Donnerstag, 16. Oktober 2014

Lucas Cranach der Ältere
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* 1472 in Kronach, Oberfranken
† 16. Oktober 1553 in Weimar 
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Deutschen Maler und Grafiker der Renaissance.

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Cranach stammte aus dem oberfränkischen Städtchen Kronach , dessen Namen er in leichter Abwandlung für sich selbst übernahm. Über seine frühen Lebensjahre ist nur sehr wenig bekannt. Nach Abschluss seiner Ausbildung, die er vermutlich bei seinem Vater, dem wohlhabenden Kronacher Bürger Hans Maler, erhielt, muss Cranach seine Gesellenwanderschaft absolviert haben. Kunsthistorisch tritt er erst relativ spät in Wien, als beinahe 30-Jähriger, in Erscheinung. Die Wiener Werke zeigen ihn bereits als eigenständigen Maler mit einem ausgeprägten persönlichen Stil. Von seinen Kontakten zu den Humanisten der Wiener Universität legen großartige Bildnisse beredtes Zeugnis ab.

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1505 kam Cranach als Hofmaler zu Kurfürst Friedrich dem Weisen nach Wittenberg. Von Beginn an entfaltete Cranach hier eine außergewöhnliche künstlerische Vitalität. Schon früh beschäftigte er Gesellen, um den vielfältigen Aufgaben nachkommen zu können. Zu diesen gehörten nicht nur die Illustration höfischen Lebens und höfischer Vergnügungen wie der Jagd, die Ausstattung der kurfürstlichen Schlösser mit Gemälden religiösen, mythologischen oder historischen Inhalts und das Porträtieren der Hofgesellschaft, sondern auch profanere Pflichten wie das Entwerfen von Turnier- und Festdekorationen. 

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Bei Hof genoss Cranach das Vertrauen des Landesherrn: 1508 sandte ihn der Kurfürst in einer diplomatischen Mission in die Niederlande an das Hoflager Kaiser Maximilians zu Mecheln. Im gleichen Jahr verlieh ihm sein kurfürstlicher Dienstherr als besondere Gunstbezeigung einen Wappenbrief, der eine bekrönte, geflügelte Schlange mit Rubinring im Maul zeigt. Sehr rasch gelangte Cranach zu großem Wohlstand und Ansehen. Gewinnbringende Nebentätigkeiten wie der Weinschank (ab 1512), das Betreiben einer Apotheke (ab 1520) und einer Druckerstube (nachweisbar 1522-1526) machten den Hofmaler bald zu einem der begütertsten und einflussreichsten Bürger Wittenbergs. 1519 wurde er Mitglied des Wittenberger Rats, dem er mit kurzen Unterbrechungen bis 1545, mehrere Jahre auch als Bürgermeister der Stadt, vorstand. 

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Als Künstler stand Cranach in hoher Gunst sowohl der Hofgesellschaft als auch des Bürgertums. Kirchenvertreter schätzten seine Kunst in besonderem Maße. Herausragend ist Cranachs künstlerische Rolle bei der Verbreitung reformatorischer Schriften und ihrer anschaulichen Umsetzung. Darüber hinaus prägte Cranach das Bildnis Luthers , mit dem ihn auch eine persönliche Freundschaft verband. Die Verdienste Cranachs für die Verbreitung reformatorischen Gedankenguts sind unbestritten, wenngleich er immer auch für altgläubige Auftraggeber wie Kardinal Albrecht von Brandenburg oder Herzog Georg den Bärtigen Arbeiten ausführte.

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Während Cranach bis ins hohe Alter Gemälde schuf, beschäftigte er sich nur wenige Jahre mit druckgrafischen Arbeiten. Die künstlerisch bedeutendsten Holzschnitte entstanden zwischen 1505 und 1515, die wenigen Kupferstiche Cranachs datieren aus den Jahren 1509/10 und 1520/21. Sehr früh experimentierte Cranach auch mit neuen Techniken zum Farbholzschnitt. Das Wittenberger 'Heiltumsbuch', das 1509/10 erschien, stellt Cranachs umfangreichste grafische Arbeit dar. In über 100 Holzschnitten wurde der Reliquienschatz der Stifts- und Schlosskirche Wittenberg gezeigt, den Kurfürst Friedrich und sein Bruder Herzog Johann der Beständige gesammelt hatten. Von Einfluss auf Cranachs Schaffen waren die Werke Albrecht Dürers . Für 1524 ist eine persönliche Begegnung mit Dürer in Nürnberg belegt. Bei dieser Gelegenheit entstand die berühmte Silberstiftzeichnung, welche Dürer von Cranach anfertigte. 

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Nach Jahrzehnten erfolgreichen Wirkens traten im Leben des bereits betagten Malers noch einmal einschneidende Veränderungen ein. Sein dritter kurfürstlicher Dienstherr, Johann Friedrich der Großmütige , unterlag 1547 in der Schlacht bei Mühlberg den Truppen Kaiser Karls V. , büßte die Kurwürde und Teile seines Fürstentums ein und wurde Gefangener des Kaisers. Bereits im Jahr der Niederlage forderte er Cranach auf, zu ihm in die Gefangenschaft nach Augsburg zu kommen. 1550 verfasste Cranach sein Testament, übertrug seinem Sohn endgültig den Werkstattbetrieb und reiste zu Johann Friedrich. In Augsburg entwickelte Cranach noch einmal eine reiche Tätigkeit und traf den 73-jährigen Tizian . Als Johann Friedrich 1552 aus der Haft entlassen wurde, begleitete ihn Cranach nach Weimar. Cranach starb im Haus seiner Tochter in Weimar. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Weimarer Jakobsfriedhof. 

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Cranachs effizienter Arbeitsweise ist ein Gesamtwerk zu verdanken, das heute noch etwa 1.000 erhaltene Gemälde umfasst, seine ursprüngliche Größe wird auf das Fünffache geschätzt. Aber auch qualitativ steht es einzigartig dar. Ohne Zweifel gehörte Cranach neben Albrecht Dürer und Hans Holbein d. J. zu den bedeutendsten Künstlern dieser Epoche in Deutschland. Nach neuester Forschung ist das Bildnis eines jungen Mannes , das früher Albrecht Dürer zugeschrieben wurde, als eines der frühesten Werke von Lucas Cranach aus der Zeit kurz vor 1500 anzusehen. 

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