Donnerstag, 16. Oktober 2014

Daniel Chodowiecki

* 16. Oktober 1726 in Danzig
† 7. Februar 1801 in Berlin 
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Deutscher Kupferstecher, Grafiker und Illustrator.

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Chodowiecki stammte väterlicherseits aus einer ursprünglich adligen Familie, die bis um 1550 in Großpolen wohnte, während seine Mutter Schweizer hugenottischer Herkunft war. Er war der Sohn eines Danziger Getreidegroßhändlers. Sein Großvater war ebenfalls Kaufmann in Danzig. Der Miniaturmaler Gottfried Chodowiecki war sein Bruder. Nach dem Tod seines Vaters 1740 begann Chodowiecki eine kaufmännische Lehre.

1743 kam Chodowiecki nach Berlin in das Quincaillerie-Geschäft (dt. ‚Haushaltswaren‘) seines Onkels Antoine Ayrer. Chodowiecki zeichnete und entwarf dort Modeschmuck. Ayrer sorgte für eine künstlerische Ausbildung der Chodowiecki-Brüder Daniel und Gottfried durch den Augsburger Johann Jakob Haid
in der Emailmalerei. Ab 1754 machten sich die Brüder Chodowiecki als Miniatur- bzw. Emailmaler selbstständig.  

Ein Jahr später heiratete Chodowiecki in Berlin Johanna Marie Barez (1728–1785), die Tochter eines hugenottischen Seidenstickers aus Amsterdam. Diese Heirat band Chodowiecki in die französische Gemeinde in Berlin ein, in der er sich sehr engagierte. Das Paar hatte sechs Töchter und drei Söhne. Ein Sohn wurde Maler und Kupferstecher, ein anderer im Alter von 37 Jahren Pastor an der französisch-reformierten Kirche in Potsdam.

Die aus Frankreich übergreifende Mode der Almanache und Kalender gab Chodowiecki sein eigentliches Betätigungsfeld als Illustrator. Den wichtigsten derselben, dem Berliner Historisch-Genealogischen Kalender, dem Gothaischen Hofkalender, dem Göttingischen Taschenkalender, dem Königlich Großbritannischen und Kurfürstlich Braunschweigischen Genealogischen Kalender ist noch eine große Reihe ähnlicher Publikationen anzufügen. Chodowiecki lieferte dafür Reihen von Stichen zu den bekanntesten literarischen Werken Deutschlands und des Auslands: Lessing - Minna von Barnhelm; Goethe - Werther; Cervantes - Don Quichote; Goldsmith
- Landprediger. Später machten ihn seine Kupferstiche in der ganzen Welt berühmt. Auch wissenschaftliche Werke, wie beispielsweise die von Johann Bernhard Basedow , sind mit seinen Stichen bebildert. 

Dies enorme Werk von fast 2.300 Radierungen konnte Chodowiecki nur mit einer Werkstatt bewältigen, in der er vieles delegieren konnte. Für ihn arbeiteten einige der besten Kupferstecher, Radierer und Miniaturmaler des Landes. Mit seinen wenigen Gemälden hatte Chodewiecki nur mäßigen Erfolg.

Ab 1764 war Chodowiecki Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Künste. 1783 unterstützte er die Ernennung seines Freundes Bernhard Rode
zum Direktor der Akademie. In diesem Jahr formulierte er auch seine Vorstellungen vom Wesen der Akademie: „Academie ist ein Wort, das eine Versammlung von Künstlern bedeutet, die an einem ihnen angewiesenen Ort, zu gewissen Zeiten zusammen kommen, um sich mit einander über ihre Kunst freundschaftlich zu besprechen, sich ihre Versuche, Einsichten und Erfahrungen mitteilen, einer von dem andern zu lernen, sich mit einander der Vollkommenheit zu nähern suchen.“ 1783 wurde Chodowiecki Sekretär der Akademie, von 1786 bis 1789 war er Rektor sowie von 1789 bis 1797 Vizedirektor. Von 1797 bis zu seinem eigenen Tod leitete er die Akademie als Direktor. 

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Fast die einzige Unterbrechung seiner recht eintönigen Arbeit bildete eine Reise nach Danzig (1773), welches Ereignis in einem illustrierten Tagebuch seinen Niederschlag fand. Im Alter von 74 Jahren starb Chodowiecki in Berlin. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof der Französisch-Reformierten Gemeinde.

Goethe schätzte den Künstler sehr und beschrieb ihn als einen sehr respektablen und idealen Künstler, weit bekannt durch seine Zeichnungen und kleinen Kupferstiche, Szenen des bürgerlichen Lebens darstellend, worin ihm Ausdruck und Charakter der Figuren oft vortrefflich gelang. Weniger gelungen sind seine Illustrationen mythologischer und allegorischer Vorwürfe.  

 

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