Freitag, 11. Juli 2014

Friedrich I. König in Preußen    
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* 11. Juli 1657 in Königsberg
† 25. Februar 1713 in Berlin

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Seit 1701 der erste König in Preußen.

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Friedrich wurde im preußischen Königsberg als Sohn des Großen Kurfürsten von Brandenburg Friedrich Wilhelm und dessen Gemahlin Louise Henriette von Oranien geboren. Als Kind war er schwächlich. Im ersten Lebensjahr wurde er von seiner Amme so unglücklich fallengelassen, dass er für den Rest seines Lebens an einer Wirbelsäulenverkrümmung litt. Die Berliner Bevölkerung nannte ihn deswegen den „Schiefen Fritz“. In seiner Jugend musste er härteste Behandlungen zur Besserung seiner Behinderung durchmachen, doch schließlich entwickelte sich zu einem körperlich relativ normalen Menschen. 

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Er wurde zunächst - zusammen mit seinem älteren Bruder Karl-Emil - vom Grafen von Schwerin und später von Eberhard von Danckelman erzogen. 1667 starb seine Mutter, Kurfürstin Louise Henriette, 1674 sein Bruders Karl-Emil. Friedrich wurde Kurprinz. Sein Vater, der Große Kurfürst, hatte 1669 ein zweites Mal geheiratet, und zwar die zweiunddreißigjährige Witwe Dorothea Sophie von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg . Mit ihr hatte der Große Kurfürst weitere vier Söhne und drei Töchter. Das Verhältnis zwischen der Stiefmutter Dorothea und Friedrich war nicht gut. Seit der zweiten Heirat des Großen Kurfürsten herrschte eine Atmosphäre ständigen Verdachts und Misstrauens, die durch die Ambitionen der Kurfürstin verursacht wurden, ihre eigenen Kinder erblich zu bevorzugen. Dies führte auch zu Misshelligkeiten zwischen Dem Großen Kurfürsten und dem Kurprinzen.
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1679 heiratete Friedrich Elisabeth Henriette von Hessen-Kassel . Ein Jahr später bezog das Paar Schloss Köpenick, dort wurde 1680 die Tochter Luise Dorothea Sophie geboren. Nach dem Tode von Elisabeth Henriette 1683 heiratete Friedrich 1684 Sophie Charlotte von Braunschweig-Hannover .  1688 wurde das einzig überlebende Kind des Paares, der spätere König Friedrich Wilhelm I. , geboren. Im gleichen Jahr starb Friedrichs Vater, Kurfürst Friedrich Wilhelm. 

