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Samstag, 22. März 2014

Hans Grimm

* 22. März 1875 in Wiesbaden
† 27. September 1959 in Lippoldsberg an der Weser 
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Deutscher Schriftsteller und Publizist.

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Grimm wurde als Sohneines Juristen geboren. Sein Vater war Gründungsmitglied des 'Deutschen Kolonialvereins' und engagierte sich auch politisch als nationalliberaler Landtagsabgeordneter.

Bereits in seiner Kindheit zeigte sich seine schriftstellerische Neigung. Mit 12 Jahren schrieb Grimm das Drama 'Robin Hood', das unveröffentlicht blieb. Der junge Grimm verbrachte sine Kindheit sehr zurückgezogen. Dies lag vielleicht daran, dass er durch einen Unfall stark sehbehindert war und unter Allergien litt. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Realgymnasiums studierte Grimm 1894 in Lausanne Literatur. Jedoch brach er sein Studium nach nur einem Jahr ab, um in den Jahren 1895-1897 eine Ausbildung zum Auslandskaufmann in London zu absolvieren.

Nach erfolgreichem Abschluss reiste Grimm im Spätherbst 1897 nach Südafrika, wo er die nächsten 10 Jahre seines Lebens verbrachte. Er arbeitete zunächst als Angestellter einer deutschen Importfirma in Port Elizabeth
gearbeitet, um sich ab 1901 als selbstständiger Einfuhrkaufmann und Hafenagent der Deutschen Ost-Afrika-Linie in East London zu betätigen. Dort pachtete er zudem eine kleine Farm. Grimms Ausbildung in London und sein langjähriger Afrikaaufenthalt trugen viel zu seinem Englandbild bei. 1908 kehrte Grimm zurück nach Deutschland und betätigte sich schriftstellerisch. Nach über einjährigem Aufenthalt verließ Grimm Deutschland wieder. Er reiste als Presseberichterstatter der 'Täglichen Rundschau' durch Deutsch-Südwestafrika . Im selben Jahr kehrte er wieder nach Deutschland zurück und begann das Studium der Staatswissenschaften in München. Neben seinem Studium betätigte sich Grimm als freier Schriftsteller. 1911 heiratet Grimm Adelheid Gräfin v. d. Schulenburg, mit der er einen Sohn (1912) und die Tochter Holle (1918) hatte. Grimm wechselte seinen Wohnsitz und setzte sein Studium ab 1914 in Hamburg fort.

Während des Ersten Weltkriegs diente Grimm ab 1916 zunächst als Frontsoldat, später wurde er als Dolmetscher an der Front eingesetzt. 1917 erhielt Grimm den Auftrag des Reichskolonialamts, eine Darstellung deutscher Frauen und Männer in Afrika zu schreiben. Nach Abschluss dieser Arbeit, die 1918 unter dem Titel 'Der Ölsucher von Duala' erschien, wurde Grimm zum wissenschaftlichen Hilfsarbeiter in der Auslandsabteilung der Obersten Heeresleitung kommandiert. Nach dem Krieg kaufte Grimm das Herrenhaus einer aufgelösten Klosterdomäne in Lippoldsberg/Weser und ließ sich dort mit seiner Familie nieder.

Seit 1920 arbeitete Grimm an seinem bekanntesten Werk Volk ohne Raum, das 1926 im Albert Langen Verlag erschien und in zwei Bänden veröffentlicht wurde. Es handelt von den politischen und wirtschaftlichen Problemen der Deutschen und zeigt wie diese zu bewältigen seien, nämlich durch die Ausweitung des deutschen Lebensraums. Der Roman erzielte eine Auflage von einer Million und ist noch heute unverändert im Handel. Durch diesen Erfolg mehrte sich seine Reputation. So wurde er 1927 zum Ehrendoktor der Universität Göttingen ernannt und ihm 1932 der Goethe-Preis der Stadt Frankfurt verliehen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Grimm Mitglied des Präsidialrats der Reichsschrifttumskammer und Senator der Deutschen Akademie der Dichtung ernannt. Grimm trat nie der NSDAP bei. In der Zeit von 1934-1939 veranstaltete Grimm jährlich im Frühsommer seine populären "Lippoldsberger Dichtertage". In seinem Klosterhof versammelte er, zur Pflege der völkischen Dichtung, national-konservative Schriftsteller um sich. Diese Treffen fanden unabhängig von NS-Organisationen statt. 1935 erfolgte seine Entlassung aus der Reichsschrifttumskammer. Grimm zog sich immer mehr ins Privatleben zurück.

1938 wechselte Grimm von seinem Verlag Langen/Müller zu C. Bertelsmann. Bertelsmann förderte die Fertigstellung von Grimms neuestem Werk 'Heynade und England' in jeglicher Hinsicht. Bis 1945 arbeitete der Erfolgsautor an seinem Projekt, das nie fertig gestellt wurde. 1949 wurden die Lippoldsberger Dichtertage von Grimm wieder ins Leben gerufen. Die ersten Dichtertage nach dem Krieg waren mit 2 000 und 3 000 Menschen gut besucht und erhielten zudem ein positives Presseecho. Nach Grimms Tod (1959) ließ das Interesse für die Treffen nach. Zum letzten Dichtertag im Jahr 1981 kamen nicht ganz 200 Besucher.

1950 schrieb Grimm ein über 200seitiges Buch mit dem Titel 'Die Erzbischofschrift. Antwort eines Deutschen'. Darin verteidigte Grimm den ursprünglichen Nationalsozialismus und sprach von ihm als eine notwendige Maßnahme gegen die Vermassung und somit gegen den Verfall der europäischen Kultur. Weiterhin klagte er die Siegermächte an, die Schuld an der Eskalation des Kriegs zu haben.

1951 gründete Grimm seinen eigenen Verlag, den 'Klosterhausverlag'
in Lippoldsberg. 1954 veröffentlichte Grimm im eigenen Klosterhausverlag eine umfangreiche Schrift, in der er Hitlers Politik verteidigte und ihn den geschichtlich ahnungsvollsten Warner nannte. Grimm starb in Lippoldsberg an der Weser und wurde im Kreuzgang des ehemaligen Klosters beigesetzt. Eine Hans-Grimm-Gesamtausgabe in 35 Bänden   wurde im Klosterhaus-Verlag herausgegeben. Der schriftstellerische Nachlass befindet sich seit 1983 im Deutschen Literaturarchiv-Schiller-National-Museum in Marbach am Neckar.

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Bis in die 80er Jahre hinein fanden in Lippoldsberg die von Grimms Tochter Holle Grimm fortgeführten „Lippoldsberger Dichtertreffen“ statt. Margret Nickel, die zwei Jahrzehnte Sekretärin von Holle gewesen sei, führt im anderen Flügel des Lippoldsberger Klosterhofes Grimms Verlag und Buchhandel weiter, um dadurch das Andenken Hans Grimms hochzuhalten und seine Werke weiter anzubieten. 

 

Weitere Infos:  

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Zitat

Hitler und die offizielle nationalsozialistische Parteileitung zogen mit ihren antisemitischen Aussprüchen und quälerischen Methoden ohne Zweifel den menschlich wohl zu erwartenden kriegstreiberischen Abwehrhass des Weltjudentums auf uns. 
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Volk ohne Raum Gesamtwerk 1299 Seiten

Margret Nickel, die zwei Jahrzehnte Sekretärin von Holle Grimm, der Tochter des Dichters, gewesen war, hält das Andenken Hans Grimms hoch und führt im Lippoldsberger Klosterhof Verlag und Buchhandel weiter.

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