich aber von der Reis’schen Idee nicht überzeugen, vielen schien die bereits ausgereiftere Telegraphie als weit überlegen.

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Das zuletzt von ihm entwickelte Telefon besaß bereits eine elektromagnetische Anrufeinrichtung. Weitere Verbesserungen blieben Reis jedoch versagt. Schon früh an Tuberkulose erkrankt, war er immer wieder ans Bett gefesselt und konnte so seine Erfindung nicht weiterentwickeln. Reis starb am 14. Januar 1874 im Alter von nur 40 Jahren an den Folgen seiner Krankheit. Den Ruhm seiner Erfindung zu Lebzeiten selbst zu ernten, blieb ihm versagt. 
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1865 konnte der britisch-amerikanischer Erfinder David Edward Hughes
in England gute Resultate mit dem deutschen Reis'schen „Telephon“ erzielen. Alexander Graham Bell hatte bereits 1862 in Edinburgh ein frühes Modell des Reis’schen Telefons kennengelernt. 1875 experimentierte er mit diesem. Dann machte sich Bell mit seinem Assistenten daran, einen Apparat zu bauen, der – ähnlich dem Reis’schen Telefon – die Schwingungen einer Membran in elektrische Schwingungen umwandelte.
 
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