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Friedrich übernahm 1688 die Regentschaft als Kurfürst Friedrich III. Er überließ die Staatsgeschäfte weitgehend seinen Ministern Eberhard von Danckelman und später Johann Kasimir Kolbe von Wartenberg . Im November 1688 unterstützte Kurfürst Friedrich III. den niederländischen Statthalter Wilhelm von Oranien bei dessen Landung in England, und von 1688 bis 1697 im Pfälzischen Erbfolgekrieg die große Allianz gegen Frankreich.
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Von 1689 bis 1690 wurden in Brandenburg 7.000 Kolonisten aus der Pfalz und etwa 1.875 aus der Schweiz angesiedelt. 1693 gründete Friedrich III. die Universität in Halle
, im gleichen Jahr begann der Bau des Berliner Zeughauses unter Andreas Schlüter , der später zum Oberbaudirektor ernannt wurde. 1695 gründete Friedrich III. die Akademie der Künste zu Berlin. 1697 wurde Danckelman von Kolbe von Wartenberg gestürzt, der nun die Staatsgeschäfte leitete. 1698 erteilte Friedrich III. dem Pietisten August Hermann Francke das Privileg, in Halle/S. die Franckeschen Stiftungen zu gründen. 1699 wurde Schloss Lietzenburg (später Charlottenburg) eingeweiht, als Residenz seiner Gemahlin. 1700, gründete Friedrich III. eine 'Sozietät der Wissenschaften' in Berlin, deren erster Präsident Gottfried Wilhelm Leibniz wurde.
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Seit 1696 verfolgte Kurfürst Friedrich die Idee einer Rangerhöhung zum Königtum. Dabei richtete er auch seinen politischen Ehrgeiz auf die Vereinheitlichung seines zerrissenen Staates. In diesem Zusammenhang verpflichtete sich Friedrich III. im November 1700 gegenüber Kaiser Leopold I.
zur militärischen Verteidigung der habsburgischen Ansprüche auf die spanische Erbfolge und erhielt im Gegenzug die Zustimmung des Kaisers zur Erlangung der Königswürde als erster 'König in Preußen'. Am 18. Januar 1701 krönte sich Friedrich III. in Königsberg selbst zum König als Friedrich I., König in Preußen. Der Gesamtstaat hieß fortan Königreich Preußen.
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1701 ernannte Friedrich I. August Reichsgraf von Wittgenstein
zum Oberhofmarschall und 1702 Alexander Hermann Graf von Wartensleben zum Feldmarschall. Beide galten als Gefolgsleute des Premiers Kolbe von Wartenberg. Damit begann die Herrschaft der „drei schlimmen Weh“, die bis 1710 dauerte. Die drei W-Grafen, die mit der Verfügungsgewalt über Armee und Finanzen die Schlüsselpositionen innehatten, wirtschafteten das Land in eine schlimme Lage hinein. Durch die ständigen neuen Finanzforderungen des Monarchen, zuerst für die Krönung, dann für die Schlossbauten in Berlin, Potsdam, Köpenick, Lietzenburg und anderen Orten, den wachsenden Hofstaat, rauschende Feste, Juwelenkäufe und fürstliche Geschenke wurde der Hofetats ständig überschritten. Nachdem die Korruptionsaffäre des Drei-Grafen-Kabinetts 1710 aufgedeckt wurde, erfolgte noch im gleichen Jahr eine Verordnung, welche die Gültigkeit der vom König zu unterschreibenden Verwaltungsakte nicht mehr wie bisher von einem Würdenträger, sondern von der Prüfung eines fachlich zuständigen Geheimrats abhängig machte. 
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Ende 1701 trat Preußen der Großen Allianz bei. Am 1. Februar 1705 starb Königin Sophie Charlotte. 1706 wurde Schlüter als Oberbaudirektor entlassen und durch Eosander von Göthe
ersetzt. 1708 heiratete Friedrich I. in dritter Ehe die 28 Jahre jüngere Sophie Luise von Mecklenburg-Schwerin . Die Ehe blieb kinderlos. Inzwischen wurde am 24. Januar 1712 Friedrichs erster überlebender Enkelsohn, der spätere Friedrich der Große , im Berliner Stadtschloss geboren. Resignierend zog sich Königin Sophie Luise auf ihre Rolle als Krankenpflegerin ihres Gemahls zurück, den sie vom reformierten Glaubensbekenntnis zum Luthertum zu bekehren versuchte. Im Laufe der Zeit verwandelte sich ihr religiöser Eifer zur Besessenheit. Die Königin verfiel in Depressionen und geistige Verwirrung, so dass sie nicht mehr am Hofleben teilnehmen konnte. Streitereien und immer häufigere Anfälle veranlassten den König, sich im Januar 1713, wenige Wochen vor seinem Tod, von seiner geisteskranken Gemahlin zu trennen. Sein Nachfolger, König Friedrich Wilhelm I., der spätere ' Soldatenkönig', schickte die kranke Frau dann kurzerhand zu ihrer Familie nach Mecklenburg zurück. Am 25. Februar 1713 starb Friedrich I. in Berlin. 

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Weitere Infos:   

Krönung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrichs III. zum König Friedrich I. in Preußen am 18. Januar 1701 in Königsberg/Preußen

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