Sonntag, 26. Oktober 2014

Philipp Nicolai   
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* 10. August 1556 in Mengeringhausen  
† 26. Oktober 1608 in Hamburg

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Deutscher Pfarrer, Hofprediger und Liederdichter.

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Nicolais Vater war Dietrich Rafflenbeul, der sich nach dem Vornamen seines Vaters, Nicolaus Rafflenbeul, auch Dietrich Nicolai nannte. Diesen Familiennamen nahmen dann später die Söhne Dietrichs an. Dietrich war 1505 in der Grafschaft Mark geboren; er wurde von seiner Pfarre zu Herdecke , wo er die Reformation eingeführt hatte, vertrieben, weil er das Augsburger Interim nicht annehmen wollte und wurde sodann 1552 vom Grafen Johann zu Waldeck und dessen Mutter Anna zum Pastor in Mengeringhausen berufen; hier verheiratete er sich 1552 und starb 1590. 

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Philipp Nicolai war Dietrichs dritter Sohn. Er wurde 1567 nach Rhoden gegeben, um von dem dortigen Pfarrer weiter unterrichtet zu werden. Von hier kam Nicolai 1568 auf die Schule in Kassel. Hier wurde neben der Religion und den klassischen Sprachen eifrig Musik getrieben. 1570 kam Nicolai auf die Schule nach Hildesheim und 1571 nach Dortmund. Den Sommer 1574 scheint Nicolai in Wittenberg verbracht zu haben. Vom Herbst 1574 an besuchte er noch eine kurze Zeit die Schule in Korbach. Nicolai nahm 1575 seine Universitätsstudien in Erfurt auf. Im Herbst 1576 bezog er die Universität Wittenberg und blieb hier bis 1579. 1580 siedelte er zu seinem Vater nach Mengeringhausen über. Als dort die Pest wütete, wich er nach Volkhardinghausen aus (1581–1582). 

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1583 erhielt Nicolai seine erste Anstellung als Pfarrer in Herdecke. Weil sich der katholische Magistrat seinem Wirken widersetzte, musste er 1586 Herdecke verlassen. 1587 wurde er vom Grafen Franz von Waldeck auf die Stelle des Diakonus in Nieder-Wildungen berufen, und 1588 als Pfarrer nach Alt-Wildungen . Er wurde hier zugleich Hofprediger und Informator des jungen Grafen Wilhelm Ernst . In den Streitigkeiten innerhalb der lutherischen Kirche und mit den Reformierten über die Lehre vom Abendmahl stand Nicolai auf der Seite der lutherischen Orthodoxie. Landgraf Wilhelm von Hessen verhinderte Nicolais Promotion in Marburg wegen dessen Ansichten. Schließlich wurde Nicolai 1594 in Wittenberg Doktor der Theologie. Das Ergebnis seiner damaligen Studien legte er dann 1596 nieder in seiner Arbeit: „Nothwendiger und ganz vollkommener Bericht von der ganzen calvinischen Religion, ..... sammt derselben aus heiliger Schrift Widerlegung“.

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In Wildungen dichtete Nicolai die vier geistlichen Lieder, die von ihm überliefert wurden, namentlich: „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ und „Wachet auf, ruft uns die Stimme“. Die Melodien hierzu stammen vermutlich ebenfalls von Nicolai. 1596 zog Nicolai als lutherischer Pfarrer nach Unna. Auch hier wurde sein Aufenthalt, der fünf Jahre dauerte, zu einer Zeit schwerer kirchlicher Kämpfe. 1600 heiratete Nicolai eine Pfarrerswitwe. 

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Im April 1601 wurde Nicolai  zum Hauptpastor zu St. Katharinen in Hamburg erwählt. Besonders durch seine Predigten fand er hier eine große Wirksamkeit. 1608 erkrankte er an rheumatischen Kopfschmerzen; das Übel verschlimmerte sich immer mehr, da er sich nicht schonte. Bald danach starb er, erst 52 Jahre alt. 

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